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Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Titel: Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel
Autoren: Terry Pratchett
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gesehen, was dann passiert. Menschen eilen auf die Straßen, und viele Stimmen ertönen im Radio.«
    »In der Tat
«, bestätigte das Ding.
»Es verblüfft die Menschen, wenn ein zehn Millionen Tonnen schweres Raumschiff über die Straße hinwegschwebt.«
    »Beim letztenmal bin ich sehr vorsichtig gewesen«, entgegnete Angalo trotzig. »Ich habe sogar angehalten, als die Ampel rotes Licht zeigte. Und ich verstehe überhaupt nicht, warum es zu einem solchen Durcheinander kam.
    Zusammenstoßende Lastwagen und Autos … Und ihr nennt
mich
einen schlechten Fahrer.«
    Gurder wandte sich an Pion, der ihre Sprache bemerkenswert schnell lernte. In dieser Hinsicht hatten die Floridianer ein besonderes Talent. Sie waren daran gewöhnt, Nomen zu begegnen, die sich mit einer anderen Sprache verständigten.
    »Eure Gänse verirren sich nie«, sagte der Abt. »Wie bringen sie das fertig?«
    »Sie sich einfach nicht verirren«, antwortete Pion. »Sie immer wissen wohin fliegen.«
    »Das ist bei Tieren durchaus möglich«, warf Masklin ein.
    »Weil sie Instinkte haben. Mit Instinkten weiß man von Dingen, ohne zu wissen, daß man von ihnen weiß.«
    »Wieso kennt das
Ding
nicht den richtigen Weg?« fragte Gurder. »Es hat Florida gefunden, und Blackbury ist noch viel wichtiger. Eigentlich dürfte es ihm nicht schwerfallen, uns zurückzubringen.«
    »Die von mir analysierten Kommunikationssignale betreffen keinen Ort namens Blackbury«
, sagte der schwarze Kasten.
    »Bei den meisten von ihnen geht es um Florida.«
    »Lande wenigstens
irgendwo«
, schlug Gurder vor. Angalo betätigte einige Tasten.
    »Wir sind gerade über dem Meer«, brummte er.
    »Und … He, was ist das?«
    Tief unter dem Schiff flog etwas Winziges und Weiß es über den Wolken.
    »Vielleicht eine Gans«, vermutete Pion.
    »Ich … glaube… nicht«, erwiderte Angalo langsam.
    Er blickte auf die Kontrollen. »Dies müßte der richtige Knopf sein.« Er drehte ihn.
    Das Bild auf dem Schirm flackerte kurz, dehnte sich dann aus.
    Ein weißer Pfeil glitt über den Himmel.
    »Die Concorde?« erkundigte sich Gurder.
    »Ja«, sagte Angalo.
    »Scheint recht langsam zu sein, oder?«
    »Nur im Vergleich mit uns.«
    »Folge ihr«, forderte Masklin den Piloten auf.
    »Wir wissen nicht, wohin sie fliegt«, gab Angalo zu bedenken.
    »Ich weiß es«, behauptete Masklin. »Du hast aus dem Fenster gesehen, als wir uns in der Concorde befanden. Wir waren in Richtung Sonne unterwegs.«
    »Ja. Sie ging unter. Worauf willst du hinaus?«
    »Jetzt ist es Morgen. Und das Flugzeug fliegt erneut zur Sonne.« Masklin streckte die Hand aus.
    »Na und?«
    »Es bedeutet, die Concorde kehrt heim.«
    Angalo biß sich auf die Lippe, als er darüber nachdachte.
    »Warum sollte der Sonne daran gelegen sein, an unterschiedlichen Stellen auf und unterzugehen?« fragte Gurder, der nicht einmal versuchte, die Grundlagen der Astronomie zu verstehen.
    Angalo schenkte ihm keine Beachtung. »Die Concorde kehrt heim. Ja. Natürlich. Und wir fliegen mit ihr?«
    »Genau.« Angalos Finger strichen über Tasten.
    »In Ordnung«, sagte er. »Los geht's. Die Fahrer der Concorde freuen sich bestimmt über Gesellschaft am Himmel.«
    Das Schiff schloß zu dem Jet auf und flog neben ihm. »Die Concorde wackelt von einer Seite zur anderen«, sagte Angalo.
    »Und sie wird schneller.«
    »Vielleicht sind die Menschen darin wegen des Schiffs besorgt«, vermutete Masklin.
    »Warum denn?« entgegnete Angalo. »Dazu besteht überhaupt kein Anlaß. Wir folgen ihnen doch nur, weiter nichts.«
    »Schade, daß es hier keine richtigen Fenster gibt«, bedauerte Gurder. »Sonst könnten wir winken.«
    »Haben Menschen schon einmal ein Schiff wie dieses gesehen?« wandte sich Angalo an das
Ding.
    »Nein. Aber sie erfinden immer neue Geschichten über Raumschiffe von fremden Welten.«
    »Ja, typisch für sie«, sagte Masklin wie zu sich selbst. »So etwas erfinden sie dauernd.«
    »Manchmal heißt es in den Geschichten, daß sich freundliche Wesen an Bord der Schiffe befinden…«
    Angalo nickte. »Damit sind wir gemeint.«
    »Und manchmal lauern darin Ungeheuer mit Tentakeln und langen Zähnen.«
    Die Nomen sahen sich an.
    Gurder blickte besorgt über die Schulter. Eine Sekunde später starrten sie alle zu den verschiedenen Korridoren.
    »Wie Alligatoren?« fragte Masklin.
    »Schlimmer.«
    »Äh…«, begann Gurder. »Wir
haben
doch in allen Zimmern nachgesehen, oder?«
    »Keine Sorge«, sagte Masklin. »Solche Geschöpfe existieren
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