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Die Saga vom Eisvolk 10 - Wintersturm

Die Saga vom Eisvolk 10 - Wintersturm

Titel: Die Saga vom Eisvolk 10 - Wintersturm
Autoren: Margin Sandemo
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Augen, das Eldar beunruhigte.
    »Der Halbwüchsige da«, sie lachte kalt, »was glaubst du, wenn er heimkommt mit Anzeichen von Syphilis?«
    »Gudrun, du bist verrückt, das kannst du doch nicht machen.«
    »Oh, du weißt, was ich alles machen kann«, sagte sie mit knurrender Stimme.
    Eldar sah zu dem Jungen auf dem Wagen. »Wer ist das?«
    »Ja, das weiß ich, er ist von den dänischen Paladins.«
    »Herrgott, das kannst du nicht machen!«
    »Das ist komisch, dass du um ihn bettelst, hast du spezielles Inntresse an ihm?«
    »Sei kein Idiot, merkst du nicht, was du über uns bringst, haben wir nicht schon genug Feinde in der Gemeinde?«
    »Was hat das mit dem hier zu tun? Komm, wir gehen zu ihm.«
    »Gudrun, lass den Jungen in Ruhe. Wenn du es wagst, schlage ich dich tot. Wenn dem Jungen etwas passiert, dann werden wir hier alle totgeschlagen.«
    Ich nicht, aber ihn schlage ich mit meiner Krankheit für sein ganzes Leben, sodass er mit jedem Tag sein Ende vor Augen sieht, dachte sie, so wie ich.
    »Eldar, warum der plötzliche Wechsel?«
    »Das ist kein Wechsel, das ist Vernunft.«
    »Gehst du mit?« fragte Gudrun.
    »Nein, ich warte, bis sie wieder weg sind.«
    Gudrun lief in den Hof. »Oh je, oh je«, sagte sie spöttisch, »seid ihr gekommen, um euren ranzigen Fraß bei uns los zu werden?«
    Villemos Augen, die einen Moment vor Hoffnung leuchteten, wurden stumpf. »Es ist nur für eure Versorgung, alle in der Gemeinde bekommen ihren Anteil, und ihr genau so.«
    »Aha, so warmherzig seid ihr.« Gudruns Augen glitten zum jungen Tristan. »Ist das ein Verwandter von dir?«
    »Ja, das ist mein Vetter Tristan Paladin.«
    »Was du nicht sagst, als ich ihn das letzte Mal sah, war er vielleicht sechs oder sieben Jahre alt.
    Guten Tag«, sagte sie und bot ihm ihre Hand, »ich heiße Gudrun. Willkommen!«
    Tristans Gesicht wurde rot wie eine Himbeere, er ergriff ihre Hand, und obwohl er in seinen Kreisen nie einer Bauernmagd die Hand geschüttelt hätte, verbeugte er sich tief und untertänig, wie er es am Hof gelernt hatte. Gudrun lachte verheißungsvoll. Villemo wunderte sich, woher das plötzliche Wohlwollen kam, aber sie hatte keine Zeit, der Wagen musste leer werden. Gudrun sprach mit dem zutiefst beschämten und sich windenden Tristan, der noch nie eine so begehrenswerte Frau gesehen hatte.
    Villemo kam aus der Haus. »So, nun wäre alles klar. Auf den Wagen, wir fahren heim!«
    Der Hausvater trat aus der Tür. »Wir bezahlen alles«, sagte er, »Almosen nehmen wir nicht.«
    Villemo betrachtete ihn nachdenklich und nickte. »Natürlich sind das keine Almosen, es war unsere Pflicht, euch zu helfen. Kommt am Dienstag in einer Woche und arbeitet am Stall auf Lindenallee, die eine Wand gibt nach, sie muss von Grund auf neu gemauert werden. Es ist auch noch mehr zu reparieren.«
    »Wir kommen«, sagte der Kleinbauer mürrisch.
    Sie kletterte unwillig und langsam auf den Wagen. Nun hatte sie keinen Grund mehr, nach Svartskogen zu gehen. Plötzlich verhielten die Pferde, Eldar hatte sie angehalten. »Wo seid ihr gewesen?« fragte er barsch.
    Villemo sagte ruhig: »Wir haben Roggen und Gerste an deinen Vater verkauft.«
    »Verkauft?«
    »Ja«, antwortete sie, »eure Leute kommen dafür ein paar Tage zu Bauarbeiten nach Lindenallee, kommst du auch?«
    Es sah aus, als wollte er protestieren, aber er beherrschte sich. Er hatte die ganze Zeit fest, aber nicht verachtend in ihre Augen gesehen. »Ihr werdet es schon sehen«, sagte er, dann ging er am Wagen vorbei. Hinter dem Wagen blieb er stehen und drehte sich um. Sie hatte den Kopf gedreht und sah auch ihm fest in die schrägen Augen. Der Wagen setzte sich wieder in Bewegung, und immer wieder drehte sie sich um. Er stand noch am selben Fleck. Warum geht er nicht weiter, dachte sie. Langsam wurde er kleiner. Als der Wagen um eine Kurve fuhr, verschwand er aus ihrem Blick, früher als ihr lieb war. Sie näherten sich Lindenallee.
    »Ist das schön, wieder nach Hause zu kommen«, meinte Tristan, »die Leute und alles drum herum, das ist so beklemmend.«
    Villemo hatte keine Lust zu einem Gespräch.

3. Kapitel
    Villemo war auf dem Weg zu Irmelin, als sie ein fremdes Pferd vor dem Haus stehen sah.
    Irmelin kam aus dem Haus. »Villemo, rate, wer hier ist!«
    »Nein, das kann ich nicht, wie soll ich das wissen?«
    Ein hochgewachsener junger Mann trat zu Irmelin und betrachtete Villemo mit einem freundlichen Lächeln.
    »Dominic«, flüsterte sie, »bist du das?«
    »Natürlich.
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