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Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn
Autoren: R. A. Salvatore
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Baenre von Daermon N'a'shezbaernon Notiz nehmen!« Sie lehnte sich über die Galerie, um zuzusehen, wie sich die beiden Brigaden formierten und auf getrennten Wegen leise aufbrachen, die sie durch die gewundene Stadt zu dem Pilzwäldchen und dem fünf säuligen Gebäude des Hauses DeVir führen würden.
    Zaknafein sah auf den Rücken der ältesten Tochter der Oberin Malice und wünschte sich nichts sehnlicher, als ihr einen Dolch hineinzustoßen. Aber wie immer hielt Zaks gutes Urteilsvermögen seine geübte Hand an ihrem Platz.
    »Habt Ihr die Gegenstände?« fragte Briza, wobei sie Zak jetzt bedeutend mehr Respekt zollte als in Momenten, in denen ihr die Oberin Malice beschützend zur Seite saß. Zak war nur ein Mann, ein Bürgerlicher, dem es erlaubt war, den Familiennamen als seinen eigenen zu tragen, weil er der Oberin Malice manchmal in einer einem Ehemann ähnlichen Rolle diente und einmal das Oberhaupt des Hauses gewesen war. Noch immer fürchtete Briza, ihn zu erzürnen. Zak war der Waffenmeister des Hauses Do'Urden, ein großer und muskulöser Mann, stärker als die meisten Frauen, und jene, die seinen Zorn im Kampf erlebt hatten, hielten ihn für den besten Kämpfer beider Geschlechter in ganz Menzoberranzan. Neben Briza und ihrer Mutter, die beide Hohepriesterinnen der Spinnenkönigin waren, war Zaknafein mit seiner unbestrittenen Fechtkunst der Trumpf des Hauses Do'Urden.
    Zak hielt den schwarzen Überwurf hoch, öffnete den kleinen Beutel an seinem Gürtel und entnahm ihm mehrere kleine Keramikkugeln. Briza lächelte böse und rieb ihre schlanken Hände gegeneinander. »Die Oberin Ginafae wird nicht sehr erfreut sein«, flüsterte sie. Zak erwiderte das Lächeln und wandte sich um, damit er die aufbrechenden Krieger beobachten konnte. Nichts erfreute den Waffenmeister mehr, als Elfen der Drow zu töten, besonders Priesterinnen der Lloth.
    »Haltet Euch bereit«, sagte Briza nach ein paar Minuten.
    Zak strich sich das dichte Haar aus dem Gesicht und stand unbeweglich da, die Augen fest geschlossen. Briza zog langsam ihren Zauberstab heraus und begann den Gesang, der den Vorgang einleitete. Sie berührte Zak an einer Schulter, dann an der anderen und hielt den Zauberstab schließlich bewegungslos über seinen Kopf. Zak spürte den kalten Sprühregen auf sich herniedergehen, seine Kleidung, die Rüstung und auch seine Haut durchdringen, bis er und all seine Besitztümer auf eine einheitliche Temperatur und Färbung abgekühlt waren. Zak haßte den magischen Frost - er fühlte sich so an, wie er glaubte, daß sich der Tod anfühlen mußte -, aber er wußte, daß er unter dem Einfluß des Sprühregens des Zauberstabes für die hitzewahrnehmenden Augen der Lebewesen des Unterreichs so grau wirkte wie gewöhnlicher Stein, unbemerkbar und unentdeckbar.
    Zak öffnete seine Augen und erschauerte. Er bewegte seine Finger, um sich zu versichern, daß er noch immer die scharfe Klinge seiner Geschicklichkeit führen konnte. Während der zweiten Zauberformel, dem Herbeirufen der Kräfte, blickte er zurück zu Briza. Dies würde eine Weile dauern, also lehnte sich Zak gegen die Wand und überdachte erneut die erfreuliche, wenn auch gefährliche Aufgabe, die vor ihm lag. Wie umsichtig von der Oberin Malice, ihm alle Priesterinnen des Hauses DeVir zu überlassen!
    »Es ist vollbracht«, verkündete Briza nach ein paar Minuten. Sie lenkte Zaks Blick aufwärts in die Dunkelheit unter der nicht sichtbaren Decke der riesigen Höhle. Zak bemerkte Brizas Werk zuerst, einen sich nähernden Luftstrom, gelblich gefärbt und wärmer als die übrige Luft der Höhle. Ein lebendiger Luftstrom. Das Lebewesen, die Geisterbeschwörung einer elementaren Entwicklungsstufe, wirbelte heran, schwebte direkt über dem Rand der Galerie und wartete gehorsam auf die Befehle seines Gebieters. Zak zögerte nicht. Er sprang in den Mittelpunkt dieses Wesens, und es schwebte mit ihm über den Boden dahin.
    Briza grüßte ihn zum Abschied und entließ ihren Diener. »Einen guten Kampf!« rief sie Zak zu, obwohl er bereits in der Luft über ihr entschwunden war.
    Zak grinste über die Ironie ihrer Worte, während die gewundene Stadt Menzoberranzan unter ihm vorbeizog. Sie wollte den Tod der Priesterinnen des Hauses De Vir, genauso wie Zak, aber aus ganz anderen Gründen. Wenn man die Schwierigkeiten außer acht ließ, wäre Zak genauso glücklich darüber, Priesterinnen des Hauses Do'Urden zu töten.
    Der Waffenmeister nahm eines seiner Schwerter aus
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