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Die Runde der Rächer

Die Runde der Rächer

Titel: Die Runde der Rächer
Autoren: Jason Dark
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die Neugierde. Ich wollte herausfinden, mit welch einem Material ich es bei ihr zu tun hatte. An Glas konnte ich nicht so recht glauben. Und wenn, dann musste es schon ein besonderes sein, das in der Welt der Druiden geschmolzen und hergestellt worden war.
    Ich legte meine Hand dagegen.
    Es war nicht kalt, sondern recht warm. Der Griff dagegen tat meiner Hand sogar gut. Zudem spürte ich auch die leichte Spannung, die sich innerhalb der Fläche aufgebaut hatte, denn sie erwischte meine Hand als ein leicht kitzeliges Kribbeln.
    »Was fühlst du?«
    »Energie!«
    »Magisch?«
    »Ich denke schon.«
    Auch Suko probierte es aus. Er legte seine Hand dagegen, als ich zurückgetreten war. »Stimmt, das ist zu fühlen. Das ist die Kraft des Landes Aibon.« Er ließ den Arm sinken. »Nur frage ich dich, woher wir den Schlüssel nehmen sollen, um diese Tür zu öffnen. Du kommst nicht hindurch. Das Tor bleibt einfach verschlossen, und ich habe schon den Verdacht, dass die andere Seite uns an der Nase herumführen will. Trotz deines Kreuzes.«
    Ich konnte mir eine Antwort sparen, denn jetzt hatte sich auch Flint McGregor gefangen. Selbst aus seiner kurzen Frage hörten wir die Hektik hervor, die ihn gefangen hielt.
    »Na, glauben Sie mir jetzt?«
    »Wir haben Ihnen schon immer geglaubt, Mr. McGregor«, gab Suko zurück.
    »Aber nicht so. Das ist neu. Das ist ein Wunder. Und ich habe zusehen können.«
    »Alles gut und schön«, erklärte mein Freund. »Doch es ist besser, wenn Sie sich von nun an zurückhalten.«
    »Wie meinen Sie das denn?«
    »Gehen Sie von hier weg, Mr. McGregor. Es ist sicherer für Sie. Auch wir haben dann ein besseres Gefühl.«
    Er zeigte sich störrisch und schüttelte den Kopf. »Warum soll ich Weggehen?« Er deutete auf die Wand. »Durch mich sind Sie darauf gekommen. Ich habe Ihnen den Tipp geben. Ohne mich hätten Sie gar nichts erfahren. Als ich die Szene fotografiert habe, da waren Sie nicht in der Nähe, um mich zu schützen. Nein, das waren Sie nicht. Da habe ich hier gestanden und alles aufgenommen.« Er deutete die Geste des Fotografierens an.
    Suko hatte mit ihm Geduld. »Es kann gefährlich für Sie werden, Mr. McGregor.«
    »Nicht gefährlicher als sonst.«
    »Doch. Ich lüge nicht. Gewisse Dinge haben sich verändert.«
    »Unsinn, das Bild ist gleich geblieben. Da brauchen Sie mir nichts zu sagen. Das glaube ich Ihnen nicht. Aber Sie brauchen keine Angst zu haben, dass ich Ihnen ins Handwerk pfusche. Ich werde mich ruhig verhalten und aus einer sicheren Entfernung alles beobachten.«
    Wegtragen konnte Suko den Mann nicht. »Gut, wie Sie wollen«, sagte er, »Sie sind erwachsen. Es ist Ihr Risiko. Nur beschweren Sie sich nicht, wenn etwas passiert.«
    Die letzten Worte hatten Eindruck gemacht. Flint gab keine Antwort mehr, aber er tat das, was er vorgehabt hatte, und zog sich aus der Nähe der Wand zurück.
    Ich hatte dem Disput zugehört, ohne mich einzumischen, weil mir das andere wichtiger war. Suko hatte McGregor von der Veränderung erzählt, und ich wusste, dass sie nicht mehr lange auf sich warten ließ. Man hatte mir nicht den Beweis gezeigt, und ich verließ mich da nur auf mein Gefühl.
    Das hatte mich nicht getäuscht. Die Wand erlaubte es mir, tief in die Höhle hineinzublicken, und weit im Hintergrund sah ich jetzt eine Bewegung. Es war nichts Genaues zu erkennen. Mehr ein Schemen, von dem nicht mal zu sehen war, ob er den Boden berührte oder nicht. Aber dieser Umriss war schon mit dem eines Menschen zu vergleichen oder eines Geistes, der seinen früheren Körper nachgezeichnet hatte.
    »Suko...«
    Mein Freund hatte mich trotz der leisen Stimme verstanden. »Siehst du was?«
    »Ja«, murmelte ich. »Es gibt eine Veränderung. Es kommt jemand. Sie erhalten einen Gast.«
    »Etwa Ethan Haycock?«
    Er hatte den gleichen Gedanken gehabt wie ich. Allerdings musste ich passen, zuckte die Achseln und zeigte ihm dann, wohin er zu schauen hatte.
    Der Geist, die Gestalt, das Gespenst oder wer immer sich da auch bewegen mochte, kam herbei. Noch immer war nicht genau zu sehen, wo er mit dem Boden der Höhle Kontakt hatte. Er glitt einfach weiter und geriet immer mehr in die Nähe des Tisches.
    Und dort veränderte er sich.
    Es war auch für uns ein Phänomen, denn der Geist hatte ausgesehen wie ein Geschöpf, das sich aus zahlreichen winzigen Partikeln zusammensetzte, die dann noch einen menschlichen Umriss bildeten. Die Partikel blieben nicht mehr. Sie flirrten auch nicht auseinander,
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