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Die Rueckkehr des Highlanders

Titel: Die Rueckkehr des Highlanders
Autoren: Kinley MacGregor
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aus Gründen umherzuziehen, die sie nur raten konnte.
    Es musste schrecklich sein, ein Fremder in einem unbekannten Land zu sein.
    »Ich kann immer noch den Schmerz über den Tod meines Vaters spüren«, vertraute sie ihm an, was sie sonst kaum jemandem gesagt hatte. »Er war ein guter Mensch. Ein fähiger, gnädiger König, der immer das Wohl seines Volkes vor alles andere gestellt hat und sein Leben im Dienst für seiner Untertanen geführt hat. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an ihn denke und mir wünsche, dass ich seinen Rat und seine Kraft hätte. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, beide Eltern auf einmal zu verlieren, noch dazu in einem so jungen Alter wie ...«
    »Genug«, schnitt er ihr scharf das Wort ab. »Mir liegt nichts an leerem Geplauder, Mylady. Im Gegenteil, es stört mich.«
    Es war der unterschwellige Schmerz in seinen Worten, der verhinderte, dass sein scharfer Ton sie kränken konnte.
    »Ihr reist allein?«, fragte Lutian.
    »Ich habe mein Pferd.«
    Adara schob ihre Hand in die raue Mähne des Tieres, das sie so mühelos trug. »Kaum ein passender Gefährte für einen Prinzen.«
    »Ja, stimmt. Er passt besser zu einem König oder Kaiser.«
    Darüber musste sie lächeln, und ihr kam der Gedanke, dass sie schließlich gerade mit ihrem Ehemann reiste. Einem Mann, von dem sie unzählige Nächte geträumt, dessen Bild sie sich vorzustellen versucht hatte.
    Der Prinz, der sie jetzt hielt, war so viel mehr als der blasse, ritterliche Mann, den sie sich ausgemalt hatte. Sie hatte ihn sich als höflichen jungen Mann mit höfischen Manieren gedacht, wie die in ihrem Palast. Ein Mann von Poesie und Kultur.
    Aber das hier war die Wirklichkeit. Er war hart und ernst. Tödlich. Rau.
    Gefährlich.
    Christian von Acre war ganz und gar nicht so verwöhnt und verhätschelt wie die anderen Edelmänner ihrer Bekanntschaft. Er lebte wie ein Bettler. Versagte sich den Luxus, den er zu Hause genießen könnte.
    Und doch besaß er die gebieterische Ausstrahlung eines Königs.
    »Vermisst Ihr Elgederia?«, fragte sie ihn.
    Seine Kiefermuskeln spannten sich, er schaute auf sie herab. »Warum stellt Ihr mir immer wieder Fragen?«
    »Weil ich neugierig auf Euch bin.«
    »Warum?«
    »Ihr fasziniert mich. Ich kann mir keinen anderen Edelmann denken, der sich gegen sein Schicksal sperrt und seinen Anspruch auf den Thron nicht wahrnimmt. Die meisten Männer versuchen doch ihr Leben lang, die Sachen zu erringen, die Ihr von Euch weist ... Ihr seid nie zu Hause gewesen, oder?«
    Christian richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf den Weg vor ihnen, während sich in ihm alte Erinnerungen regten.
    In Wahrheit hatte er nie ein Zuhause gehabt, zu dem er heimkehren konnte. Seine Eltern hatten sich entschieden, als Pilger zu leben, und waren stets auf der Wanderschaft gewesen. Vor ihrem Tod war die längste Zeit, die er an einem Ort verbracht hatte, sechs Monate gewesen. Überall, wo er hinkam, hatten seine Eltern große Mühe darauf verwandt, dass niemand ahnte, wer sie in Wahrheit waren.
    Er war nie in Elgederia gewesen, der Heimat seiner Mutter. Er wusste nichts über ihre Seite der Familie, kannte niemanden außer seinem Onkel Selwyn, der gekommen war, ihn von dem Tod seiner Eltern zu unterrichten.
    Damals war er nur ein Kind gewesen und hatte nicht begriffen, warum der Mann ihn so hasste. Selwyn war unerwartet in dem Kloster in Acre aufgetaucht, wo seine Eltern ihn zurückgelassen hatten, um sich mit einem Freund zu treffen.
    »Der Junge ist verrückt«, hatte Selwyn erklärt, nachdem der steinalte Abt sich geweigert hatte, Christian zu erlauben, das Kloster zu verlassen. Für den Fall ihres Todes hatten seine Eltern dem Kloster eine Geldsumme ausgesetzt, die nur gezahlt werden sollte, solange er dort wohnte. »Er hält sich für einen Prinzen, aber er ist nur ein Normannenbastard.«
    »Habt keine Sorge, Mylord. Wir dulden keine Lügner im Hause Gottes.« Der alte Abt hatte die Wahrheit gesagt. Wenn Christian seine Eltern oder ihr Erbe erwähnte, erhielt er Schläge.
    Aber es gab ohnehin jedes Mal Schläge, wenn er sprach. Daher hatte er mit der Zeit gelernt, gar nicht zu reden.
    Allerdings war nicht alles schlecht. Bruder Angelus, einer der Tempelritter im Kloster, hatte ihn unter seine Fittiche genommen und Christian viel beigebracht. Er war ein guter Freund gewesen und bei dem Versuch gestorben, die Sarazenen daran zu hindern, Christian zu töten.
    »Nein«, antwortete er schließlich seiner Ehefrau. »Ich war nie
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