Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rueckkehr der Krieger

Die Rueckkehr der Krieger

Titel: Die Rueckkehr der Krieger
Autoren: Alyssa Day
Vom Netzwerk:
gegenüber seinen Leuten.
    Gegenüber Atlantis.
    Alaric stellte sich aufrecht hin und löste seine Arme. Seine Zurückhaltung unterstrich die enormen Energien, die in ihm angelegt waren, nur noch, doch seine eisigen Augen blitzten vor Rage. »Ich habe dich gesucht, an jedem einzelnen Tag dieser letzten sieben Jahre. Sogar heute noch, bevor du zurückgekommen bist. Ich wollte gerade mit deinem Bruder losziehen, der sich oben fertig gemacht hat für eine weitere nutzlose Reise auf der Suche nach dir, um dich da rauszuholen, wo immer du auch eingekerkert sein mochtest.«
    Conlan biss die Zähne zusammen in Erinnerung an Anubisas letzte Worte. Er nickte. »Sie hat uns hinter einem Schutzschild verborgen. Sie hat mehr Macht, als wir es uns je hätten träumen lassen.«
    Alarics Gesicht spannte sich weiter an, wenn dies bei seinen steinernen Zügen überhaupt noch möglich war. »Anubisa«, sagte er ausdruckslos. Es war keine Frage. »Natürlich kann die Göttin der Nacht ohne Weiteres die Leere des Todes ausbreiten, um ihre … Aktivitäten zu maskieren.«
    Das Wort Folter hing in der Luft und füllte pulsierend und sich windend den Raum zwischen ihnen. Wenigstens hatte der Priester den Anstand, es nicht auszusprechen.
    Conlan nickte und berührte unbewusst die Narbe an der Seite seines Halses. Als er es merkte, zwang er seine Hand nach unten. »Sie hat mich vom Wasser ferngehalten. Weit weg von allem Wasser, außer dem absoluten Minimum, das ich zum Trinken gebraucht habe, um überhaupt zu überleben. So war es mir nicht möglich, ein Gedankensignal zu senden.«
    Als er die Kraft aufbrachte, Alaric in die Augen zu blicken, fuhr er, erschreckt von der Trauer und Wut, die in ihnen lagen, zurück.
    Â»Kein einziges Mal. Nicht das geringste Zeichen deiner Existenz«, sagte Alaric und griff nach dem Jadeheft seines Dolches. Er reichte ihn Conlan hinüber, mit der Klinge nach unten. »Wenn du an meiner Treue zweifelst, Cousin, dann soll mein Leben hier durch deine Hand enden. Ich habe versagt und verdiene es nicht besser.«
    Conlan war die Anspielung auf ihre Familienbande nicht entgangen. In einer zynischen Windung seines Hirns wog er die Feinheiten der Politik in Atlantis ab. Alaric sprach nie ein Wort, das nicht vielseitig gedeutet werden konnte – oft war er polemisch, manchmal pädagogisch, aber nie sagte er etwas ohne Grund.
    Conlan nahm den Dolch an sich und drehte und wendete ihn in seinen Händen, dann warf er ihn wieder seinem Eigentümer zu. »Wenn du in deiner Aufgabe versagt hättest, Priester, hätte Poseidon dich schon gestraft. Ich habe dazu nichts zu sagen.«
    Alaric schüttelte die schwarze Mähne hinter seine Schultern und quittierte die Nennung seines Titels mit schmalen Augen. Dann nickte er kurz und ließ den Dolch in die smaragdbesetzte Scheide zurückgleiten. »Wie Ihr wollt, Prinz. Wir haben andere Probleme. Ihr seid endlich zurückgekommen, und das nur wenige Stunden, nachdem das Instrument zu Eurer Thronbesteigung geraubt worden ist.«
    Â»Erzähl!«, fauchte Conlan, kaum Herr seiner selbst.
    Â»Es war Reisen. Zwei meiner Jünger fielen ihm zum Opfer.« Alaric ballte die Faust. »Conlan, er hat ihn geraubt. Er ist mit dem Dreizack verschwunden und nach oben gegangen. Wenn er den Untoten in die Hände fällt …«
    Alaric ließ die Worte in der Luft hängen. Sie beide kannten die Gefahr, die drohte, wenn die Macht in den falschen Händen lag. Der frühere Hohepriester Poseidons verrottete in den schwarzen Tiefen des Tempelverlieses, weil er seine Macht missbraucht hatte.
    Poseidon ließ keinem seiner Jünger den kleinsten Verrat durchgehen.
    Conlan zog scharf den Atem ein. Die Härchen an seinen Armen richteten sich elektrisiert auf, als Reaktion auf die fast unsichtbaren Wellen von Elementarenergie, die von Alaric ausgehend knisternd durch den Raum schossen. Wenn er so viel Energie verlor, dann musste er an der Grenze seiner Selbstkontrolle angekommen sein. Oder er hatte in den sieben Jahren enorm viel Energie hinzugewonnen.
    Conlan wusste nicht, welche der beiden Möglichkeiten ihm besorgniserregender schien.
    Ihre Freundschaft hatte dem zweifachen Druck von Politik und Macht widerstanden. Conlan würde Alaric jederzeit sein Leben anvertrauen. Oder vielleicht doch nicht?
    Sein Kopf barst schier.
    Er vergrub die Hände in den Laken und rang verzweifelt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher