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Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter

Titel: Die Rose des Propheten 1 - Das Buch der Götter
Autoren: Margaret Weis & Tracy Hickman
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mir Befehl, Effendi«, erwiderte Sond mit einer Verbeugung.
    »Zu hören heißt zu gehorchen, Effendi«, erwiderte Fedj und verbeugte sich noch tiefer als Sond.
    Akhran teilte ihnen die Botschaft mit.
    Während Sond seinem Meister lauschte, fiel ihm der Unterkiefer so weit herab, daß sich ein Schwarm Fledermäuse in der kavernenartigen Öffnung eine Wohnstatt hätte einrichten können. Fedj sprangen beinahe die Augen aus dem Kopf. Als der Gott seine Anweisungen vollständig übermittelt hatte, blickten sich die Dschinnen verstohlen an, als wollten sie sich am Gesicht ihres Kumpanen versichern, daß sie die Worte ihres Meisters richtig verstanden hatten.
    Es bestand kein Zweifel. Fedj war bleich geworden, während um Sonds Nase und Lippen ein grünlicher Schimmer spielte. Schluckend versuchten die beiden Dschinnen zu sprechen. Sond, der schneller von Begriff war, kleidete wie gewöhnlich seine Ansicht zuerst in Worte. Aber es schnürte ihm noch die Kehle zu, weswegen er mehrmals husten mußte, bevor er die Worte herausbringen konnte.
    »O beinahe Alleswissender Akhran, Euer Plan ist ein… ich kann wahrhaftig sagen, ein großartiger Plan… um unsere Feinde zu schlagen. Da wäre nur eine winzige Kleinigkeit, die Ihr möglicherweise in Eurer alles umfassenden Weisheit übersehen haben magt. Es ist, wie ich eilends hinzufügen muß, eine wirklich sehr kleine Sache…«
    »Wirklich sehr klein«, schloß sich Fedj an.
    »Und das wäre?« Akhran schaute die Dschinnen ungeduldig an.
    In der Nähe scharrte das edle weiße Roß des Gottes unruhig mit den Hufen, denn es wollte wieder mit den Winden des Himmels reiten. Und es war nicht zu übersehen, daß Akhran, der länger, als es ihm lieb war, an einem Ort verweilt hatte, das Verlangen seines Pferdes teilte.
    Die beiden Dschinnen starrten betreten auf ihre nackten Füße. Der eine dachte sehnsüchtig an seine Öllampe, in die er sich zu gern zurückgezogen hätte, der andere an seinen goldenen Ring. Das große Pferd wieherte und schüttelte die weiße Mähne. Akhran grollte aus tiefer Brust.
    »Meister«, hob Sond an, und die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus, »in den letzten fünfhundert Jahren haben sich unsere beiden Familien beim bloßen Anblick der anderen umgebracht!«
    »Diese Streithähne!« Akhrans Faust ballte sich um den Griff des Krummsäbels. Mit metallischem Singen riß er ihn aus der Scheide und schwang ihn drohend. Die beiden Dschinnen fielen, eingeschüchtert durch seinen Zorn, auf die Knie. »Kleinliche, menschliche Schwächen! Dieses kindische Gezänk unter meinen Leuten muß ein Ende haben, sonst macht sich Quar das noch zunutze und verschlingt uns einen nach dem anderen, wie die Samen eines Granatapfels!«
    »Gewiß, Hazrat Akhran!« wimmerten die zitternden Dschinnen.
    »Ihr werdet ausführen, was ich euch aufgetragen habe«, fuhr Akhran zornentbrannt fort und schwang seinen Krummsäbel dabei rücksichtslos durch die Luft, »oder ich schwöre bei Sul, daß ich euch Ohren, Hände und Füße abschneiden, euch in euren Gefäßen versiegeln und an der tiefsten Stelle der Kurdischen See versenken werde! Habt ihr das verstanden?«
    »Ja, o Freundlichster und Gnädigster Meister«, jammerten die Dschinnen und vergruben den Kopf beinahe im Sand.
    Mit einem abschließenden Grollen plazierte Akhran seinen Stiefel auf dem Hinterteil des einen und dann des anderen Dschinn und versetzte ihnen einen Tritt, der sie flach in den Sand auf den Bauch warf. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, schritt der Gott von dannen und schwang sich aufs Pferd. Das Tier erhob sich in den sternenübersäten Himmel, und fort waren die beiden.
    Die Dschinnen plagten sich auf, spuckten den Sand aus und beäugten einander mißtrauisch.
    »Akhran sei gepriesen«, sagte der eine.
    »Lobpreiset Seinen Namen«, beeilte sich der andere hinzuzufügen, um nicht ausgestochen zu werden.
    Und möge er heute nacht eine Quarakurt in seinem Stiefel finden, fügten beide wortlos hinzu, als sie zögernd in die Welt der Sterblichen zurückkehrten, um ihrem Volk die erschütternde Botschaft des Wandernden Gottes zu verkünden.

Das Buch Akhran
1
    »Es ist Akhrans Wille, Sidi«, sprach Fedj.
    Scheich Jaafar al Widjar stöhnte. »Was habe ich nur getan, daß Hazrat Akhran mich mit diesem Fluch belegt hat?« jammerte er. Dabei breitete er die Arme aus und wandte sich fragend gen Himmel, der durch das Loch im Zeltdach zu sehen war. »Erkläre mir das, Fedj!«
    Die beiden, der Dschinn und sein Meister,
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