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Die Rose der Highlands

Die Rose der Highlands

Titel: Die Rose der Highlands
Autoren: Karen Ranney
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dass wir Euch begleiten, Sir?«
    »Ich wäre sehr froh, wenn ihr beide mit mir kämt, doch das ist eine Entscheidung, die ihr sorgfältig überdenken müsst. Die Armee kennt keine Gnade bei Verrat.«
    »Sie können uns nicht aufhängen, wenn sie uns nicht erwischen, Sir«, meinte Donald grinsend.
    Harrisons Blick wanderte ziellos über den Himmel und die Landschaft. Schließlich straffte er sich und sagte: »Ich muss Euch etwas gestehen, Sir.«
    »Habt Ihr mich an Cumberland verraten oder welchem Umstand ist Euer Gesichtsausdruck sonst zu verdanken?«, fragte Ian trocken.
    »Sie ist an Bord des Schiffes, Sir. Alison, meine ich.«
    Ian lächelte. »Demnach hat sich Miss Fulton dem Diktat ihres Vaters widersetzt.«
    Harrison grinste sein unnachahmlich ansteckendes Grinsen. »Sie sagte, wenn ich sie nicht mitnähme, würde sie mich nicht gehen lassen, Sir. Wir haben in Inverness geheiratet.«
    »Wäre es nicht klüger, Euren Abschied zu nehmen, als zu desertieren?«
    »Ich möchte nicht, dass Sedgewick mich aus irgendeinem Grund zurückhält«, antwortete Harrison.
    »Das könnte er nicht mehr«, sagte Ian in spöttischem Ton und berichtete seinen Männern, was sich ereignet hatte.
    »Schön und gut«, meinte Harrison daraufhin, »aber es wäre auch nicht klug, noch in Schottland zu sein, wenn Alisons Vater von unserer Heirat erfährt.«
    »Ich bin noch nie aus England fort gewesen – außer in Flandern und jetzt hier in Schottland, Sir«, sagte Donald, »aber ich würde gern einen Teil der Welt kennenlernen, wo es sich angenehmer leben lässt. Einen, wo kein Krieg ist.«
    Ian schaute die beiden an. »Wenn es wirklich euer Wille ist, mich zu begleiten, dann seid ihr willkommen. Aber von diesem Augenblick an bin ich nicht mehr euer Colonel, und ihr dürft mich auch nicht mehr als solchen ansprechen«, sagte er.
    Gefolgt von seinen Getreuen ging er ins Priorat und legte den Schacht frei. Donald tauchte als Erster hinein, Harrison schloss sich an.
    Zum letzten Mal ließ Ian den Blick durch das alte kleine Kloster wandern. Schatten hingen an den uralten Wänden wie drapierte Seidenvorhänge, und in seiner Phantasie hörte er die Gebete, die die Männer hier gen Himmel geschickt hatten, bevor sie in den Krieg zogen. Er erwog für einen Moment, seinerseits für ein gutes Ende zu beten, ließ es dann jedoch sein, denn er hatte das Gefühl, dass der Ausgang dieses Abenteuers bereits entschieden war. Das Schicksal war ihnen gewogen, davon war er überzeugt.
    In einer neuen Phantasie sah er seinen Großvater an der Westwand lehnen und ihm beifällig zunicken. Auch seine Eltern waren da, seine Mutter im Arm des Vaters, und lächelten ihn an. Daneben standen James und Fergus, beide erwachsen, in ihren Kilts und mit einem herausfordernden Grinsen.
    Er nickte zum Abschied und glitt in den Schacht hinunter.
    Als er die Treppe einsehbar machte, fragte er sich, ob sie wohl jemals wieder entdeckt werden würde.
    Nachdem seine Passagiere die Strickleiter der
Stalwart
erklommen hatten, kehrte Hamish ans Ufer zurück. Seine Stiefel knirschten auf dem felsigen Grund.
    »Wann wirst
du
an Bord gehen?«, fragte er Leitis.
    »Wenn Ian kommt.«
    »Halsstarrig bis zum Schluss«, sagte Ian hinter ihr.
    Sie wirbelte herum, und da war er, gesund und munter, mit einem neckenden Lächeln um die Mundwinkel. Sie war so erleichtert, ihn zu sehen, dass sie sich in seine Arme stürzte und ihn vor aller Augen küsste.
    »Du hast dir aber Zeit gelassen«, schalt sie ihn danach. Sie hatte nicht nah am Wasser gebaut, aber jetzt war sie an den Tränen. Die Vorstellung, Gilmuir zu verlassen, betrübte sie, doch gleichzeitig war sie glücklicher als je zuvor. Traurigkeit und Freude waren ein seltsames Paar.
    »Ich habe noch jemanden mitgebracht«, sagte er leise.
    Sie ließ ihn los, spähte an ihm vorbei und entdeckte Harrison und Donald, die lächelnd hinter ihm standen.
    »Ihr kommt mit uns?«, fragte sie überrascht.
    Harrison nickte. Donald nieste.
    Er grinste, warf einen Blick zu Ian und nieste erneut.
    Sie runzelte die Stirn, und dann begriff sie plötzlich, wo er sich erkältet hatte. »Eure Erkältung ist schlimmer geworden. Ihr hättet wissen müssen, dass das nicht ausbleibt, wenn man im strömenden Regen auf dem Kutschbock eines Wagens sitzt«, schalt sie ihn.
    Sie schaute zu Ian. Sein Grinsen bestätigte ihre Folgerung.
    Donald drehte den Kopf zur Seite und nieste wieder.
    »Was ist mit Euch?«, wandte sie sich an Harrison. »Wart Ihr auch
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