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Die Romantherapie: 253 Bücher für ein besseres Leben (German Edition)

Die Romantherapie: 253 Bücher für ein besseres Leben (German Edition)

Titel: Die Romantherapie: 253 Bücher für ein besseres Leben (German Edition)
Autoren: Ella Berthoud
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umschifft und sich Flügel wachsen lässt.
    404 Leseleiden: Zeit zum Lesen, keine haben
    Therapie: Hörbücher
    Ihr Leben ist eine einzige gigantische To-do-Liste, deren Sinn darin besteht, die Dinge abzuhaken, die Sie erledigt haben? Sie haben keine Zeit, um Ihre beste Freundin oder Ihren besten Freund anzurufen, geschweige denn sich hinzusetzen und ein Buch zu lesen? Aber eine Sache, die Sie garantiert können, ist Multitasking? Also schlagen wir vor, dass Sie Ihre Bücher demnächst unterwegs konsumieren. Zuerst einmal sollten Sie sich mit einem Vorrat an Hörbüchern eindecken (für den Anfang und für eine Liste der zehn besten Hörbücher ▶ Lärm, zu viel ). Kaufen Sie sich ein paar gut sitzende Kopfhörer. Und das nächste Mal, wenn Sie etwas tun, das Sie körperlich, aber nicht unbedingt geistig fordert – bügeln, Unkraut jäten, Geschirr spülen, auf dem Laufband joggen, zu Fuß zur Arbeit laufen –, lassen Sie sich doch einfach ein Buch vorlesen. Sie werden feststellen, dass Sie dazu jeweils unterschiedliche Areale Ihres Hirns benutzen – und schon hat der arbeitsreiche Aspekt Ihres Lebens eine neue Qualität bekommen. Bald werden Sie förmlich nach neuen Aufgaben lechzen – egal was, Hauptsache, sie erlauben Ihnen eine halbe Stunde – und dann gleich noch mal eine halbe Stunde – mit Ihrem Hörbuch.

Zurückweisung
    Rabenliebe
Peter Wawerzinek
    Zurückgewiesen zu werden ist eine schreckliche Erfahrung. Man fühlt sich beschädigt, verletzt, ungenügend und seiner Sicherheit beraubt. Man fragt sich, warum man zurückgewiesen wurde. Und wenn man die Gründe dafür nie erfährt oder sie einem auch auf Dauer nicht nachvollziehbar sind, scheint das Weitermachen, Vergessen sowie die Heilung unmöglich.
    Wawerzinek hat im Alter von zwei Jahren die fundamentalste Zurückweisung erlebt, die einen Menschen treffen kann: Seine Mutter ließ ihn bei ihrer Flucht in den Westen in der DDR zurück (Kommt Ihnen das aus einer anderen Romantherapie bekannt vor? ▶ Verantwortungslosigkeit ). Sie meldete sich nie wieder bei ihm. Er wurde zwischen verschiedenen Kinderheimen herumgereicht, war noch mit vier Jahren stumm, nur die Gesänge der Vögel konnte er imitieren. Mehrere Adoptionsvorhaben scheiterten. Die frühe Zurückwei 407 sung wurde zur alles bestimmenden Leerstelle in Wawerzineks Leben. Gefühle von Heimat und Zugehörigkeit waren ihm fremd. Mehr als fünfzig Jahre quälte ihn die Frage nach dem Warum. Schließlich fand und besuchte er seine Mutter. Eine Erklärung bekam er nicht, das Schweigen, die Zurückweisung gingen weiter.
    Wawerzinek hat aus seiner Erfahrung einen literarischen Aufschrei gestaltet, den autobiographischen Roman Rabenliebe , wie er radikaler kaum vorstellbar ist. Beängstigend präzise sind seine Erinnerungen an sein schutz- und orientierungsloses kindliches Ich, erschütternd die Kälte, die die Mutter auch noch dem Fünfzigjährigen gegenüber ausstrahlt und mit der sie jede Hoffnung auf eine Wiedergutmachung der Zurückweisung, oder zumindest Reue, eine Bitte um Vergebung – so sie denn möglich wäre – zunichtemacht. Trost werden Sie in diesem Roman nicht finden. Sie werden begreifen, dass eine Zurückweisung zwar erklärt, bereut, vielleicht entschuldigt werden, nicht aber zurückgenommen werden kann und dass wir Heilung – wieder einmal – nur in uns selbst finden können.

Zwanziger
    Die zehn besten Romane für Zwanzig- bis Dreissigjährige
    Vater Goriot Honoré Balzac
    Vollkommen leblos, bestenfalls tot Antonia Baum
    Der Fremde Albert Camus
    Geheimnisse von Pittsburgh Michael Chabon
    Der Buddha aus der Vorstadt Hanif Kureishi
    Small World David Lodge
    Hundert Jahre Einsamkeit Gabriel García Márquez
    Goodbye, Columbus: Ein Kurzroman und fünf Stories Philip Roth
    Die geheime Geschichte Donna Tartt
    Der Besen im System David Foster Wallace

409 Epilog
    Die Leserin hatte gerade ein neues Buch aufgeschlagen – vielleicht Malorys König Arthur oder Spensers Feenkönigin , weil im ersten Semester Mediävistik auf dem Studienplan stand –, da klopfte es an die Tür. »Ja!«, rief sie, ein wenig abwesend, gefangen zwischen edlen Rittern und Burgfräuleins. Ihr Blick haftete (etwas unhöflich) immer noch auf den Buchseiten, als die Tür aufging. Doch ein fröhliches »Hallo!« holte sie in die Wirklichkeit zurück. Im Zimmer stand die andere Leserin, in ein Kaleidoskop aus wilden Farben und Mustern gewandet, in jeder Hand einen dampfenden Becher.
    Das Erste – und für einen
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