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Die Romanow-Prophezeiung

Die Romanow-Prophezeiung

Titel: Die Romanow-Prophezeiung
Autoren: berry
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flüsternd.
    Hayes kicherte. »Das scheint mir auch so. Es kommt mir fast so vor, als könnten Sie sogar der Mann sein, der diese Idioten regieren kann. Das kann nur jemand, der Nerven wie Drahtseile hat. So wie die Besten unter den Zaren. Daher werden Sie gewiss verstehen, warum Sie diesen Ort nicht lebend verlassen dürfen.«
    »Mein Vater hat mir vorhergesagt, dass es Männer wie Sie geben würde. Er hat mich gewarnt. Ich hielt das damals für ziemlich paranoid.«
    »Wer hätte jemals gedacht, dass die Sowjetunion so leicht zerbricht?«, fragte Hayes. »Und wer hätte ahnen können, dass die Russen ihren Zaren zurückhaben wollen?«
    »Felix Jussupow«, antwortete Thorn.
    Es folgte eine Pause. »Ein Punkt für Sie«, antwortete Hayes dann. »Aber all das hat jetzt keine Bedeutung mehr. Oleg.« Hayes zeigte auf den Inspektor und dann zur Vordertür. »Schaffen Sie unseren todgeweihten Thronerben und diese Frau nach draußen und tun Sie das, was Sie am besten können.«
    Oleg lächelte, trat vor und packte Akilina. Lord wollte aufspringen, doch Hayes hielt ihm die Pistole an die Kehle.
    »Hinsetzen«, befahl Hayes.
    Hängelid riss Thorn vom Stuhl hoch und drückte dem Anwalt die Pistolenmündung an den Kopf. Akilina wollte Widerstand leisten. Oleg nahm sie in den Schwitzkasten, drückte ihr mit dem Unterarm die Kehle zu und riss sie von den Beinen. Sie kämpfte einen Moment lang, dann ging ihr der Atem aus, und sie verdrehte die Augen.
    »Aufhören«, schrie Lord. Hayes drückte ihm die Pistole fester gegen die Kehle. »Sagen Sie ihm, dass er aufhören soll, Taylor.«
    »Sagen Sie ihr zuerst, dass sie ein braves Mädel sein soll«, entgegnete Hayes.
    Er fragte sich, wie man von ihm erwarten konnte, Akilina zu sagen, dass sie friedlich nach draußen gehen und sich umbringen lassen solle. »Hör auf«, sagte er ihr.
    Sie wehrte sich nicht mehr.
    »Nicht hier, Oleg«, befahl Hayes.
    Der Russe lockerte seinen Griff, und Akilina sackte keuchend und mit weichen Knien zu Boden. Lord wollte zu ihr eilen, wurde aber daran gehindert. Oleg packte Akilina am Haar und zerrte sie hoch. Der Schmerz schien ihr neues Leben einzuflößen.
    »Steh auf«, sagte Oleg auf Russisch.
    Taumelnd kam sie auf die Beine, und Oleg schob sie zur Hüttentür. Thorn war schon da und ging als Erster hinaus, gefolgt von Hängelid.
    Die Tür schloss sich hinter ihnen.
    »Mir scheint, Sie mögen diese Frau«, bemerkte Hayes, jetzt wieder auf Englisch.
    Lord spürte noch immer die Pistolenmündung an der Kehle. »Was schert Sie das?«
    »Gar nichts.«
    Hayes nahm die Pistole weg und trat zurück. Lord ließ sich auf einen Stuhl sinken. Der Schmerz in seiner Schulter wurde schlimmer, doch die Wut sorgte dafür, dass seine Reflexe funktionierten. »Haben Sie den Mord an den beiden Maks in Starodug angeordnet?«
    »Sie haben uns keine Wahl gelassen. Was blieb uns anderes übrig?«
    »Und Baklanow ist tatsächlich nur ein Strohmann?«
    »Russland ist wie eine Jungfrau, Miles. Es gibt so viele süße Freuden, die noch keiner gekostet hat. Aber man überlebt nur, wenn man nach den russischen Regeln spielt, und härtere gibt es kaum. Ich habe mich angepasst. Für die Leute dort ist Mord ein allgemein akzeptiertes Mittel, um seine Ziele zu erreichen. Es scheint sogar das Mittel der Wahl zu sein.«
    »Was ist mit Ihnen geschehen, Taylor?«
    Hayes setzte sich hin, die Pistole auf Lord gerichtet. »Jetzt fangen Sie nicht mit dieser Scheiße an. Ich hab getan, was zu tun war. In der Kanzlei hat keiner sich darüber beklagt, dass die Honorare flossen. Manchmal muss man eben Risiken eingehen, wenn man etwas Großes erreichen will. Die Kontrolle über den Zaren von Russland schien die Sache wert zu sein. Alles lief wie geschmiert. Wer hätte ahnen können, dass noch ein unmittelbarer Thronerbe am Leben ist?«
    Lord wollte sich auf ihn stürzen, und Hayes schien seinen Hass zu spüren. »Das schaffen Sie nicht, Miles. Ich schieße schneller, als Sie aufspringen können.«
    »Hoffentlich ist es das wert.«
    »Oh, gewiss doch. Im Vergleich dazu ist der Anwaltsberuf doch die reine Kacke.«
    Lord kam der Gedanke, auf Zeit zu spielen. »Wie wollen Sie das hier überhaupt geheim halten? Thorn hat Familie. Es gibt weitere Thronerben. Und alle wissen Bescheid.«
    Hayes lächelte. »Guter Bluff. Aber Thorns Frau und seine Kinder wissen nicht das Geringste. Das hier ist schon mein ganzes Geheimhaltungsproblem.« Hayes machte eine Geste mit der Pistole. »Das haben Sie sich
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