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Die Reise Zur Stadt Der Toten

Die Reise Zur Stadt Der Toten

Titel: Die Reise Zur Stadt Der Toten
Autoren: Alan Dean Foster
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hielt. Für seine sechs Finger war der Gegenstand schwer, und Homat mußte ihn etwas mit der anderen Hand stützen. Aber das Ende wies auf Tyl. Er hatte den Gegenstand häufig genug im Einsatz gesehen, um soviel zu wissen.
    »Mai«, flüsterte er, wobei er es schaffte, ein ganzes Bündel von Beleidigungen in diese eine Silbe hineinzulegen.
    Doch Homat war weder beeindruckt noch verängstigt. Gewöhnlich erfüllten die Tsla die Mai mit Ehrfurcht - aber nicht ihn, nicht Homat. Die Haarigen waren größer und stärker, aber nicht notwendigerweise klüger. Nein, Größe war kein Hinweis auf Intelligenz, wie er zu beweisen beabsichtigte.
    »Weißt du, was das ist?« sagte er, wobei es ihm riesige Freude bereitete, mit dem Gegenstand zu gestikulieren, den er hielt. »Das ist der Blitzwerfer der Menschen. Ich habe oft gesehen, wie er funktioniert. Es mußte schwer sein, ihn zu bauen, aber es ist sehr einfach, ihn zu benutzen.« Er deutete auf die Halfter, die am unteren Teil der Konsole befestigt waren.
    »Die sitzen hier in ihren kleinen Taschen und ziehen Kraft aus der Geisterwelt, bis sie bereit sind, den Menschen zu dienen. Diese Geister sind dumm. Sie reagieren nicht auf Opfer oder Gebete oder Gaben, sondern dienen jedem, der das Ritual der Bedienung lernt. Ich habe diese Rituale in den letzten vielen Monaten gründlich studiert.«
    »Zu welchem Zweck?« erkundigte Tyl sich mit leiser Stimme, während er den Abstand zwischen ihnen abschätzte.
    »Du hast das Sunit gesehen, das hier lagert, und die anderen Metalle. Genügend Reichtum, um die halbe Welt zu kaufen.«
    »Ich bin sicher«, meinte Tyl vorsichtig, »daß die Menschen keine Einwände haben würden, wenn Ihr mit genug von dem grauen Metall zurückkehrt, um bis zu Eurem Lebensende wohlhabend zu sein.«
    »Ich bin sicher, daß sie es mir erlauben würden, eine kleine Menge mitzubringen, aber nicht so viel, daß es die Felsen stört, die de-Etienne beispielsweise schon gesammelt hat. Warum sollte ich mich verbeugen, erniedrigen, um eine Bettlertasche voll zu bekommen, wenn ich alles haben kann, was das Geisterboot trägt?« Er verzog den Mund zu einem schmalen Mai-Lächeln. »Ich kann das Geisterboot selbst haben. Das Sunit wird mich zum Herren von Mai machen. Dieses Schiff macht mich zum Herrn des Groalamasan.«
    Tyls erster Zorn löste sich in Bedauern und Trauer auf. »Armer Mai! Deine Träume sind um so viel größer als dein Körper.«
    »Sind sie das?« meinte Homat heiser. »Ich hatte vor, zu warten, aber Ihr treibt mich. Die Tsla haben die Mai stets getrieben. Am Ende werden wir euch überwältigen. Siehst du, wie einfach es ist, die Geräte der Menschengeister zu bedienen? Man berührt nur dieses kleine, runde Ding …«
     
    Etienne blickte vom Sockel der metallischen Masse auf, die er gerade studierte, wobei er die Krücke, die Lyra für ihn gebaut hatte, als eine Art Schaber benutzte, und blickte zurück zum Boot. Der grelle Schein der beiden Scheinwerfer veranlaßte ihn dazu, die Augen zusammenzukneifen. »Hast du etwas gehört, Liebes?«
    Lyra blickte von ihrer Arbeit auf. Sie versuchte herauszubekommen, ob es sich bei ein paar Kratzern, die sie an einer Wand entdeckt hatte, vielleicht um Schrift handelte. »Was gehört?«
    »Das Boot. Ich dachte, ich hätte eine Entladung gehört.«
    Sie zuckte die Achseln. »Muß ich überhört haben.«
    Er überlegte einen Augenblick lang und blickte dann nach rechts. »Yulour, hast du etwas vom Geisterboot gehört?«
    Der geduldige Tsla saß auf dem Boden und spielte mit bunten Steinen. »Ich habe nichts gehört, Lehrer.«
    Jetzt bemerkte Etienne, daß eine Gestalt auf sie zukam. »Da kommt Homat. Vielleicht hat er etwas gehört.«
    Lyra wandte sich wieder ihren Studien zu, und Etienne wartete, bis ihr Führer vor ihnen stand. »Homat, du warst beim Boot. Hast du etwas gehört?«
    »Ja, Etienne.« Irgendwie klang seine Stimme seltsam, dachte Etienne, obwohl er den Unterschied nicht hätte definieren können. »Ich habe es gehört. Das war euer Blitzwerfer.«
    Lyra hörte das und richtete sich langsam auf.
    »Der Blitzwerfer?« fragte Etienne präzise. »Du meinst, er sei losgegangen? Wie ist das passiert?«
    »So, wie es immer passiert.« Der Mai achtete sorgsam darauf, seinen Abstand zu Etienne zu wahren, obwohl er um die schwere Verletzung des Mannes wußte. Er zog die Pistole aus der Tasche seines Thermoanzugs. Etienne erstarrte, und Lyra zog sich schnell zu der Wand hinter ihr zurück.
    »Es passierte«,
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