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Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)
Autoren: Magali Ségura
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ertönte auch ein lautes Krachen: Andin hielt es erst für den Klang seines brechenden Herzens. Aber das darauf folgende Knarren und Cebans Warnung rüttelten ihn auf. Gegenüber von ihm war die Wand aufgeschwungen und hatte einen von Kortas Schlägern enthüllt.
    Der junge Mann ließ dem Geschöpf mit dem abscheulichen Gesicht nicht die Zeit zu schreien: Seine Klinge drang in das weiche Fleisch. Schwarzes, ekelerregendes Blut spritzte auf: Dann wurde die Masse zu Stein, als sie zu Boden stürzte. Der Überraschungseffekt war verdorben: Muht hatte sich umgedreht. Korta stieß einen unterdrückten Fluch aus und zog sein Schwert.
    Andin stürmte aus seinem Versteck hervor, um den Herzog zum Kampf zu stellen. Er hatte aber noch kaum einen Schritt in den Raum getan, als eine Rauchwolke, die nichts mit der zu tun hatte, die von den Fackeln hervorgerufen wurde, ihn einzuhüllen versuchte. Der junge Mann zuckte zurück und empfand unkontrollierbare Furcht, aber die Welle der Wärme, die von den Opalinen ausging, brandete über ihn hinweg, und sein Mut kehrte zurück. Die Windgeister begannen herumzuwirbeln und sangen dabei ein Lied, das so warm wie die Sonne war. Ein wahrer Orkan kam auf, piesackte, zerriss und zerfetzte den roten Rauch. Der Hexergeist konnte nur noch vor Zorn brüllen. Alle Fackeln erloschen in schwarzem, erstickendem Rauch, aber die Opalinen spendeten alles Licht, das für den Kampf notwendig war.
    Andin warf sich auf Korta, der einen Augenblick lang durch diese Wirbelstürme aus dem Gleichgewicht gebracht war. Ihre Schwerter prallten zwischen den Böen aufeinander, während Erwans und Cebans Waffen auf die Klingen Muhts und der Kolosse trafen, die zur Verstärkung durch die Geheimtür herbeigeeilt waren. Imma lag immer noch bewusstlos im Gang.
    Als Andins Angriffsbewegungen ihn in Eleas Nähe brachten, glaubte er den Verstand zu verlieren. Die junge Frau war halbnackt und lag ohnmächtig da. Unter ihren Haaren, die vom Sturmwind hochgerissen wurden, waren das Blut aus ihrer Wange und ihre Tränen bis in die Vertiefung zwischen ihren Brüsten geflossen. Es sah aus, als wären ihr sämtliche Gliedmaßen ausgerenkt worden. Der Strick, mit dem eines ihrer Handgelenke gefesselt war, hatte unter der Belastung nachgegeben.
    Was hatte Korta ihr angetan? War sie noch am Leben?
    Andins Klingenhiebe hätten den Fels durchschneiden können. Er würde Korta töten, ihn enthaupten, zermalmen, umbringen! Die Windstöße direkt über dem Boden jagten den Flammen nach, die rings um die beiden Gegner aufloderten und weitaus echter waren als die, die während ihres Duells in Aces erschienen waren. Andin hatte den Eindruck, dass sein Leben nur noch diesen Kampf zum Zweck hatte. Er drang auf Korta ein, als sei der Tod dieses Mannes sein Daseinsgrund. Doch über das Klirren der Stahlklingen und das hilflose Gebrüll des Hexergeists hinweg, der seine böse Macht nicht zusammenzuziehen vermochte, hörte Andin, wie die Opaline von neuem zu ihm sprach:
    Es ist noch nicht an der Zeit zu kämpfen. Du musst fliehen.
    »Nein!«, schrie Andin wutentbrannt und ließ sein Schwert trotz aller Windböen ungestüm herabfahren.
    Er konnte gewinnen, er konnte dieses widerwärtige Geschöpf jetzt besiegen! Korta kämpfte entschlossen, aber er war im Nachteil und allein. Ibbak konnte ihm nicht helfen, und bei jedem noch so geringen Ausfall musste er gegen den leuchtenden Wirbelsturm der Sylphen ankämpfen. Die sonderbaren Kolosse waren nicht gewandt genug für Schwertkämpfe mit Ceban: Sie starben wie die Fliegen. Sogar Muht gelang es aufgrund des Winds, der sich gegen ihn richtete, kaum, Erwan standzuhalten. Aber die kleinen Gottheiten schienen nicht an Andins Sieg glauben zu wollen. Der junge Mann spürte, wie ihr warmer Luftstrom ihn umfing und ihn gewaltsam von dem Herzog trennte. Er stieß einen Protestschrei aus und versuchte, sich aus dem Wind zu lösen. Die Opaline schrie in seinem Kopf:
    Die Hälfte meines Lebens ist gleich vorüber, und manchen meiner Schwestern bleibt noch weniger Zeit!
    Andin sah endlich das kleine Wesen an, das sich ihm zugewandt hatte. Es hatte nur noch zwei Heiligenscheine über dem Kopf: Der Faden, der daraus hervorging, wurde immer länger. Die Opaline würde sterben. Das hatte Andin vergessen. Nun gelang es ihm, sich zu zügeln. Er war dem Hexergeist nicht gewachsen. Korta versuchte, einen Vorteil aus der Reglosigkeit des jungen Mannes zu ziehen und ihn zu töten, aber er wurde von heftigen Windstößen an
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