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Die Raumfalle (Orion 06)

Die Raumfalle (Orion 06)

Titel: Die Raumfalle (Orion 06)
Autoren: Hans Kneifel
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Felsen des Strandes, um sie herum war, abgesehen von den Schritten eines Stewards, Stille.
    Cliff berichtete, was sich während der vergangenen Tage zugetragen hatte.
    »Ihre Opfer – sind sie noch immer an Bord?«
    Wamsler rührte in seinem Becher und sah hinaus auf den Carpentariagolf.
    »Ja«, erwiderte McLane. »Wohlverpackt in den Kabinen. Sie können auf keinen Fall ausbrechen.«
    »Gut. Und dieser Ibsen ... was ist er für ein Mensch?«
    Cliff erinnerte sich an die Blicke, die Ibsen während seines Aufenthalts von seinen beiden Damen geerntet hatte und preßte die Zähne aufeinander. Dann stellte er sich das Gesicht Ibsens zwischen den Omikron-Strahlen vor, und er sagte nachdenklich:
    »Er ist natürlich nicht gerade ein rauher Bursche, sondern hat genau den Beruf, der ihm auf den Leib geschnitten ist. Er hat sich, alles in allem, sehr tapfer gehalten.«
    »Diese Energieglocke von Tourenne – wie funktioniert sie?«
    Cliff deutete auf sein Armbandsprechgerät.
    »Sie sollten unverzüglich Oberst Henryk Villa anrufen und ihn verständigen. Ich glaube aber, daß es bereits Tamara gemacht hat. Auf jeden Fall soll Villa versuchen, die Konstruktionspläne dieser energetischen Anlage zu erfahren. Wir könnten das Prinzip gebrauchen.«
    Wamsler stimmte zu.
    »Ich werde ihn informieren, sobald ich wieder in meinem Büro bin. Haben Sie sonst noch einen Wunsch oder eine Bitte?«
    Er musterte Cliff von der Seite, während der Commander seinen Kopf überlegend gesenkt hielt.
    »Eine Frage, Marschall!« sagte Cliff.
    »Bitte.«
    Cliff faßte an sein Kinn und sagte dann:
    »Ich habe mir auf dem Rückflug einige Gedanken gemacht. Ich fürchte, wir stehen vor einer großen Auseinandersetzung und wissen es noch nicht, Marschall. Haben Sie nicht auch den Eindruck, daß unsere merkwürdigen Freunde seit zu langer Zeit ruhig sind?«
    Wamsler nickte grimmig.
    »Ja, diesen Eindruck haben wir alle hier.«
    »Dann verstehe ich vieles nicht.«
    »Zum Beispiel?«
    Cliff schwieg wieder eine Weile, dann erwiderte er:
    »Sollte wirklich die augenblickliche Stille eine Ruhe vor dem Sturm sein, dann finde ich, daß wir alle – Schiffsführer und Astrogatoren, Mannschaften und Geschützbedienungen – zu wenig informiert sind. Wir müßten doch dann binnen Sekunden an vielen Stellen gleichzeitig sein, denn wir wissen nicht, auf welche Weise der Feind angreift.«
    Wamsler lächelte etwas über den Eifer seines Commanders.
    »Wer sagt Ihnen, daß nicht genaueste Pläne ausgearbeitet worden sind, die jedes einzelne Schiff mit einbeziehen, auch Ihre ORION VIII?«
    »Ich habe immerhin einen brennenden Planeten erledigt und weiß, wie wenig die Erde darauf vorbereitet war.«
    »Das war vor zehn Monaten, McLane!«
    »Und heute?«
    »Heute besteht für jeden Fall der Invasion ein Plan. Oberst Villa und sein Stab von der Abwehr, vom Galaktischen Sicherheitsdienst, haben in den vergangenen Monaten alles zusammengestellt und die Zentrale Rechenanlage fast einen Monat lang blockiert mit ihren Programmen und Berechnungen.«
    »Sie sind überzeugt, daß Villa einen Großangriff abwehren kann?«
    McLane war skeptisch wie immer.
    »Ja. Ich bin überzeugt davon«, sagte Wamsler. »Von nichts bin ich mehr überzeugt als von Villas Zuverlässigkeit. Henryk ist ein Perfektionist erster Klasse.«
    »Ich weiß nicht ...?« zweifelte McLane.
    Nach einer Weile fragte er weiter.
    »Was werden Sie mit Tourenne und seinen Leuten machen? Er ist natürlich der gefährlichste Kopf auf diesem Planeten der Verbannten gewesen. Wieviel Menschen leben eigentlich auf Mura?«
    Wamsler winkte ab.
    »Langsam – eines nach dem anderen. Auf Mura haben wir laut Statistik insgesamt vierzigtausend Männer und Frauen.«
    Cliff begann zu lachen.
    »Ich dachte immer, Tourenne würde mit allen Menschen Muras fliehen wollen. Vierzigtausend wären allerdings in die LANCETS und die ORION nicht hineingegangen.«
    Wamsler bestellte noch etwas und beugte sich dann wieder vor. Sein breites Gesicht war ernst, als er weitersprach.
    »Wir werden zuerst Tourenne und seine Leute aus dem Schiff holen und durch Villas Fachleute verhören lassen. Dann holen wir uns den Mann, der ihnen die Waffen besorgt hat.
    Eine Verhandlung wird folgen.
    Aber ob Tourenne nach Mura zurückgeschickt wird, weiß ich nicht. Vielleicht wird er hier auf Terra oder auf einem unserer größeren Planeten eingesperrt, wo er garantiert kein Unheil mehr anrichten kann.«
    »Gut. Was bekomme ich dafür, daß ich ihn verpackt
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