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Die Rasse der Flügelmenschen

Die Rasse der Flügelmenschen

Titel: Die Rasse der Flügelmenschen
Autoren: Poul Anderson
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können. Wenn dieser Kampf nicht bald abgebrochen wurde …
    Das Floß mit den Erd’ho war nun in den Besitz der Lannachska übergegangen.
    Kanus der Drakska näherten sich, um es zurückzuerobern. Eines von ihnen beschoß es mit Feuerwaffen: dem gefürchteten, unwiderstehlichen brennenden Öl der Flotte, das aus einer keramischen Öffnung gepumpt wurde. Katapulte schleuderten große Vasen mit dem gleichen Öl, das sich beim Aufprall entzündete. Das waren die Waffen, die die Schiffe der Herde besiegt und ihre Küstenstädte vernichtet hatten. Trolwen fluchte verzweifelt, als er die Kanus sah.
    Aber die Erd’ho waren vom Floß weg, sechs kräftige Träger trugen je einen der Fremden in einem besonders angefertigten Netz. Durch dauerndes Auswechseln der Träger konnte man diese Lasten bis in die Bergschlupfwinkel der Herde bringen. Die Kisten mit Nahrungsmitteln, die aus dem Laderaum des Schiffes emporgezerrt worden waren, waren weniger schwierig zu befördern. Ein Pfeifer verkündete den Erfolg.
    »Los jetzt!« befahl Trolwen, und seine Boten rasten zu den ihnen zugeteilten Geschwadern. »Hunlu und Dwarn bleibt mit der Hälfte seiner Leute oben, der Rest an den linken Flügel. Nachhut –«
    Der Morgen war merklich weiter fortgeschritten, als er den Kampf beendete. Er hatte dauernd befürchtet, daß die Hauptmacht der Flotte ihn verfolgen würde. Aber als offensichtlich war, daß er sich auf dem Rückzug befand, brach der Feind den Kontakt mit ihm ab und zog sich auf die eigenen Decks zurück. Die Erd’ho schien den Drakska die Mühe und das Risiko einer Verfolgung nicht wert zu sein.
     
5. Kapitel
     
    Die Nordküste von Lannach neigte sich in sanften Tälern zum Achanmeer. Dort in den Wäldern waren die Wohnstätten, wo gewöhnlich die Clans der Herde hausten. Wo die Bucht von Sagna tief in das Land schnitt, waren mehrere solcher kleiner Dörfer zu größeren Orten zusammengewachsen, und so entstanden die Städte Ulwen, Mannenach, mit seinen reichen Feuersteinvorkommen, und Yo, die Stadt der Tischler.
    Aber ihre Türen waren zerbrochen und ihre Dächer verbrannt, Kanus der Drak’ho lagen an den Ufern von Sagna, Kriegstrupps der Drak’ho hausten im leeren Ulwen und jagten in den Wäldern von Anch nach Horntierherden.
    Ihre Schiffe waren versenkt, ihre Häuser besetzt und ihre Jagd- und Fischgründe abgeschnitten, also zog sich die Herde in das Hochland zurück.
    Aber das Herz von Lannach war die Nordküste, die die Drak’honai jetzt zu ihrem Eigentum erklärt hatten. Ohne sie war die Herde nichts, ein verhungernder Stamm Wilder, bis zum Herbst, wo die Zeit der Geburt sie völlig hilflos finden würde.
    »Es ist nicht alles beim besten«, sagte Trolwen.
    Er schlenderte mit van Rijn den schmalen Pfad entlang dem Dorf zu – wie hieß es gleich? – Salmenbrok, das oben auf dem zackigen Kamm lag. Jenseits des Dorfes türmten sich dunkle, vulkanische Felsen schwindelerregend bis zu einem Krater, der sich hinter seinen eigenen Dämpfen verbarg.
    »Ich möchte mal ganz klar sehen«, sagte van Rijn. »Sie kamen also von Ihrer Wanderung zurück und stellten fest, daß der Feind hier auf euch wartete?«
    Trolwen machte mit dem Kopf eine hastige Bewegung. »Ja. Wir wußten, daß sie ihre Heimat verlassen mußten, weil die Trech – der Fisch, der ihr Hauptnahrungsmittel ist – ihre Gewohnheiten geändert hatten und aus den Gewässern der Draka in das Achanmeer übergewechselt waren. Aber wir hatten keine Ahnung, daß die Flotte unser Land heimsuchen würde.«
    Van Rijns langes Haar flog, als er nickte. »Es ist wie in unserer eigenen Geschichte. Wenn im Mittelalter auf der Erde der Hering aus irgendeinem Grund seinen Weg änderte, änderte sich auch die Geschichte der seefahrenden Völker.«
    »Fischfang war für uns nie von großer Wichtigkeit«, sagte Trolwen. »Natürlich, wir haben uns gefreut, als vor ein paar Jahren Trech in großen Mengen in den Gewässern von Achan auftauchten. Der Trech ist groß und schmeckt gut, und aus seinem Öl und seinen Knochen kann man viele nützliche Dinge machen.«
    Seine Finger krampften sich konvulsivisch um den Griff seines Tomahawks. »Jetzt sehe ich, daß die Götter uns die Trech in Spott und Verärgerung gesandt haben, denn die Flotte ist den Trech gefolgt.«
    Van Rijn blieb stehen und keuchte. »Augenblick mal. Nicht so schnell, wenn ich bitten darf … Ah. Wenn die Fische Ihnen nichts bedeuten, warum laßt ihr dann der Flotte nicht die Gewässer von Achan?«
    Trolwen gab
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