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Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)
Autoren: Max Bentow
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geschafft?«, fragte er heiser.
    »Beeindruckt?«
    »Ziemlich.«
    Er musste ihn umgarnen, Zeit gewinnen.
    »Ich drehe hier oft meine Runden. Kenne mich ganz gut aus in dem Areal. Man muss das Rad bloß wieder an den Stromkreis legen. Nur schade, dass all die bunten Lichter nicht mehr funktionieren.«
    »Sie haben diesen Jahrmarkt geliebt, nicht wahr?«
    »Ich liebe ihn noch immer. Hier war ich sehr, sehr glücklich, wissen Sie? Es ist der Ort, an dem mir Josephin abermals erschienen ist. Und das konnte kein Zufall sein.«
    »Verstehe.«
    »Gar nichts verstehen Sie, Herr Kommissar.«
    Die Waffe bohrte sich fester in seine Schläfe.
    »Diese Frau gehört mir«, raunte Feil, »nur mir. Josephin ist mein Besitz.«
    »Wenn Sie sich ergeben, werde ich beim Staatsanwalt ein gutes Wort für Sie einlegen.«
    Sein Lachen war mehr ein Krächzen. Er rammte ihm die Pistolenmündung gegen den Kopf.
    »Ich hab kein Problem damit abzudrücken.«
    Trojan sah zur Spitze des Riesenrads hinauf.
    »Noch drei Sekunden, Kommissar, und Sie sind tot.«
    Er spürte, wie seine Knie weich wurden.
    »Wollen Sie das Zählen für mich übernehmen?«
    Seine Augen tränten.
    Feil verpasste ihm einen Hieb in den Rücken.
    »Zählen Sie! Oder soll ich gleich abdrücken?«
    »Eins«, flüsterte er.
    Er konnte Feils Schweiß riechen, seine Haut, den schlechten Atem.
    »Weiter.«
    Seine Kehle war wie zugeschnürt.
    »Na los doch.«
    »Zwei.«
    Er taumelte.
    »Und was folgt auf zwei, Kommissar?«
    Er musste an Emily denken, an Jana. Wieder verspürte er einen Schlag im Rücken.
    Er sprach die letzte Zahl aus, und der Schuss knallte.

FÜNFUNDDREISSIG
    T rojan sank zu Boden. Das Ende, dachte er. Er sah Blut, es war überall. Ihm war schwindlig.
    Dann entfernte sich alles von ihm.
    Er hörte Stimmen. Lichter zuckten auf, aber so weit weg, und er fühlte sich unendlich schwach.
    Schlafen, dachte er, nie wieder aufwachen.
    Jemand rief seinen Namen. Er musste reagieren.
    Es brauchte einige Zeit, bis er begriffen hatte: Er war am Leben, er war noch da. Doch die Gefahr war längst nicht vorüber. Er musste sich orientieren. Feil war fort. Und wo war seine Waffe?
    Autoscheinwerfer erhellten das Gelände, die Wagen mussten irgendwo durch den Zaun gebrochen sein. Landsberg war plötzlich bei ihm, geduckt, er versuchte, ihn aus der Schusslinie zu ziehen. Trojan erkannte, dass Feil die Sig Sauer fallen gelassen hatte, seine Waffe, er streckte die Hand nach ihr aus.
    Er zitterte, noch fiel ihm das Atmen schwer.
    Doch dann hatte er sich aufgerafft, er umklammerte sein Schießeisen. Landsberg zerrte ihn in Deckung, sie verschanzten sich in dem Gestrüpp, das auf der alten Seebühne wucherte.
    »Wo ist er?«, wisperte der Chef.
    Trojan zuckte nur atemlos mit den Schultern.
    »Verdammt«, zischte Landsberg, »ich hab ihn nicht richtig erwischt.«
    Trojan starrte ihn an.
    »Du hast mir das Leben gerettet.«
    »Kannst von Glück reden, dass Feil nicht noch abgedrückt hat, als ihn meine Kugel traf.«
    Ringsum positionierten sich die Kollegen, ihre Waffen am Anschlag.
    »Dennis hat uns angerufen. Er sagte uns, dass du auf dem Weg hierher seist.« Landsberg berührte ihn am Arm. »Mein Gott, Nils, du hättest uns viel früher Bescheid geben müssen.«
    Trojan wies mit einer Kopfbewegung zum Riesenrad hinauf.
    »Josephin«, flüsterte er, »sie ist in einer der Gondeln ganz oben. Wir müssen das Rad wieder in Bewegung setzen.«
    Da sahen sie plötzlich eine Gestalt in der Luft hängen. Sie hielt sich mit den Händen am Boden einer Kabine des Riesenrads fest und zappelte hin und her.
    »Oh, mein Gott.«
    Holbrecht, Gerber, Stefanie und die anderen traten aus ihren Deckungen hervor. Von der Plattform aus beobachteten sie, wie sich Feil in fünfundvierzig Metern Höhe in die Gondel schwang.
    Er verschwand im Inneren der Kabine.
    Sie schaukelte heftig.
    Josephins Schreie waren zu hören.
    Feil schien sich dort oben an etwas zu schaffen zu machen, vermutlich schnitt er das Elektrokabel auf, denn mit einem Mal tauchte er mit Josephin am Abgrund auf und rief ihnen etwas zu.
    »Wie ist er da bloß raufgekommen?«
    Trojan blickte zu der schmalen Treppe hin, die bis zur Mittelachse des Riesenrads führte, bis dorthin war der Aufstieg nicht allzu schwierig, danach aber musste er sich von Strebe zu Strebe gehangelt haben.
    »Er kann nicht besonders schwer verletzt sein, mein Schuss hat ihn wohl nur gestreift«, sagte Landsberg.
    Und wieder schrie Feil etwas von oben.
    Er hatte Josephin am
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