Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppenmacherin: Psychothriller (German Edition)
Autoren: Max Bentow
Vom Netzwerk:
Arm gepackt und drohte, sie in die Tiefe zu stürzen.
    »Das mit dem Rad können wir aufgeben«, murmelte Trojan. »Selbst wenn wir es schaffen, die Technik wieder in Gang zu setzen, wird er sie sofort hinunterstürzen.«
    Feil brüllte ihnen zu, sie sollten das Gelände verlassen, sonst würde er seine Drohung in die Tat umsetzen.
    Landsberg nickte den Kollegen zu.
    »Rückzug!«
    Sie entfernten sich von der Seebühne und versammelten sich außer Sichtweite.
    Landsberg telefonierte und forderte das SEK an.
    Trojan wusste, dass sie damit zu viel Zeit verlieren würden. Er ließ sich aus einem Polizeiwagen ein Megaphon geben und bat Stefanie, das Reden zu übernehmen.
    »Wie meinst du das, reden?«
    »Sag was, irgendwas. Du musst ihn ablenken.«
    »Ich kann das nicht!«
    »Du tust das jetzt. Und gib mir deine Handschellen.«
    Sie sah zu Landsberg hin.
    »Wir warten auf das SEK.«
    Doch Trojan war sich im Klaren darüber, dass Feil ihre Absichten durchschaute. Bestimmt hatte er längst mit seinem Leben abgeschlossen.
    Seinen Todessprung zusammen mit Josephin konnte nur ein blitzschneller Überraschungsschlag verhindern.
    Wortlos griff sich Trojan die Handschellen, steckte sie ein und entfernte sich.
     
    Der Weg führte um die Seebühne herum, an zum Teil eingestürzten Gebäuden vorbei, dem sogenannten englischen Dorf, wie er aus dem Artikel im Internet wusste.
    Schließlich befand er sich auf der anderen Seite des Riesenrads.
    Er schob seine Waffe fest ins Holster. Er durfte nicht länger über sein Vorhaben nachdenken, sonst würde er es sich vielleicht noch anders überlegen.
    Schon hörte er Stefanies Stimme durch das Megaphon. Sie redete auf Feil ein.
    Fünfundvierzig Meter, durchfuhr es ihn.
    Er war am Fuße der Treppe. Sie führte steil nach oben, es gab kein Geländer. Er wusste, dass er auf keinen Fall nach unten schauen durfte.
    Er zählte auch nicht die Stufen, sondern konzentrierte sich ganz auf seinen keuchenden Atem.
    Feil konnte ihn von der Gondel aus nicht sehen. Doch als er an der Mittelachse angelangt war, verließ Trojan mit einem Mal der Mut. Ein Zittern durchlief seinen Körper, seine Hände schwitzten, das Herz raste, aber er traute sich auch nicht mehr zurück, und plötzlich hatte er das Gefühl, all das wäre bloß ein Alptraum, nur einer seiner zahlreichen Angstträume, aus dem er jeden Moment erwachen würde.
    Entweder würde er aufwachen oder sterben.
    Er blickte hinauf.
    Die überdimensionalen Radspeichen bestanden aus zwei parallel verlaufenden Eisenstreben, die etwa alle zwei Meter von einer Querstange verstärkt wurden. Zwischen diesen Querstreben befanden sich weitere Verstärkungen, jeweils in der Form eines X.
    Trojan packte mit beiden Händen das Eisen. Er brauchte einen Plan. Wenn er von einer Querstange auf den Mittelpunkt einer X-Strebe stieg, könnte er sich bis zur nächsten Querstange hochziehen, um dann weiter bis zum nächsten Eisen in X-Form zu steigen. So könnte er es schaffen. Er durfte nur niemals nach unten schauen.
    Er versuchte es. Der Mittelpunkt vom X war zu hoch, er musste sich an der Eisenstange hochziehen, bevor er es wagte, erst den einen Fuß, dann den anderen in die Verstrebung zu setzen.
    Geschafft.
    Weiter, er streckte erst die eine Hand nach der Querstange aus, dann die andere und stemmte sich hoch.
    Stefanie rief etwas durchs Megaphon.
    Feil brüllte eine Antwort hinab.
    Trojan glaubte sogar, Josephins Stimme zu hören. Doch er durfte sich jetzt nicht ablenken lassen.
    Er kletterte auf die Querstange, richtete sich vorsichtig auf, hangelte sich weiter, setzte den Fuß auf den entscheidenden Punkt, wo das X zusammenlief, und suchte sicheren Halt, bis er wieder auf beiden Füßen stand.
    Dabei glitt sein Blick nach unten. Sofort hatte ihn der Schwindel gepackt. Er rutschte mit dem Fuß ab, umklammerte das Eisen. Ruhig, dachte er, ganz ruhig.
    Du musst in kleinen Schritten denken, befahl er sich. Von der Querstange zum X, vom X zur Querstange. Er wartete, bis das Zittern in seinen Muskeln nachgelassen hatte, dann setzte er seinen Aufstieg fort.
    Plötzlich spürte er die Schwäche in seinem rechten Arm, er hatte ihn nach seinem Bruch noch nicht allzu lange trainiert. Außerdem tränten ihm die Augen, und er spürte, dass er noch immer Reste von verkrustetem Bauschaum im Gesicht hatte.
    Er keuchte, als er die nächste Sprosse erreicht hatte, um sich weiter hochzuhangeln.
    Wieder rutschte er ab, der Schmerz an seinen aufgerissenen Fingern war höllisch, er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher