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Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)

Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)

Titel: Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)
Autoren: Imogen Rose
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sah, starrte mich Barbie daraus an. Ich bemühte mich, ruhig zu bleiben. Mein Herz klopfte wie verrückt, also versuchte ich mich zu kontrollieren, indem ich die Luft anhielt. Es gelang mir nicht, ich begann zu hyperventilieren und kriegte die totale Panik. Ich schrie so laut ich konnte und klappte auf dem Boden zusammen.
    Ella stürmte in mein Zimmer. Ihr Mund öffnete sich weit, als sie mich auf dem Boden sah. Nachdem sie mich einen Augenblick angestarrt hatte, drehte sie sich um und verschwand. Sekunden später kam sie mit Mom zurück, die zu mir rannte und versuchte, mich in ihre Arme zu nehmen.
    Ihre Umarmung war so fest, dass ich mich fühlte, als wollte sie mich erwürgen. Ich befreite mich aus ihrem Griff und schrie: »Ich hasse dich! Lass mich allein!«
    Sie ließ mich augenblicklich los und glotzte mich an, offensichtlich geschockt.
    »Ollie, was ist hier los?« Die Stimme gehörte dem Fremden, den meine Schwester
Dad
genannt hatte.
    »Ich bin mir nicht sicher, Rupert. Aber Arizona ist wegen irgendetwas sehr aufgebracht.« Moms Stimme kippte.
    Rupert
kam herüber und setzte sich neben mich auf den Boden. »Arizona, erzähl uns einfach, was los ist, damit wir dir helfen können.«
    Ich bemühte mich ruhig zu werden. Tausend Fragen schwirrten mir durch den Kopf, aber nur eine platzte aus mir heraus. »Warum ist mein Haar blond?«
    Es herrschte Totenstille, während alle meine Worte verarbeiteten. Diese Frage hatten sie ganz klar nicht erwartet. Ich hörte unterdrückte Kichergeräusche von meiner nervigen Schwester. Ich wollte mich umdrehen und ihr eine klatschen, aber bevor ich dazu kam, nahm Mom ihre Hand und warf ihr
den Blick
zu. Das brachte Ella noch mehr zum Kichern und sie drehte sich um und floh, wobei sie direkt vor der Tür in lautes Gelächter explodierte. Mom seufzte und wandte sich mit ernstem Gesicht wieder mir zu, aber ich konnte sehen, dass sie genauso verwirrt war wie Ella.
    »Arizona, du trägst dein Haar seit mindestens fünf Jahren blond. Wo ist das Problem? Willst du die alte Farbe zurückhaben? Das ist wirklich keine große Sache.«
    Es war offensichtlich, dass die Leute um mich herum aus mir nicht schlau wurden. Ich musste vorsichtiger sein oder sie würden glauben, ich sei komplett übergeschnappt. Ich biss die Zähne zusammen, stand auf und ging zum Bett.
    »Ich glaube, ich bin nur müde und habe ein bisschen Kopfschmerzen. Könnt ihr mich ein bisschen allein lassen?«
    Mom sah unsicher aus, aber sie nickte. »Soll ich dir eine Paracetamol bringen?
    »Nein, ich komm schon klar. Ich werde einfach duschen.«
    »Okay. Das Frühstück ist gleich fertig. Komm nach unten, wenn du so weit bist.« Sie drehte sich um, schloss die Tür hinter sich und ließ mich allein.
    Ich saß auf dem Bett und starrte die Wand mit dem Flachbild-Fernseher an. Ich wusste nicht, was ich von all dem halten sollte. Es war, als wäre ich in eine alternative Realität versetzt worden, in der alle um mich herum dieselben waren, nur ich nicht. Ich fragte mich, wie lange ich mich mit diesem Traumzustand würde abfinden müssen. Würde ich hier für immer feststecken? Ich schätzte, das war eine Möglichkeit, besonders, falls ich mich in einer Art Koma befand. Menschen verharrten jahrelang darin. Ich fragte mich, ob jeder dabei diese abgedrehten Träume hatte. Sollte ich den Traum einfach in die Richtung laufen lassen, wohin ihn meine Vorstellungskraft lenkte? Mir fiel im Moment keine Alternative ein. Ich zwickte mich wieder und zuckte. Ich konnte immer noch Schmerz fühlen. Ich zwickte mir in die Beine, und wieder fühlte ich den Schmerz, als meine Nägel sich in sie hineinbohrten. Ich war erleichtert. Falls ich einen Unfall gehabt hatte, dann hatte ich nicht Arme oder Beine verloren.
    Wie war ich im Traum auf diesen
Rupert-
Typen gekommen? War mein Verstand verdreht genug, um meine Mom mit einem Traumliebhaber auszustatten? Und wo war Dad? Ich beschloss, das zu tun, was ich in schwierigen Situationen immer tat. Das gleiche, was mein Dad immer tat—
nichts
. Ich würde es aussitzen, was auch immer
es
war.
    Ich legte mich hin und sah an die Decke, bis der Geruch von gebratenem Schinken mit Ahorn-Aroma ins Zimmer drang und Gertrude durchdrehen ließ. Sie schoss zur geschlossenen Zimmertür und winselte, um rausgelassen zu werden. Dem Geruch von Schinken folgte ein Hauch von Zimt. Ich öffnete die Tür, und Gertrude sauste nach draußen und hoppelte die Stufen hinunter.
    Das Aroma war so stark, dass mein Magen knurrte.
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