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Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)

Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)

Titel: Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)
Autoren: Imogen Rose
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kurzes braunes, leicht sonnengebleichtes Haar machten ihn sehr attraktiv.
    »Ich bin das Geburtstagskind, also kriege ich den ersten Kuss!« Celia kicherte, als sie aufstand und die Lippen spitzte. Olivia fühlte eine starke Welle der Missgunst, konnte aber nicht verstehen, warum. Sie sah zu dem Mann hoch, der ihre offenkundige Irritation bemerkt haben musste, da er sie beruhigend anlächelte, bevor er zu Celia ging und sie sanft auf den Kopf küsste.
    »Ist das alles, was ich kriege?«, neckte Celia. »Wie wäre es wenigstens mit einem Ständchen auf deiner Gitarre? Schließlich hab ich
wirklich
Geburtstag!«
    Olivia war erleichtert, als er zu ihr zurückkam und sich auf die Armlehne ihres Stuhls setzte. Er zupfte seine Gitarre, und Celia stand auf und sang mit.
    Olivia versuchte ihre unberechenbaren Reaktionen auf diesen Fremden zu analysieren. Wieso sah sie ihn als ihren Besitz? Das ergab keinen Sinn. Sie war sogar eifersüchtig darauf, dass Celia zu seiner Musik sang. Wie absurd!
    Als der Song zu Ende war, erhob er sich zum Gehen. Sie fühlte, wie Schmerz durch ihren Körper schoss. Als hätte er ihre Gedanken gelesen, drehte er sich zu ihr um. Sanft strich er das Haar von ihrem linken Ohr und kam ihr so nahe, dass sie die Wärme seines Atems spüren konnte.
    Leise flüsterte er: »Olli, ich bin dein Rupert. Sei mutig, vertrau mir.«
    Dann, kurz bevor er ging, fügte er die Worte hinzu, die ihr Leben für immer verändern würden.
    »Komm und finde mich vor zwei Jahren.«

D
en schieß ich ab!
Ich biss so fest auf meinen Mundschutz, dass ich salzige Bluttropfen auf meiner Zunge schmeckte. Ich packte meinen Schläger fester und rauschte in weniger als einem Herzschlag rüber zu Nummer 4. Leise knurrend hob ich meinen Schläger, hieb das Ende hart auf seinen Oberschenkel und rammte meine Schultern in seinen Brustkorb. Er ging zu Boden. Mission erfolgreich. Die Trillerpfeife ertönte. Typisch! Die zwei Minuten in der Strafbox waren es wert… allein um den Blick in seinen Augen zu sehen, als er realisierte, dass ihn
das Mädchen
zu Fall gebracht hatte…
    Ich atmete ein. Langsam. Was war das für ein Geruch? Ich versuchte meine Augen zu öffnen, aber meine Lider fühlten sich an, als wären sie zusammengeklebt. Ich rieb mir die Augen, und der Geruch wurde stärker. Kam er von meiner Hand? Oder vielleicht von meinem Ärmel? Ich atmete noch einmal tief ein, und ein süßes Aroma stieg mir in die Nase.
    Es war technisch gesehen kein
Geruch
, wie der Gestank von meiner verschwitzten Eishockey-Ausrüstung, sondern eher ein
Duft
. Ich habe keine gute Nase wie meine kleine Schwester Ella, die wie ein Spürhund ist. Das einzige Parfüm, das ich erkennen kann, ist das meiner Mutter. Sie benutzt ein sehr schweres französisches Parfüm. Dies hier war anders, um vieles zarter, fast angenehm mit einem Hauch von Zimt.
    Ich versuchte wieder meine Augen zu öffnen, aber sie waren zu verklebt. Mein ganzer Körper tat weh, so sehr, dass ich mich fragte, ob nicht ich diejenige gewesen war, die bei dem Spiel zu Boden gegangen war anstatt Nummer 4. Nein, das Spiel war ja schon ein paar Wochen her und seitdem zu einem meiner liebsten Tagträume geworden. Tatsächlich hatte ich heute Morgen überhaupt nicht gespielt, sondern war gezwungen gewesen, den SAT-Test zu machen. Und der Schmerz
davon
war bloß in meinem Kopf. Ich fühlte mich unerträglich müde und versuchte, meine Gedanken von meinem steifen Körper abzulenken, indem ich wieder an den Kick aus meinem Eishockeytraum dachte, aber das klappte nicht. Also konzentrierte ich mich stattdessen auf das Geräusch des heftig trommelnden Regens—ein perfektes Schlaflied.
    Lily Allens weinerlicher Gesang unterbrach unsanft meine Gedanken. Wann würde Mom endlich mal neue Lieder hören? Sie hörte sich schon ewig die gleiche Playlist an. Moment mal… Mom? Was zur Hölle machte ich in ihrem Auto? Dad hatte mich von der Schule abgeholt nach meinem SAT, den ich total vergeigt hatte. Als wenn die Abschlussprüfungen nicht schon genug waren! Das gab’s nur in den USA… Wenn wir nicht von England hierher gezogen wären, würde ich diesen Test nie machen müssen. Mom lebte nicht mal mehr in New Jersey. Sie und Ella waren vor acht Monaten nach Kalifornien gezogen, nachdem man Mom da einen Job angeboten hatte.
    Die Ehe meiner Eltern war schon lange vorbei, so dass der Umzug weder Ella noch mich überrascht hatte. Ich hatte mich entschieden, bei meinem Dad in Princeton zu bleiben, da Mom und ich
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