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Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim

Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim

Titel: Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim
Autoren: Josef Carl Grund
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Palmsonntag, da muß ich mich heute beeilen. Schwirrt ab und macht meinetwegen euer ,Simsalabim’. Nehmt Spatzi mit, sonst stolpere ich auch noch über seinen Käfig.“
    „O ja, Mutti!“ riefen die Pollinger-Kinder vergnügt. Hans-Heinrich nahm den zugedeckten Vogelkäfig, und sie wischten zur Tür hinaus. Sie hörten gerade noch, wie Mutter Pollinger seufzte: „Roboter müßte man haben!“
     
    Nun wird’s aber Zeit, daß ich euch die Pollinger-Familie vorstelle.
    Sie wohnt im 16. Stock eines Hochhauses.
    Vater Pollinger arbeitet als Versicherungsdirektor, Mutter Pollinger ist Hausfrau. Wegen eines albernen Blinddarms muß sie sich jetzt beim Frühjahrsputz ganz besonders plagen.
    Hans-Heinrich und Roswitha sind die Pollinger-Kinder. Hans-Heinrich ist fast zehn Jahre alt, hat rote Haare, eine freche Stupsnase und eine Menge lustiger Sommersprossen im Gesicht. Er möchte einmal Jetpilot werden, Profifußballer oder Zirkusclown.
    Roswitha ist ein Jahr und drei Monate jünger. Daß sie Hans-Heinrichs Schwester ist, sieht man auf den ersten Blick. Sie hat rote Haare, eine freche Stupsnase und fünf Sommersprossen: drei links und zwei rechts neben der Nase. Sie möchte einmal Weltraumfliegerin werden oder einen Minister heiraten.
    Tante Kiki wohnt nicht im selben Hochhaus und heißt eigentlich Kyrilla. Den Kosenamen Kiki hört sie jedoch lieber. Sie ist Vater Pollingers Tante, und die Pollinger-Kinder müßten — genau genommen — Großtante zu ihr sagen. Da wäre sie aber sehr beleidigt. Sie ist zwar schon einundsiebzig Jahre alt, doch behauptet sie, erst fünfzig zu sein. Sie ist kerngesund und im allgemeinen recht nett. Nie vergißt sie einen Kindergeburtstag, und auch zu Weihnachten und Ostern läßt sie sich nicht lumpen.
    „Wenn sie bloß nicht immer zu den allerungünstigsten Zeiten angeschwirrt käme!“ seufzen Vater und Mutter Pollinger ziemlich häufig.
    Dann ist noch Spatzi da, der Kanarienvogel. Wenn man ihn zudeckt, hält er den Schnabel. Aber das wissen wir bereits.
    Wie bitte?
    Ihr fragt, was Mutter Pollinger mit dem Simsalabim gemeint hat?
    Es hat damit zu tun, daß die Pollinger-Kinder ganz besondere Kinder sind. Sobald sie die Augen schließen, sich irgendwohin wünschen und „Simsalabim“ sagen, sind sie schon dort: in Afrika zum Beispiel, in einer Ritterburg oder bei Geistern und Gespenstern auf fremden Planeten. Sie verstehen dann auch sämtliche Sprachen und noch einige dazu. Das verdanken sie einem Poltergeist, dem sie einmal geholfen haben.
    Und wenn es gefährlich wird, fragt ihr?
    Keine Angst! Dann sagen sie wieder „Simsalabim“, öffnen die Augen und sind zu Hause.
    Wohin sie sich dieses Mal wünschen, wollt ihr wissen?
    Aber bitte sehr. Dann erzähle ich euch die Geschichte von da an weiter, wo Mutter Pollinger geseufzt hat: „Roboter müßte man haben!“
     
     
     

Simsalabim
     
    Die Pollinger-Kinder setzten sich in Hans-Heinrichs Zimmer mit untergeschlagenen Beinen auf den Teppich und berieten, was sie an diesem Samstagnachmittag unternehmen sollten. Draußen hatte es zu regnen begonnen, und ihre besten Freunde, die „großen“ Krause-Zwillinge, waren wegen der kleinen Zwillinge zu ihrer Oma aufs Land gebracht worden.
    Mutti ging man am besten aus dem Weg. Die war so hausputzsauer, daß sich sogar Vati gleich nach dem Mittagessen verkrümelt hatte.
    „Am besten ist es, wenn wir ganz weit weg verschwinden“, meinte Roswitha.
    „Mit ,Simsalabim’?“ fragte Hans-Heinrich.
    Roswitha nickte. „Na klar. Das hat Mutti doch selbst vorgeschlagen, als wir uns mit Spatzi verdrückten.“
    Hans-Heinrich dachte kurz nach, dann sagte er: „Mutti brummelte etwas von Robotern. Wünschen wir uns doch zu ihnen .“
    Roswitha tippte sich an die Stirn. „Du hast einen Knall“, spottete sie. „Glaubst du vielleicht, daß es ein Roboterland gibt?“
    „Wenn wir es uns einbilden, dann gibt es so was“, behauptete Hans-Heinrich. „Wir müssen ihm nur einen Namen geben, damit wir uns hinwünschen können.“
    „Sagen wir doch Roboterland“, schlug Roswitha vor.
    Hans-Heinrich winkte ab. „Das klingt viel zuviel nach Erdkunde und zuwenig nach Abenteuer. Wir brauchen etwas Besseres.“
    Sie berieten und verwarfen, berieten weiter und verwarfen abermals. Es war furchtbar schwer, einen Abenteuernamen für das Roboterland zu finden.
    Schließlich hatte Roswitha einen guten Einfall. „Rufen wir Tante Kiki an“, meinte sie. „Die kommt auf die verrücktesten Ideen, sagen Vati und
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