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Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim

Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim

Titel: Die Pollinger-Kinder und die Roboter von Blechheim
Autoren: Josef Carl Grund
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das Kinn des Gepanzerten bereits zu Blech geworden war.
    „Und nun zur Auskunft des großen Computers“, fuhr der Boß fort. „Er riet mir, so viele Menschen wie möglich zu Robotern zu machen — am besten Kinder.“
    „Wieso?“ fragten Roswitha und Hans-Heinrich.
    „Weil die Kraft der Robotermenschen auf mich selbst übergeht“, erklärte der Boß weiter. „Je jünger die Menschen sind, desto länger hält ihre Kraft an. Wenn ich also Kinder in Roboter verwandle, arbeiten sie nicht nur sehr lange für mich, sondern halten auch mein Herz, meinen Kopf und meine Hände viel länger lebendig, als Erwachsene es könnten.“
    „Das ist gemein!“ empörte sich Roswitha. „Das ist — das ist. .
    „... das Geheimnis von Blechheim“, unterbrach sie der Boß. „Und jetzt...“
    „Jetzt hab’ ich’s!“ verkündete Hans-Heinrich. Ohne daß er und die anderen darauf geachtet hatten, hatte er sich eben zum einundneunzigstenmal in Blechheim an der Nase gezupft.
    Einundneunzig ist siebenmal dreizehn!
    Die Dreizehn war Hans-Heinrichs Glückszahl, wie wir bereits wissen, und auf die Sieben schwor Roswitha — weil das Mutterschwein von Opas Nachbarin einmal sieben allerliebste rosige Ferkelchen geworfen hatte.
    „Jetzt kann ich“, sagte der Boß.
    „Was bitte?“ erkundigte sich Roswitha.
    „Aufstehen“, schnaufte der Boß erleichtert und erhob sich. „Die zwei Ausruhestunden sind um.“ Mit schweren Tritten stapfte er zu den Pollinger-Kindern hinunter, und knirschend hockte er sich im Indianersitz zu ihnen.
    Die Adler, Geier, Kondore, Pelikane, Wildgänse, Silberreiher und Raubmöwen guckten weiterhin dämlich von der Stange, und die Blechfische standen noch immer albern im Wasser.
     
     
     

Kribbelsummen verkehrt
     
    „Die Beratung ist eröffnet“, begann Hans-Heinrich. „Hugh“, sagte Roswitha.
    „Wie bitte?“ fragte der Boß von Blechheim.
    „Hugh ist indianisch“, erklärte ihm Hans-Heinrich. „Es heißt soviel wie okay.“
    „Okay?“ fragte der Boß.
    „Das ist amerikanisch und heißt soviel wie hugh“, erklärte ihm Roswitha.
    „Und alles zusammen bedeutet ,in Ordnung*“, sagte Hans-Heinrich. „Können wir jetzt anfangen?“
    Der Boß nickte. „Ich bitte darum.“
    „Also dann“, fuhr Hans-Heinrich fort, „dann ist es so, daß wir und die Krause-Zwillinge keine Roboter werden möchten, und daß der Boß nicht ganz zu Blech werden will.“
    „Hugh“, stimmte Roswitha zu.
    „Okay“, murmelte der Boß von Blechheim.
    „Mit uns und den Krause-Zwillingen ist es ganz einfach“, sagte Hans-Heinrich. „Sie, Boß, geben uns ein Täfelchen, das wir Ihrem Riesenroboter in den Mundschlitz stecken können. Auf das Täfelchen schreiben Sie, daß der Roboter die Zwillinge nicht nach Blechheim zurückbringen soll und daß er das Haus und den Gemüsegarten ihrer Oma nicht kaputtmachen darf.“
    „Genau das müssen Sie schreiben, Boß“, stimmte Roswitha zu.
    „Mit dem Täfelchen simsalabimmen wir uns zuerst zu Ihrem Riesenroboter, und wenn wir ihn gefüttert haben, simsalabimmen wir uns nach Hause.“
    „Und wie wollt ihr mir helfen?“ erkundigte sich der Boß von Blechheim.
    „Mit Kribbelsummen verkehrt“, sagte Hans-Heinrich. „Das fiel mir beim letzten Nasenzupfer ein. Hoffentlich gelingt es.“
    „Ich verstehe dich nicht“, brummelte Roswitha.
    „Ich auch nicht“, gestand der Boß. „Aber dein Bruder wird es uns sicher erläutern.“
    Hans-Heinrich nickte ihm zu. „Aber ja. — Und wenn es klappt, ist es ganz einfach. Beim letzten Nasenzupfer mußte ich wieder an den Hypnotiseur im Zirkus denken und an die Leute, die er hypnotisierte. Zuerst legte er die Hände auf seine Brust, dann streckte er sie gegen die Leute aus. Dazu murmelte er komische Sprüche. Da erstarrten die Männer und Frauen, als ob sie zu Blech geworden wären, und nachher führten sie alle Befehle des Hypnotiseurs aus — genauso wie Roboter. Nach einer Weile hielt der Hypnotiseur seine Finger gegen die Hypnotisierten und zog sie dann gegen die eigene Brust zurück. Dazu murmelte er wieder komische Sprüche. Da erwachten die Leute und waren normal.“
    „Was hat das mit mir zu tun?“ fragte der Boß. Hans-Heinrich fuhr fort: „Der Hypnotiseur im Zirkus hat mit Handausstrecken Männer und Frauen zu Robotern gemacht und sie mit Handzurückziehen wieder normal werden lassen. Das muß auch beim Kribbelsummen klappen.“
    „Hm“, brummelte der Boß. Er verstand noch immer nicht.
    Auch Roswitha begriff
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