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Die Pollinger-Kinder und die Knüppelknilche

Die Pollinger-Kinder und die Knüppelknilche

Titel: Die Pollinger-Kinder und die Knüppelknilche
Autoren: Josef Carl Grund
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Fernsehen. Also los, wir versuchen es noch einmal! Sieh dich um, und denk genau nach, wo wir von hier aus die Quelle suchen müssen.“
    Aki schüttelte den Kopf.
    Hans-Heinrich erschrak. Wenn Aki nicht half, waren sie beide verloren. Und Hans-Heinrich wollte noch lange nicht zu den Gewesenen gehören.
    Er knuffte Aki in die Seite. „He, steh auf!“ Aki zuckte nicht einmal zusammen.
    Da kam zum Schreck der Zorn. „Idiot!“ fuhr Hans-Heinrich den kleinen Neandertaler an. „Hirnverbrannter Dummkopf!“ Wütend und angstvoll zugleich schrie er, so laut er konnte: „Roswitha! — He, Roswithaaa!!“
    „Sei still!“ zischte Aki. „Willst du die Gewesenen noch mehr erzürnen, indem du sie mit Geschrei beleidigst?“
    „Quatsch nicht!“ knurrte Hans-Heinrich grob. Dann schrie er den Namen der Schwester in die entgegengesetzte Richtung.
    Da wurde Aki völlig verrückt. Er sprang auf, machte einen Luftsprung, klatschte in die Hände und schlug zwei Purzelbäume hintereinander. Dazu strahlte er über das ganze Gesicht. „Ruf noch einmal“, bat er Hans-Heinrich.
    Der tat ihm den Gefallen, und als er dann lauschte, hörte auch er die Antwort.
    „Hans-Heinrich!“ klang es leise, aber durchaus verständlich von weither zurück. „Wir sind daaa!“ Es war Roswithas Stimme.
    Dann ließ sich auch Ika vernehmen.
    Aki ergriff Hans-Heinrich bei der Hand, und die beiden rannten von neuem los. Diesmal verirrte Aki sich nicht. Das Rufen der Mädchen wies ihm die Richtung. Und Hans-Heinrich spürte kein Seitenstechen mehr. Er hielt mit Aki Schritt.
    Sie fanden die Mädchen weit von der Quelle entfernt. Ika und Roswitha hatten sich auf die Suche gemacht, als die Jungen so lange nicht gekommen waren. Dabei waren sie immer weiter von der Quelle weggelaufen.
    Aber jetzt war alles gut.
    Die Pollinger-Kinder fielen einander um den Hals.
    „Mensch, Hans-Heinrich!“ rief Roswitha erleichtert.
    „Mensch, Roswitha“, murmelte dieser. Aki und Ika nickten einander nur zu.
     
     
     

Die Rede des Häuptlings

     
    „Jetzt ist es soweit“, sagte Hans-Heinrich.
    Roswitha nickte. „Gott sei Dank. Es war das gefährlichste Abenteuer, das wir mit Simsalabimmen erlebt haben. Und jetzt nichts wie nach Hause!“
    Die Pollinger-Kinder kniffen die Daumen ein. „Wir möchten heim“, murmelten sie. Dann schlossen sie die Augen und wurden unterbrochen.
    „Wir möchten mit!“ riefen Aki und Ika. Die Pollinger-Kinder machten die Augen wieder auf und sahen die kleinen Neandertaler groß an.
    „Wir möchten mit“, wiederholten diese, und Aki setzte hinzu: „Wenn ihr uns zurücklaßt, kriegen die Großen sehr bald heraus, daß wir euch zur Flucht verholfen haben.“
    „Dann geht es uns schlimm“, murmelte Ika. „So schlimm, daß ihres euch nicht vorstellen könnt.“
    „Das wollen wir nicht“, versicherte Roswitha. „Wir werden euch mitnehmen.“
    „Ausgeschlossen“, widersprach Hans-Heinrich. „Überleg doch mal, Schwesterchen: Wenn wir sie mit uns in dein Zimmer wünschten, wären sie fünfzigtausend Jahre alt. So was gibt’s nicht.“
    „Schade“, sagte Roswitha zu den Steinzeitkindern. „Aber mein Bruder hat recht. So was gibt’s wirklich nicht.“
    Aki und Ika ließen die Köpfe hängen. Sie sahen unheimlich traurig aus.
    Hans-Heinrich zuckte mitleidig die Achseln, und Roswitha war dem Heulen nahe. Da heulten andere.
    „Sie kommen!“ rief Aki erschrocken. „Zaubert euch fort!“ zischte Ika den Pollinger-Kindern zu.
    „Und ihr?“ fragte Roswitha.
    Das Geheul kam näher.
    „Wir werden es aushalten“, stieß Aki hervor. „Los, verschwindet!“
    „Also dann vielen Dank“, schnaufte Hans-Heinrich, ergriff Roswitha bei der Hand und...
    „Nein!“ sagte Roswitha bestimmt. „Ich lasse Ika und Aki nicht im Stich. Jetzt müssen wir ihnen helfen.“
    „Du spinnst“, knurrte Hans-Heinrich. „Wie denn?“
    „Zaubert euch weg!“ riefen Aki und Ika noch einmal.
    Das Geheul kam beängstigend nahe.
    „Wir bleiben“, entschied Roswitha. „Irgend etwas wird uns schon einfallen. Die Knüppelknilche haben uns bisher nicht abgemurkst, also werden sie uns auch jetzt nicht umbringen. Jedenfalls lassen wir Aki und Ika nicht im Stich. Das wäre gemein. Und was gemein ist, kommt nicht in Frage!“
    „Mensch Meier!“ murmelte Hans-Heinrich.
    Da brach die Horde aus dem Gehölz. Blitzschnell schlossen die Neandertalermänner, -frauen und -kinder einen Kreis um Aki, Ika, Hans-Heinrich und Roswitha. Aber ihr Geheul hörte sich
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