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Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)
Autoren: Lori Handeland
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kommen, blutete meine Halswunde nur noch stärker, und diesmal wurde ich erst richtig ohnmächtig.
    Ich weiß nicht, wie lange ich besinnungslos war. Ich hatte erwartet, dass ich traumwandern würde, um Antworten auf meine verzweifeltsten Fragen zu finden  – und davon hatte ich ja eine ganze Menge. Aber in dieser Dunkelheit gab es nur noch mehr Dunkelheit, und als ich aufwachte, zeigten sich da nur noch mehr Fragen.
    »Was hast du getan, Liz?« Luther und Summer sahen von oben auf mich herab.
    Ich war so froh, den Jungen in einem Stück zu sehen, dass ich nach seiner Hand griff. Er versteckte beide Hände hinter dem Rücken.
    Ich schluckte. Meine Kehle schien ganz gut zu funktionieren. »Was ich tun musste.«
    Ich betastete meinen Hals. Die Wunde war zwar noch da, aber ich hatte mich schon genug geheilt, um mich bewegen zu können, auch wenn das Blut noch immer reichlich floss. Ich musste dringend duschen und mich umziehen, und wenn Summer keine Fee gewesen wäre, hätte sie einen Nasssauger und neue Tapeten gebraucht.
    »Du hast deine Seele verkauft, um ihn zu erwecken«, sagte Summer. Sie hatte Glasssplitter im Haar, ihre Shorts waren zerrissen. Sonst aber  … hatte sie keinen Kratzer. Miststück.
    »Ich habe überhaupt nichts verkauft.« Ich setzte mich auf und hielt mir mit beiden Händen den Kopf, in dem ein Trommelwirbel dröhnte. »Ich habe etwas genommen.«
    Eine Art Verstehen flackerte in Summers Augen auf. »Du hast einen Nephilim gevögelt.«
    Ich sparte mir die Antwort. Ich wollte einfach nicht antworten. Echt nicht.
    »Du bist verrückt.«
    »Wir brauchen ihn.«
    »Aber bestimmt nicht so«, murmelte Summer.
    Ich antwortete nicht, weil ich fürchtete, sie könnte recht haben.
    »Ich hätte dich nie für eine Hure gehalten«, sagte sie.
    »Nicht? Ich habe sofort eine in dir gesehen.«
    Summer bleckte die Zähne, und hinter dem hübschen Gesicht wurde ihre Andersartigkeit sichtbar. Luther trat zwischen uns.
    »Aufhören«, sagte er, und seine Stimme war jetzt die von Ruthie.
    »Du willst mich wohl verarschen?« Summer schob Luthers Schulter beiseite, sah aber mich an. »Du und Jimmy, ihr steigt zusammen in die Kiste, verbannt eure Dämonen hinter den Mond, und im nächsten Augenblick drehst du dich um und schnappst dir einen andern? Warum zum Teufel hast du dir überhaupt die Mühe gemacht? Musstest du es einfach mit ihm treiben, um dir zu beweisen, dass du es noch draufhast?«
    Allmählich verstand ich ihre Feindseligkeit. Wirklich nett war sie zwar nie zu mir gewesen, aber heute Abend schien sie besonders gut in Form zu sein. Sanducci musste ihr gesagt haben, dass wir unsere Dämonen eingesperrt hatten.
    »Vollidiot«, murmelte ich.
    »Pass bloß auf.« Summer ballte die Fäuste.
    Ich wollte gerade Nicht du sagen, doch dann dachte ich mir: Wozu die Mühe ?
    »Als Jimmy und ich den Zauber angewendet haben, hatte ich noch keine Ahnung, wie ich Sawyer zurückholen könnte.«
    »Du hast die Nerven, mich für das zu verurteilen, was ich für Jimmy getan habe, dabei hast du selbst etwas wesentlich Schlimmeres gemacht.«
    »Schlimmer?« Ich hielt eine Hand mit der Handfläche nach oben etwa in Höhe meines Gesichts. »Meine Seele verkaufen?« Ich hielt die andere Hand, ebenfalls mit der Innenfläche nach oben, auf Hüfthöhe. »Einen Nephilim vögeln?« Dann wechselte ich die Positionen ein paarmal. »Genau. Was ich getan habe, ist definitiv schlimmer als das, was du getan hast.«
    Das war zwar sarkastisch gemeint, aber Summer nickte zufrieden.
    »Es reicht«, fuhr Ruthie uns an. »Wir tun alle das, was wir im jeweiligen Moment für das Beste halten.«
    Luther sah mich an, seine Augen waren jetzt nicht mehr haselnussfarben, sondern tiefbraun. Ich wusste, dass Ruthie an die Dinge dachte, die sie selbst getan hatte, Dinge, die mich und andere verletzt hatten. Ich verstand sie jetzt so viel besser. Verdammt, ich fühlte mich sogar auf unerfreuliche Weise mit Summer verbunden  – nämlich durch das, was wir aus Liebe getan hatten.
    Auch wenn ich jetzt Mitgefühl mit der Fee empfand, konnte ich mir aber nicht verkneifen, darauf hinzuweisen: »Ich kann meinen neuen Dämon wieder einsperren. Du schuldest Satan für immer einen Gefallen.«
    Summer machte große Augen. Luther seufzte, schüttelte den Kopf und warf mir einen enttäuschten Blick zu. »Lizbeth.«
    »Stimmt doch«, sagte ich. »Oder etwa nicht?«
    »Ich fürchte schon«, stimmte Ruthie zu.
    »Nur, dass du jemanden brauchst, der dich liebt, um ihn
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