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Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)
Autoren: Lori Handeland
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dann bis zu seinem Ohr hinauf. „Weiß sie, wie sie dich töten kann?“
    „Ja.“
    Ich fluchte.
    „Warte“, murmelte er. „Weißt du noch, dass ich dir gesagt habe, es gebe Dinge, die nur geschehen, wenn ich sie zulasse?“
    Ich lehnte mich zurück und starrte ihm in die Augen, doch wie immer fand ich in den grauen Tiefen nicht den geringsten Halt.
    „Heißt das das , was ich glaube, dass es heißt?“
    „Wenn du glaubst, dass ich beschließen muss zu sterben, um zu sterben, dann heißt es genau das.“
    „Ernsthaft?“
    Er verzog den Mund – halb Lächeln, halb Grimasse. „Das haben die Alten gesungen, als ich noch ein Junge war.“
    „Damals, als Noah noch in den Windeln lag“, murmelte ich.
    Die Navajo gaben ihre Legenden in Liedern und Geschichten weiter. Jahr für Jahr, Jahrhundert für Jahrhundert sangen die Alten am Lagerfeuer, und die nächsten Generationen lauschten und lernten die Traditionen kennen.
    „Nichts, das bisher ausprobiert wurde, konnte mich töten“, fuhr er fort. „Also tendiere ich dazu, den Legenden Glauben zu schenken.“
    „Du hast dir noch niemals den Tod gewünscht?“
    Diese Augen, die noch vor einer Sekunde so unlesbar gewesen waren, sprachen plötzlich Bände. „Das habe ich nicht gesagt.“
    Wie konnte ich nur so eine Frage stellen, nachdem ich seine Mutter kennengelernt hatte? Oder nachdem ich seinen Schmerz über den Verlust seiner Wölfin gesehen hatte, sein Leid, als er Maria tötete?
    „Aber du bist noch immer da.“
    „Es gab immer noch etwas zu erledigen: Menschen, die mich brauchten.“
    Ich lehnte meinen Kopf an seine Brust. „Also kann ich dich wählen“, sagte ich. „Sie wird versuchen, dich zu töten, aber du wirst nicht sterben.“
    „Selbst wenn ich sterben sollte, würde ihr mein Blut nicht das bringen, was sie sich wünscht. Ich bin zu verdammt, um unschuldig zu sein, Elizabeth.“
    Ich hob den Kopf und sah ihm in die Augen. „Sind wir das nicht alle?“
    Er verzog den Mund. „Du musst weiter denken. Wenn ich nicht sterbe, wird sie sich einfach umdrehen und Sanducci töten. Das kannst du nicht zulassen.“
    „Da hast du verdammt recht“, murmelte ich.
    „Du musst ihn zuerst töten.“
    „Was?“ Ich fuhr mit einem Ruck hoch und straffte mich, wich dann aber so hastig zurück, dass ich stolperte. „Nein.“
    „Hör mir zu“, sagte Sawyer.
    Unter den Wiedergängern kam ein Raunen auf – Unbehagen, gemischt mit Aufregung. Sawyer sah zum Himmel und fluchte.
    Ich nahm an, dass der Phönix die Geduld verloren hatte und auf uns zuflog, dazu bereit, mir die Entscheidung aus der Hand zu nehmen. Aber wo wäre dann der Spaß? Freute sie sich nicht darauf, mich unter meiner Entscheidung – wie immer sie ausfallen würde – leiden zu sehen, so wie es sich für ein Wesen des Bösen gehörte?
    Vielleicht war es genau das, was sie wollte. Könnte sie dieses dumme Entscheide du, wer sterben muss! -Spielchen am Ende so weit treiben, dass ich dadurch meinen Lebenswillen verlöre und sie mich auch umbringen könnte? Zuzutrauen wäre es ihr.
    Ich ballte die Hände zu Fäusten und wandte mich um. Bis zu diesem Zeitpunkt war mir gar nicht klar gewesen, dass ich vorhatte zu kämpfen. Dabei sollte ich doch die Seiten wechseln und alles tun, was nötig war, um an diesen verdammten Schlüssel zu kommen, selbst wenn das bedeutete, dass ich einen dieser Männer – oder alle beide – opfern musste. Wenn ich das aber nicht tat, würden weit mehr Menschen sterben als nur sie.
    Es war aber nicht der Phönix, der vom Himmel gesegelt kam und sanft auf dem Boden landete.
    „Summer?“ Ich löste die Fäuste. „Was zum Teufel tust du hier?“

 
    33
    D ie Fee hatte ich ja ganz vergessen. Ich hatte den Kopf voller anderer Sachen. Dass sie jetzt hier mitten im Chaos auftauchte … ich war nicht sicher, was ich davon halten sollte.
    „Wo bist du gewesen?“, fragte Jimmy.
    „Ich … äh …“ Summer verschränkte die Hände hinter dem Rücken, schob keck die Brüste vor und biss sich mit ihren winzigen weißen Zähnen auf die rosa Lippe. „Also … weißt du …“
    „Sie hat hier so herumgehangen.“ Die Stimme des Phönix kam von den Verandastufen, auf denen er saß und in einem Buch blätterte.
    Hallo.
    Der Wälzer sah ziemlich alt aus – und auch ziemlich vertraut. Auf dem Deckel konnte ich den Stern und die Löwen erkennen. Ich widerstand dem Drang, quer durch den Garten zu sprinten, es mir zu schnappen und …
    Was? Dazustehen, während meine Mutter mich
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