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Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Blut (German Edition)
Autoren: Lori Handeland
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kaum, dass er Zeit hatte, ein Buch zu schreiben.“
    „Ich glaube, er hatte sehr viel Zeit, eine ganze Menge Dinge zu tun. Ruthie zufolge hat er den Nephilim von Anbeginn an Dinge eingeflüstert.“
    „Was soll er ihnen denn zugeflüstert haben?“
    „Offenbarungsprophezeiungen für die andere Seite.“ Ich zuckte die Achseln. „Anleitungen, wie sie diesen Krieg gewinnen können.“
    „Und du sagst, jemand hat sie im Buch Samyaza niedergeschrieben?“
    „Ja.“
    „So ein Quatsch!“
    „Die Bibel ist so ziemlich auf die gleiche Weise entstanden“, sagte ich.
    „Ob Gott flüstert oder Satan“ – Jimmy verzog den Mund – „das ist doch wohl kaum das Gleiche.“
    „Vermutlich nicht.“ Ich atmete tief ein. „Und es gibt einen großen Unterschied.“
    „Welchen?“
    „Der Legende nach soll derjenige, der im Besitz des Buches ist, unbesiegbar sein.“
    Jimmy kaute eine Minute lang auf seiner Unterlippe herum und betrachtete den gleichmäßig beleuchteten Nachthimmel. „Dann sollten wir verdammt noch mal die Ersten sein, die es finden.“

 
    4
    D a hatte ich nun eine ganze Menge auf dem Zettel:
    Zuerst musste ich das Buch Samyaza finden, das noch nie jemand gesehen hatte.
    Dann den Schlüssel Salomos finden – alle Personen, die ihn jemals zu Gesicht bekommen hatten, waren tot.
    Eine Superfee finden, um Jimmys Vampirdämon zu befreien.
    Irgendwie mit den Grigori fertig werden – entweder herausfinden, wie sie aussahen oder wie man sie töten konnte, und das dann tun, oder den Schlüssel in die Finger kriegen und sie in den Tartarus zurückschicken.
    Mit einer reichlich dezimierten Truppe von Sehern und Dämonenjägern verhindern, dass das um sich greifende Chaos das Ende der Welt herbeiführte.
    Herausfinden, wer der neue Anführer der Dämonenhorde wurde (Code-Name Antichrist) und – ach, was soll’s – ihn auch gleich töten.
    „Ich brauche einen Drink“, murmelte ich und wünschte mich sehnlichst nach Milwaukee zurück, wo ich im Murphy’s , einer Bullenkneipe im Osten der Stadt, hinter dem Tresen arbeitete, um über die Runden zu kommen.
    Dass ich den Job damals angenommen hatte, war für mich eine Art Buße gewesen. Schließlich war ich selbst mal Polizistin. Dann aber hat meine übersinnliche Gabe meinen Partner und mich in eine Situation gebracht, die nur einer von uns überlebt hat – und ich wünschte mir noch heute, dass es nicht ich gewesen wäre.
    Max Murphy war ein toller Typ, ein guter Polizist, ein wunderbarer Ehemann und ein treusorgender Vater. Er war der beste Partner, den sich ein Polizist nur wünschen konnte. Er glaubte an mich, und dieser Glaube kostete ihn das Leben.
    Nach diesem Vorfall konnte ich nicht länger bei der Polizei bleiben. Niemand vertraute mir mehr. Verdammt, selbst ich traute mir nicht mehr. Also verließ ich die Truppe. Ich fand keinen besseren Weg, mich für meine Sünden zu bestrafen, als für die Witwe des Mannes zu arbeiten, dessen Tod ich verschuldet hatte.
    Zu meiner Überraschung hasste mich Megan nicht. Sie machte mir auch keine Vorwürfe. Diese verrückte Frau mochte mich.
    Jetzt wollte ich nichts lieber als ins Murphy’s gehen und ein Miller Light zapfen, um es dann zusammen mit Megan zu trinken. Aber ich konnte nicht dorthin zurückkehren und ihr Leben und das ihrer drei Kinder riskieren, so wie ich schon Max’ Leben riskiert hatte.
    Jimmy steuerte auf den Flughafen von L.A. zu. Selbst zu dieser späten Nachtzeit, kurz vor Tagesanbruch, war der Verkehr furchtbar. Wie hielten es die Menschen hier nur aus?
    Er fand ein passables Hotel und ging zur Rezeption, um ein Zimmer zu buchen. Er war weniger blutverschmiert als ich. Als er dann wieder herauskam, drückte er mir einen Schlüssel in die Hand. Ich sah ihn erstaunt an. Getrennte Zimmer? Das war … neu.
    Ich sagte nichts dazu. Jimmy war für die Abrechnung zuständig, da konnte er machen, was er wollte. Dieser Rettet-die-Welt-Auftrag wurde nicht sonderlich gut bezahlt. Scheiße, er wurde überhaupt nicht bezahlt. Nachdem Seher und Dämonenjäger für die Föderation rekrutiert worden waren, bekamen sie Tarnberufe, die ihnen die Ausführung ihrer geheimen Aufträge erlaubten und genug Geld für den Lebensunterhalt und die Finanzierung der geheimen Tätigkeit einbrachten. Ruthie hatte ein Kinderheim betrieben. Auf diese Weise konnte sie ihre Pflichten als Seherin und als Anführerin des Lichts wahrnehmen und gleichzeitig Nachwuchs für die Föderation rekrutieren.
    Die schwierigsten Kinder
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