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Die Pferde vom Friesenhof 03 - Flucht bei Nacht und Nebel

Die Pferde vom Friesenhof 03 - Flucht bei Nacht und Nebel

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 03 - Flucht bei Nacht und Nebel
Autoren: Margot Berger
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Wenn Thiessen erfuhr, dass ihr Vater Tierarzt war, würde er sie gleich hinauswerfen. »... Bauer«, sagte sie darum. Thiessen zeigte auf den Ausgang. »Verschwinde zu deiner Freundin.« Gerade als Thiessen die Tür hinter Klara schließen wollte, rief ein Fahrer ihm aus einem vorbeifahrenden Sulky zu: »Beeil dich, Dirk! Wir können heute nur bis vierzehn Uhr trainieren. Danach wird die Bahn wegen Reparatur gesperrt.«
    Fluchend stieß Dirk Thiessen die Tür zum Stall wieder weit auf und belud sich in der Geschirrkammer mit Lederzeug.
    Die Mädchen warfen sich viel sagende Blicke zu. Trainer Thiessen musste das Doping verschieben.

 

     
Wie wird man Detektiv?
    »Unsere Pferde auf dem Friesenhof wissen gar nicht, wie gut sie es haben«, sagte Klara, als sie abends neben Kim heimfuhr. Ihr kam es vor, als kehrte sie auf einen anderen Planeten zurück. Zwar lag die Trabrennbahn nur fünfzehn Kilometer vom Friesenhof entfernt - aber Welten trennten diese Pferdeanlagen.
    »Der Galle ist ein richtiger Fiesling«, sagte Kim und ließ ihr Rad den Deich hinab auf die Straße rollen. »Und dieser Trainer, der Thiessen, ich weiß nicht, was ich von dem halten soll.«
    »Ich auch nicht«, bestätigte Klara. »Merkwürdiger Typ. Sagt kaum etwas, bellt nur ein bisschen herum.« Thiessens Arbeitstag war nach strengem Plan abgelaufen. Stunde für Stunde machte der Trainer ein Gespann fertig, fuhr mit Traber und Sulky auf die Rennbahn, kehrte zurück und holte das nächste Pferd zum Training aus der Box. Zwölf Traber von verschiedenen Besitzern standen in seinem Stall.
    Von Gesprächen hielt Dirk Thiessen nichts. Er machte kaum den Mund auf. Nur einmal gegen Mittag war er kurz aus seiner Reserve gekommen, hatte so etwas wie ein Lob ausgesprochen, als er sah, wie schnell und gut die Mädchen sein Lederzeug fetteten. Als Dank spendierte er Klara und Kim sogar Cola und Käsestangen, die er selbst aus der Imbissstube holte. Aber danach schlurfte er wieder verdrossen durch den Stall und beobachtete mit einem Auge, ob die Mädchen anständig ausmisteten und Tränken putzten.
    Klara war sehr zufrieden, dass er nicht ein einziges Mal allein mit Tipo gewesen war. Unmöglich, dass er dem Traber etwas eingeflößt hatte.
    Thiessen ging noch vor den Mädchen nach Hause, er hatte eine Verabredung. Er bestellte Klara und Kim für den nächsten Morgen um sieben Uhr.
    Klara seufzte, als sie auf den Leuchtturmweg abbog. Mit welcher Vorfreude war sie heute Morgen weggefahren, und wie bedrückt radelten Kim und sie nun zurück. Was war alles geschehen! Die Sache mit Blue Boy, mit Tipo und den Mitteln, die sie für Doping hielten ...
    Am Ende des Leuchtturmwegs erschien hinter einer Pappelgruppe das Reetdach des Friesenhofs. Die Sonne stand tief, und Klara schirmte die Augen mit einer Hand ab. Vor ihr trottete ein halbes Dutzend Pferde Richtung Stall. Die Ferienkinder kehrten vom Strandausritt zurück. Ihre Schwester Lea führte die Gruppe auf Magic an, das erkannte Klara sogar aus der Entfernung.
    Kim verabschiedete sich und bog Richtung Westerbüll- Zentrum ab.
    Klara beeilte sich, Anschluss an die Reiter zu finden. Sie setzte sich mit dem Rad neben Magic, und der Friese drehte ihr freundlich grummelnd den Kopf zu.
    »Wie war es bei deinen Trabern?«, fragte Lea.
    Klara sah über die Schulter, um sicherzugehen, dass die anderen Mädchen nicht mithörten.
    »Ich glaube, wir sind einem echten Kriminalfall auf die Spur gekommen«, flüsterte sie .
    Begeistert schlang Lea ihre Arme um Magics Hals und stieß einen Juchzer aus. »Super!«
    Lea konnte es nie dramatisch genug zugehen. Kribbelig vor Erwartung lenkte Lea Magic auf die Einfahrt des Friesenhofs, sprang aus dem Sattel und knuffte ihre Schwester in die Seite. »Erzähl, Klara!«
    »Da ist ein Pferdebesitzer, so ein kaputter Typ, der sich persönlich entehrt fühlt, wenn seine Pferde nicht siegen«, sagte Klara leise. »Der ist skrupellos, sage ich dir.« »Wieso?« Lea hängte Magics Trense über die Schulter und hob den Sattel von seinem Rücken. Wenn ihre Schwester irgendwo Tierquäler witterte, setzte sie Himmel und Hölle in Bewegung, um zu helfen.
    »Wenn die Traber nicht gut genug sind, kommen sie weg. Oder sie kriegen Drogen verpasst. Ich rede von Doping, Lea.«
    »Doping!« Skeptisch wiegte Lea den Kopf. »Wie willst du das in einem Tag herausgekriegt haben?«
    Leas Seitenblick ärgerte Klara. »Auf der Rennbahn brauchst du nur deine Augen und Ohren aufzusperren, um so etwas
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