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Die perfekte Lüge: Die 13 Tricks der Top-Lügner und wie Sie sie entlaven! (German Edition)

Die perfekte Lüge: Die 13 Tricks der Top-Lügner und wie Sie sie entlaven! (German Edition)

Titel: Die perfekte Lüge: Die 13 Tricks der Top-Lügner und wie Sie sie entlaven! (German Edition)
Autoren: Jack Nasher
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selbst, wenn er mit der Freundin spricht und tatsächlich die letzte Nacht allein zuhause verbrachte. Dabei erfasst er sein Verhalten nicht nur oberflächlich, nein er geht so weit, Notizen zu machen: reagierte er als Unschuldiger auf Vorwürfe und Misstrauen ihrerseits mit Wut oder etwa mit Amüsement, sprach er leiser oder lauter, schneller oder langsamer? Wenn er dann tatsächlich lügt und mit einer Frage wie „Wann warst du gestern im Hotelzimmer?“ konfrontiert wird, spielt er seine Baseline wieder ab – wie ein Skript. So kann der Belogene keinen Unterschied zwischen Verhalten bei Wahrheit oder Lüge feststellen.
    Der KGB/CIA-Doppelagent Aldrich Ames verwendete genau diese Technik: Er kopierte seine eigene Baseline, spielte also das Normalverhalten auch bei den entscheidenden Fragen ab. Der CIA-Lügendetektor konnte keinen Unterschied zwischen Wahrheit und Lüge bei ihm erkennen – über Jahre hinweg.
DENNOCH ENTLARVEN
    Wie kann man auch einen derart meisterhaften Lügner enttarnen, wenn Sie trotz Verdachts partout keine Verhaltensänderung feststellen können? Da es für den Lügner nicht leicht ist, die Baseline zu kopieren und gleichzeitig seine Lügengeschichte aufrecht zu erhalten, ist hier die Methode des Stresserzeugens die effektivste. Im vierten Kapitel von Durchschaut wird sie detailliert erklärt. Hier ist sie die vielversprechendste Technik, da der Lügner hier seine Lüge wie ein Theaterstück einstudierte und leichter aus dem rigiden Konzept zu bringen ist als bei einer ‚normalen‘ Lüge. Das heißt: haken Sie immer weiter nach, sodass der Lügner entweder aufgibt oder aber seine Stressmerkmale unüberschaubar werden.
2. KEINE EMOTIONEN
    Gute Lügner fühlen weder Angst, noch Schuld oder Freude – die typischen Emotionen der Lüge (wobei Freude fast nur bei dem Typus ‚Hochstapler‘ vorkommt). 2 Gute Lügner wissen, wie miserabel Menschen im Entlarven sind und dass sogar professionelle Verhörer meist versagen. Dadurch minimieren sie ihre Angst und zeigen keine entsprechenden Anzeichen. Dies ist besonders dann der Fall, wenn sie den Belogenen vorher schon erfolgreich täuschten.
2 Vrij, 2008, S. 378 f.
    Die Schuldgefühle werden sie dadurch los, dass sie Meister der sogenannten Homöostase sind: bevor sie dem Belogenen entgegentreten, kommen sie mit sich moralisch ins Reine; sie rechtfertigen ihr Verhalten vor sich und finden Gründe, die ihre Lüge legitimieren.
    Der Stellenbewerber mit den gefälschten Bewerbungsunterlagen etwa redet sich ein, dass er der Beste für den Posten sei und davon auch das Unternehmen profitieren werde und die Fälschung für beide Parteien langfristig vorteilhaft sei. Der Vermieter mit der Wohnung neben der anstehenden Dauerbaustelle redet sich ein, dass der wochentägliche Baulärm die neuen Mieter sowieso nicht störe, da sie ja den ganzen Tag über arbeiteten.
DENNOCH ENTLARVEN
    Auf die typischen Emotionen Angst und Schuld zu achten, bringt hier nichts – sie werden vom Lügner einfach nicht gefühlt. Das ist kein Zufall: gute Lügner suggerieren sich gezielt die moralische Korrektheit ihres Verhaltens ein, um keine verräterischen Emotionen zu zeigen.
    Stellt man bei einem vermeintlichen Lügner fest, dass er tatsächlich keine Emotionen zeigt, muss man hier die Techniken zur Erhöhung der Angst und der der Schuldgefühle erhöhen (in Durchschaut detailliert beschrieben). Denn eine Lüge wird schwieriger, je mehr und größere Emotionen gefühlt werden.
    Kurz gesagt ist es hier sinnvoll, die Angst des Verdächtigen zu erhöhen, indem man ihm zu verstehen gibt, dass man hervorragend im Entlarven sei und dass wirklich viel auf dem Spiel stehe. Um Schuldgefühle zu erhöhen macht man auf das enge Verhältnis zum vermeintlichen Lügner aufmerksam: etwa auf die lange und intensive Partnerschaft oder auf die besonders vertrauensvolle Geschäftsbeziehung.
3. SELBST GLAUBEN
    Auch bei dieser Methode redet sich der Lügner etwas ein. Hier überzeugt sich der Lügner von der Lüge, bis er sie fast selbst glaubt. Dadurch treten weder die für das Lügen typische Emotionen, noch Veränderungen der Baseline auf – es gibt einfach keinerlei Anzeichen. Es ist am einfachsten gut zu lügen, wenn man die Lüge für wahr hält.
    Es ist eine Technik professioneller ‚Täuscher‘, nämlich von Zauberkünstlern: sie bringen sich bei, daran zu glauben, dass die Hand vor dem Erscheinen eines Kartenspiels leer ist. Der versierte Zauberkünstler suggeriert sich selbst ein
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