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Die perfekte Lüge: Die 13 Tricks der Top-Lügner und wie Sie sie entlaven! (German Edition)

Die perfekte Lüge: Die 13 Tricks der Top-Lügner und wie Sie sie entlaven! (German Edition)

Titel: Die perfekte Lüge: Die 13 Tricks der Top-Lügner und wie Sie sie entlaven! (German Edition)
Autoren: Jack Nasher
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skizzieren und dann im Kopf durchleben. So könnte sie souverän davon erzählen, wie sie am Samstagmittag angeblich die Möbel im Zimmer der besten Freundin umgestellt hat, um es größer wirken zu lassen etc.
    Wenn sie nun noch ein scheinbar unverstandenes Detail einflicht, ist die Lüge so gut wie perfekt: sie könnte davon erzählen, dass sie am Samstagabend beim Kochabend mit der Freundin durch den Lärm von einer Gruppe Kinder gestört wurde, die wohl einen Geburtstag feierten. Wenn nun die Eltern daraufhin entgegnen, dass an diesem Samstag doch St. Martinstag war und es sich bei den Kindern um einen Laternenzug halten musste, werden sie vollständig von der Lüge überzeugt sein. Dabei hat die listige Tochter genau gewusst, um welchen Tag es sich handelte.
Auf jede mögliche Frage vorbereitet zu sein und dabei sogar noch scheinbar unverstandene Details einzubauen, macht eine Lüge so gut wie wasserdicht.
17 Neill, 1989, s. auch Ford, S. 2.
    DENNOCH ENTLARVEN
    Glücklicherweise ist es aber so, dass sich die wenigsten Lügner – verblüffender Weise – derart akribisch auf jede mögliche Frage vorbereiten. Sie scheinen darauf zu hoffen, dass man nicht nachhakt. Aber auf die wenigen hervorragenden Lügner sollte man durchaus vorbereitet sein.
    Wenn man Antworten des Lügners unter die Lupe nimmt, hilft in der Regel das Anzeichen der Hölzernheit: der Ehrliche überlegt oft und verbessert sich bei Antworten durchaus auch mal. Der Lügner aber klebt an seiner Version. Häufig verwendet er auch beim Nachhaken immer wieder die gleichen Worte. Er hat die Ereignisse ja nicht erlebt, sondern klammert sich an seine Geschichte. Beim wirklich wohlpräparierten Lügner aber ist dies weniger deutlich ausgeprägt als im Normalfall. Denn er hat das vermeintliche Ereignis detailliert skizziert und in Gedanken durchlebt.
    Für das Entlarven kommt hier zu dem Prinzip der Hölzernheit noch das Prinzip der Disharmonien: ist die Erinnerung unpassend? Erinnert und erzählt der Lügner wirklich jedes noch so kleine Detail? Ehrliche vergessen auch einmal unwichtigere Details. Der Lügner kennt aber jede noch so kleine Banalität und führt sie unpassend und extensiv aus.
    „Ein Tor hasst die Lebenslüge
Und schwört, dass der schöne Schein trüge. Doch dreimal nein!
Der schöne Schein
Allein hält das Weltgefüge.“
Eugen Roth

NACHWORT
    Wir unterschätzen unsere Fähigkeit, andere zu belügen („Ich bin ein schlechter Lügner.“). 18 Das mag damit zusammenhängen, dass sich die meisten Menschen für überdurchschnittlich moralisch halten. 19 In der Regel aber sind wir alle ziemlich erfolgreiche Lügner, einfach deshalb, weil wir leichtes Spiel haben – Menschen sind in der Regel miserabel im Entlarven. Besonders ausgefeilte Techniken für die Lüge sind daher kaum nötig. Aber es gibt auch Ausnahmen, die gut im Entlarven sind: Naturtalente oder solche, die sich das Wissen mühevoll angeeignet haben (so wie ich). Hier fahren versierte Lügner schwerere Geschütze auf. Und ebendiese Geschütze habe ich im Laufe meiner Recherchen gesammelt und sie hier zusammengestellt. Das Erfreuliche: auch hier ist das Entlarven möglich. Die fünf allgemeinen Prinzipien des Entlarvens gelten dabei nach wie vor, nur ist eben – wie gezeigt – bei der Gewichtung einiges zu beachten.
Beim Entlarven der Besten wünsche ich Ihnen von Herzen alles Gute – ungelogen! 18 Elaad, 2003. 19 Kaplar & Gordon, 2004.

LITERATUR
    Burgoon, J.K.; Buller, D.B.: »Interpersonal deception: III. Effects of deceit on perceived communication and nonverbal dynamic«; in: Journal of Nonverbal Behavior; 1994, 18; S. 155-184.
    Clynes, M.; Jurisevic, S.; Rynn, M.: »Inherent cognitive substrates of specific emotions:
    Clynes, M.; Jurisevic, S.; Rynn, M.: »Inherent cognitive substrates of specific emotions: 206.
    DePaulo, B.M.; Kirkendol, S.E.: »The motivational impairment effect in the communication of deception«; in: Credibility assessment; herausgegeben von J. Yuille; Dordrecht/Niederlande: Kluwer, 1989; S. 51-70.
DePaulo, B.M.; Lindsay, J.J.; Malone, B.E.; Muhlenbruck, L.; Charlton, K.; Cooper, H.: »Cues to deception«; in: Psychological Bulletin; 2003, 129; S. 74-118.
Ekman, P.; Friesen W.V.: »Hand movements«; in: Journal of Communication; 1972, 22; S. 353-374.
Ekman, P.: Telling lies: Clues to deceit in the marketplace, politics, and marriage; New York: W.W. Norton, 2001.
Elaad, E.: »Effects of feedback on the overestimated capacity to detect lies and the
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