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Die Päpste: Herrscher über den Glauben - von Petrus bis Franziskus - Ein SPIEGEL-Buch (German Edition)

Die Päpste: Herrscher über den Glauben - von Petrus bis Franziskus - Ein SPIEGEL-Buch (German Edition)

Titel: Die Päpste: Herrscher über den Glauben - von Petrus bis Franziskus - Ein SPIEGEL-Buch (German Edition)
Autoren: Norbert F. Pötzl
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wurden und deren Pontifikate richtungweisend für die Zukunft der Kirche waren«.
    Vielleicht steht Franziskus tatsächlich in der Tradition eines Angelo Giuseppe Roncalli, der, 1958 mit knapp 77 Jahren gewählt, als Übergangspapst unterschätzt wurde und als Johannes XXIII . das Zweite Vatikanische Konzil (1962 bis 1965) einberief. Dessen Ziel bestand in der pastoralen und ökumenischen Erneuerung, Stichwort »aggiornamento«, Anpassung der Kirche an die moderne Welt.
    Es war ein erster Aufbruch zu neuen Ufern. Aber kaum hatte sich die Kirche ein Stück in Richtung Moderne bewegt, wurde sie von der gesellschaftlichen Kulturrevolution 1968 überholt – und wirkte schon wieder gestrig.
    Nun mehren sich die Stimmen, die eine neue Generalversammlung fordern, um die Kirche im 21. Jahrhundert neu zu positionieren. Ein »Update«, sagen auf Reform drängende katholische Gruppen wie »Wir sind Kirche«, sei dringend erforderlich.
    Papst Franziskus könnte ein Drittes Vatikanisches Konzil anstreben, das die Ergebnisse des Zweiten fortschreibt. Einer, der als wichtiger Wegbereiter des letzten Konzils gilt, war jener Theologe, dem einst Pater Bergoglios Studien in Deutschland galten: Romano Guardini.

ANHANG

Chronik 64 bis 2013
    Zwei Jahrtausende Papsttum
    64 oder 67
    Der vermutete, aber nicht gesicherte Märtyrertod des Apostels Petrus in Rom ist Ursprung des päpstlichen Amtes: Roms Bischöfe sehen sich als seine Nachfolger.
    vor 100
    Clemens, Nachfolger auf dem Stuhl Petri, richtet einen Mahnbrief an die Korinther. Er gilt als frühestes Indiz, dass Roms Bischof oberste Autorität innerhalb der Kirche beansprucht.
    um 186–um 200
    Victor I., ein Afrikaner, geht im Osterdatumsstreit mit den Ostgemeinden bis zur zeitweiligen Exkommunikation der Gegner.
    314–335
    Silvester I. soll Kaiser Konstantin mitbekehrt haben, wofür er große Hoheitsrechte über Rom und im Westen des Reiches erlangte – beides, Taufe wie »Konstantinische Schenkung«, sind jedoch spätere Legenden.
    352–366
    Von Liberius existiert das erste Porträt eines Papstes.
    440–461
    Leo I., der Große, setzt innerkirchlich Maßstäbe (Konzil von Chalcedon) und bewahrt 452 Rom vor den Hunnen.
    533–535
    Als Erster ändert Mercurius den Namen zu Johannes II.
    590–604
    Gregor I., der Große, ein vornehmer Römer, begründet das Patrimonium Petri (Vorläufer des Kirchenstaats), festigt die Stellung des Bischofs von Rom, entsendet Missionare und verfasst grundlegende Lehrschriften.
    649–655
    Martin I. wird 653 vom byzantinischen Exarchen verhaftet, nach Naxos und dann Konstantinopel verschleppt und gefoltert. Er stirbt im Exil.
    741–752
    Zacharias ist der letzte Grieche auf dem Stuhl Petri.
    752–757
    Stephan II. begründet mit einer Salbung Pippins und seiner Söhne in Saint-Denis 754 das Bündnis Roms mit den aufstrebenden Karolingern.
    795–816
    Leo III., der anfangs vor innerrömischen Gegnern bis nach Paderborn fliehen muss, festigt die Achse zum Reich Karls des Großen und krönt den starken Mann Westeuropas am 25. Dezember 800 in Rom zum Kaiser.
    904–964
    Während der sogenannten »Pornokratie« (Hurenherrschaft) sind die Päpste Marionetten von Gnaden römischer Adelsparteien; auch danach bleiben Chaos und Ämterschacherei die Regel.
    996–999
    Gregor V. (Bruno von Kärnten), der erste deutsche Papst, regiert nur dank militärischer Hilfe des von ihm gekrönten Kaisers Otto III.
    1046–1047
    Clemens II., zuvor Bischof Suitger von Bamberg, wird dank König Heinrich III. anstelle dreier dubios gewählter Rivalen Papst.
    1054
    Trennung Roms von der Ostkirche (Morgenländisches Schisma).
    1073–1085
    Der Reformer Gregor VII. (Hildebrand) stärkt die Papstmacht durch fromme Unnachgiebigkeit, nicht nur bei der Investitur der Bischöfe. Die Bannung König Heinrichs IV. führt 1077 zum Ausgleich bei Canossa; nach Erfolgen der Gegner stirbt Gregor einsam in Salerno.
    1088–1099
    Mit seinem Aufruf zum Kreuzzug (1095) leitet Urban II., zuvor Prior von Cluny, das Hochmittelalter ein. Er verhilft dem Denker Anselm zur Erzbischofswürde von Canterbury; 1098 wird der Zisterzienserorden gegründet.
    1119–1124
    Unter Calixt II. endet im Wormser Konkordat (1122) der Investiturstreit.
    1124–1181
    Zahlreiche Gegenpäpste, Konflikte mit den Stauferkaisern und neuerliche Übergriffe des Stadtadels schwächen das Papsttum.
    1198–1216
    Innozenz III. (Lotario di Segni) festigt systematisch den Kirchenstaat, ruft zum Vierten Kreuzzug auf, bei dem 1204
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