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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks
Autoren: Michael Peinkofer
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doch, was ist?«
    »Ich weiß nicht, wo wir hier gelandet sind«, entgegnete Balbok leise, »aber ich fürchte, wir sind nicht in der Modermark …«

APPENDIX A
     
    DIE SPRACHE DER ORKS
     
    EINFÜHRUNG
    Die Sprache der Orks ist denkbar einfach strukturiert. Ihre grammatikalischen Prinzipien können von jedem Interessierten mühelos erlernt werden, Schwierigkeiten bereitet allenfalls die Aussprache. So werden Menschen auch dann, wenn sie sich zur Unkenntlichkeit verkleiden, unter Orks in der Regel an ihrem Akzent erkannt und müssen mit dramatischen Folgen für Leib und Leben rechnen.
    Die kriegerische Ork-Kultur kennt weder den Beruf des Schreibers noch den des Schriftgelehrten und hat folglich weder geschichtliche Dokumente noch literarische Werke hervorgebracht. Selbst die wenigen Ork-Gelehrten haben ihre Erkenntnisse niemals schriftlich fixiert. Entsprechend wurde die ursprünglich vom Elfischen abstammende Sprache der Orks lediglich mündlich tradiert und hat sich auf diese Weise im Lauf der Jahrhunderte beständig vereinfacht.
    So kennt das Idiom der Orks weder Deklinationen noch Konjugationen, unterschiedliche Casus und Tempora werden lediglich durch den Zusammenhang erschlossen bzw. durch die orkische Eigenheit des tougasg (siehe unten). Einzige Ausnahme ist der Genitiv, der durch Voranstellung der Silbe ur' - ausgedrückt wird. Häufig werden Wörtern Anhängsel beigefügt, die ihre Bedeutung sinnstiftend verändern, so z.B. das Suffix -'hai, das den Plural ausdrückt (umbal – der Idiot; umbal'hai – die Idioten).
    Da Orks Wert auf die genaue Bestimmung ihrer Besitzstände legen, werden auch derlei Zugehörigkeiten durch angehängte Silben ausgedrückt, z.B. -'mo, was ›mein‹ bedeutet, oder - 'nur, was ›dein‹ heißt. Eine Unterscheidung zwischen Adjektiv und Adverb, wie sie in höher entwickelten Menschensprachen gebräuchlich ist, kennt die Ork-Sprache (zur hellen Freude der jungen Orks) grundsätzlich nicht.
    Zum Formen eines Satzes werden die entsprechenden Worte lediglich aneinandergereiht, wobei die Reihenfolge Subjekt – Prädikat – Objekt sich eingebürgert hat, aber nicht zwingend eingehalten werden muss, zumal sie von Stamm zu Stamm variiert. Verben werden – bis auf wenige Ausnahmen – durch die Verbindung eines Substantivs mit der Endung -'dok (tun, machen) gebildet, z.B. koum'dok, was übersetzt ›jemanden enthaupten‹ bedeutet. Die Bedeutung der so entstehenden Verben ist von unterschiedlicher Klarheit – mal ist sie auf den ersten Blick ersichtlich, wie bei gore'dok (lachen), dann wieder bedarf sie einiger Interpretation, wie bei lus'dok, was man wörtlich etwa mit ›sich wie Gemüse benehmen‹ übersetzen kann, aufgrund der allgemeinen Abneigung der Orks gegen vegetarische Ernährung jedoch als ›feige sein‹ verstanden werden muss.
    Zahlen entstehen, indem die Zahlwörter von null bis neun aneinander gereiht werden:

null
oulla
eins
an
zwei
da
drei
ri
vier
kur
fünf
kichg
sechs
sai
sieben
souk
acht
okd
neun
nou
         
    Auch hier ist die Reihenfolge beliebig, sodass etwa bei okd-an grundsätzliche Unklarheit darüber besteht, ob nun die Zahl 18 oder 81 gemeint ist. Da jedoch die wenigsten Orks zählen geschweige denn rechnen können, fiel dieser Faktor in ihrer Geschichte weniger ins Gewicht, als man annehmen sollte. Im Sprachgebrauch der Orks werden Mengen meist lediglich als iomash (viele) oder bougum (wenige) angegeben.
    Die Etymologie einzelner Wörter und Begriffe ist bei den Orks mehr als bei anderen Völkern in Abhängigkeit von der (nur ansatzweise vorhandenen) kulturellen Entwicklung zu sehen. So ist es sicher kein Zufall, dass das Allerweltswort dok, das Wort für trinken deok und das eine starke Abneigung oder Verneinung ausdrückende douk ganz offensichtlich dem selben Wortstamm entwachsen sind. Einige Wörter des Orkischen wurden – auch wenn die Orks selbst das niemals zugeben würden – den Menschensprachen entlehnt, so z.B. mochgstir (Meister), smok (Rauch), birr (Bier) oder tounga (Zunge), was vor allem auf das Bündnis der Orks mit den Menschen während des Zweiten Krieges zurückzuführen ist. Zu denken sollte uns geben, dass das orkische Wort für ›Mord‹ ebenfalls von den Menschen übernommen wurde: murt.
    Eine letzte Anmerkung sei zum nur im Orkischen anzutreffenden Ritual des tougasg gestattet, was übersetzt ›Lehre‹ bedeutet: Im Gespräch pflegen Orks ihren Worten oft gestenreich und nicht zuletzt auch mit gezielten
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