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Die neue Diät - Das Fitnessbuch - Strunz, U: Die neue Diät - Das Fitnessbuch

Titel: Die neue Diät - Das Fitnessbuch - Strunz, U: Die neue Diät - Das Fitnessbuch
Autoren: Ulrich Strunz
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schleichen sich heimlich ins Steakhaus?

     
    Woher hat der Stier sein Eiweiß? Wir unterschätzen die Natur. Gründlich. Gras ist Zellulose. Zellulose ist eine Perlenkette aus Glukosemolekülen, die ein bisschen anders, ein bisschen fester miteinander verknüpft sind als in Stärke. Dennoch: Gras, Zellulose nennt der Biochemiker Kohlenhydrate. Diese Glukosekette namens Zellulose kann der Mensch und auch der Stier nicht aufbrechen, nicht verdauen. Deswegen hat der Stier im Magen Bakterien. Und diese Bakterien verwandeln das Gras-Kohlenhydrat in Fettsäuren. Also in Fett. Das war alles. Der Stier ernährt sich von Fett. Und woher kommen dann seine Muskeln? Aus den Bakterien. Die sind natürlich Reineiweiß, Protein. Und die werden vom Stier verdaut. Der Stier ernährt sich also von Fett und Eiweiß. Deshalb sieht er so aus, wie er aussieht. Urgewalt. Kraft. Energie.
    Und wenn Ihr Spiegelbild heute früh im Bad dem nicht so ganz gleicht, denken Sie mal über Ihr Frühstücksbrötchen nach. Über Kohlenhydrate. Die der Stier sich jedenfalls verkneift. In jeder Sportzeitschrift, auch heute, 2010 noch, lese ich das fröhliche Märchen: Sportliche Leistung braucht Kohlenhydrate. Das müssen Sie den spanischen Kampfstieren mal erzählen. Da können die nur müde lächeln. Muh!
    »Der effektivste, schnellste Weg zum Fettverbrenner: Drehen Sie den Kohlenhydrathahn zu!«
    fett weg-kombi

    Die Mitochondrien, die kleinen hungrigen Öfchen, die Kraftwerke der Zelle, setzen die Kalorien, den Treibstoff, die Energie, die aus dem Essen oder aus der Fettzelle kommt, in Bewegungsenergie sowie in Wärme um. Wer viele Muskeln hat, kann viel Fett verbrennen. Und wer viele Mitochondrien hat, kann noch mehr Fett verbrennen. Wenn der Muskel arbeitet - und wenn die Enzyme stimmen! Kombinieren Sie gut: Eine Woche keine Kohlenhydrate plus Muskeltraining.

    Bild 10

    Was verbrennt der Körper - Fett oder Zucker? Gelebt, gearbeitet, auch gelaufen wird mit Zucker genauso leicht wie mit Fett. Ist dem Körper völlig gleichgültig. Zucker und Fett machen im Endeffekt beide das Gleiche: Energie. ATP.
    Manche Völker holen sich ihre Energie nur aus dem Fett, wie die Eskimos. Andere Völker praktisch nur aus dem Zucker. Die Deutschen. Dem Körper ist das, wie gesagt, völlig gleichgültig, woher die Energie kommt. Ob aus Zucker oder aus Fett: Es entsteht immer das gleiche ATP.
    Gedöns machen nur die Sportler. Und die machen’s auch bloß, weil sie etwas nicht verstanden haben. Weil sie sich einbilden, sie hätten einen Fettstoffwechsel. Und immer dann, wenn sie ihn bräuchten, merken, dass sie ihn gar nicht haben.
     
    Wenn der Tank leer ist - also beim Marathon oder längeren sportlichen Ereignissen, wenn sie sich zuckerleer laufen, die Zuckerspeicher in Muskel und Leber ausgehen. Die reichen gerade für 35 Kilometer. Wenn sie mit der Zuckerzufuhr nicht mehr hinterher kommen. Ein völlig natürlicher Vorgang. Und jetzt erwarten, dass ihr Körper umschaltet auf die Fettverbrennung. Von der sie glauben, dass sie sie hätten. Und regelmäßig Schiffbruch erleiden. Eingehen. Die nennen das »Der Mann mit dem Hammer«. Oder »Die Mauer«. Hochdramatische, abendfüllende Storys werden da nach jedem Marathon erzählt …

     
    Wer Fett verbrennen will, braucht Fettenzyme Die haben nie verstanden, dass man sich den Fettstoffwechsel vorher macht. Im Alltag. Am Schreibtisch. Indem man dem Körper einfach keinen Zucker gibt und ihn damit zwingt, Fettenzyme zu basteln. Den Fettstoffwechsel aufzubauen. Dazu braucht man längstens eine Woche. So … nebenbei. Banal. Und dann rennt man den 35-Kilometer-Lauf. Mit Wasser. Nur. Ohne darüber nachzudenken. Man fliegt einfach vor sich hin. Genauso fröhlich wie mit Zucker. Keinerlei Unterschied für den Körper.
     
    Kleine Anmerkung: Es gibt eben doch einen winzigen Unterschied zwischen Zucker und Fett: Für die Fettverbrennung braucht man zehn Prozent mehr Sauerstoff. Hat man aber nicht. Man kann also in der reinen Fettverbrennung nur ein bisschen langsamer rennen - unter dem berühmten Grenzpuls. Im Training merkt man das gar nicht. Im Wettkampf freilich doch: Deshalb, und nur deshalb, versuchen wir im Wettkampf immer genügend Kohlenhydrate im Körper zu haben. Weil wir dann ein kleines bisschen schneller sind. Das ist alles.
    spiroergometrie: fettverbrennung kann man messen

    Als Abfallprodukte bei der Verbrennung von Fett und Zucker bleiben nur Wasser und Kohlendioxid (CO 2 ) übrig. Kohlendioxid atmen Sie aus.
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