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Die neue arabische Welt

Die neue arabische Welt

Titel: Die neue arabische Welt
Autoren: Annette Großbongardt
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Chr. selbst als »Araber« bezeichnete: Seine Grabinschrift preist ihn als »König aller Araber«. Doch erst der Islam sollte die heterogene Bevölkerung Arabiens einen – sowie den Sieg über die angrenzenden Großmächte Byzanz und Sasanidenreich erringen, denen es nie gelungen war, in Arabia Fuß zu fassen.

CHRONIK 853 V. CHR. BIS 2011 : GLANZ, KRIEGE UND KRISEN
    853 v. Chr.
    Erste Erwähnung von Arabern in einer Inschrift
     
    168 v. Chr.
    Die Nabatäer, ein Verbund nordwestarabischer Nomadenstämme, bilden ein Königreich mit der Hauptstadt Petra.
     
    622
    Aus Mekka verjagt, gründet Mohammed in Jathrib (Medina) das erste islamische Gemeinwesen.
     
    632
    Mohammed stirbt, nachdem er die traditionell verfeindeten Stämme Arabiens erstmals geeint hat – im Namen des Islam.
     
    634 – 644
    Unter dem zweiten Kalifen erobern die Araber riesige Gebiete.
     
    661
    Von Syrien aus übernimmt die Dynastie der Umajjaden die Macht im arabisch-islamischen Reich.
     
    711
    Die arabische Expansion erreicht Spanien.
     
    750
    Die Abbasiden-Revolution ethnischer Minoritäten und nichtprivilegierter Araber stürzt die Umajjaden.
     
    813 – 833
    In Bagdad blühen Wissenschaft und Kultur.
     
    973
    Schiitische Fatimiden machen Kairo zur Hauptstadt.
     
    1099
    Christliche Kreuzfahrer fallen in Jerusalem ein, das unter der Herrschaft der Fatimiden steht.

     
    1187
    Sultan Saladin erobert Jerusalem zurück.
     
    1258
    Die Mongolen verwüsten Bagdad, Ende des abbasidischen Kalifats.
     
    1260
    Nach ihrem Sieg über die Mongolen herrschen die Mamluken-Sultane offiziell im arabischen Reich.
     
    1517
    Die Osmanen erobern Syrien und Ägypten, zerschlagen das Mamluken-Sultanat.
     
    1798
    Napoleon in Ägypten
     
    1830
    Die Franzosen marschieren in Algier ein.
     
    1882
    Die Briten besetzen Ägypten und später den Sudan.
     
    1917
    Die Briten erobern Palästina und den Irak.
     
    1920
    Konferenz von San Remo; der Völkerbund unterstellt daraufhin 1922 Syrien und den Libanon französischem, Palästina und den Irak britischem Mandat. Ägypten wird Königreich.
     
    1945
    In Kairo wird die Arabische Liga gegründet.
     
    1948
    Gründung Israels, das britische Mandat endet. Arabisch-israelischer Krieg.
     
    1954 – 1962
    Unabhängigkeitskrieg in Algerien
     
    1956
    Ägyptens Präsident Gamal Abd al-Nasser verstaatlicht den Suezkanal.
     
    1967, 1973
    Arabisch-israelische Kriege

     
    1979
    Frieden zwischen Ägypten und Israel
     
    1981
    Der ägyptische Präsident Anwar al-Sadat wird bei einem Attentat getötet, Husni Mubarak folgt ihm.
     
    1980 – 1988 Irakisch-iranischer Krieg
     
    1990 – 1991
    Irak besetzt Kuwait – und verliert den »Golfkrieg«.
     
    1994
    Israelisch-jordanischer Friedensvertrag
     
    2003
    Sturz Saddam Husseins
     
    2011
    Eine demokratische Aufstandsbewegung erfasst große Teile der arabischen Welt. In Tunesien und Ägypten werden autokratische Regime gestürzt, in Libyen, Syrien, dem Jemen und Bahrain werden Proteste blutig unterdrückt.

TEIL II
GROSSMACHT ARABIEN

Die Macht der Kalifen
    Geeint und befeuert vom Islam, schufen die Araber
ein Großreich. Sie eroberten Gebiete von Spanien bis zum
heutigen Pakistan. Dann zerbrach das Imperium
an Überdehnung, Glaubenskämpfen und Rivalitäten.
     
    Von Rainer Traub
     
     
    Die Wüste war der Ort, an den sich der Handelsmann Mohammed aus Mekka zu einsamen Meditationen zurückzog, dort empfing er auch seine ersten Offenbarungen. Es war um das Jahr 610, und er begann, als Gesandter des einzigen Gottes Allah aufzutreten – inmitten des Kuraisch-Stammes, der einer Vielzahl von Göttern huldigte. Der Prophet wurde nicht nur zum Sprachrohr einer neuen Religion. Er legte zugleich die Grundlage für eine bisher ungekannte arabische Identität, die Stammes- und Ländergrenzen überschritt. Denn die Stämme, die über die Arabische Halbinsel verstreut lebten, bekriegten einander und waren durch viele Konflikte gespalten.
    Gemeinsam war ihnen vor Mohammed nur die Sprache. Das Arabische, reich an Kehllauten und mit überaus differenziertem Wortschatz, hatte sich nicht zuletzt durch die Dichtung zur Hochsprache entwickelt und konnte so zum Medium des neuen Glaubens werden, der etwa 20 Jahre nach Mohammeds Tod zum Koran schriftlich zusammengestellt wurde. In diesem ersten Buch in arabischer Sprache heißt es, Gott habe seinem Propheten Mohammed die Heilsbotschaft »auf Arabisch herabgesandt« (Sure 12, Vers 2). Zunächst war also »nur der arabischsprechende Teil der
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