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Die Nacht traegt dein Gesicht

Die Nacht traegt dein Gesicht

Titel: Die Nacht traegt dein Gesicht
Autoren: Kajsa Arnold
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ja etwas von ihr gehört. Einfach von der Bildfläche zu verschwinden, war so gar nicht ihre Art. Bei Fulton hatte er auch nicht besonders viel Glück, er bekam nur dessen Mailbox an den Apparat.
    »Hi, Axel! Hier Phil. Wenn du etwas von Gemma Hunter gehört hast oder vielleicht weißt, wo sie ist, dann melde dich schleunigst bei mir.«

    ***

    »Ich werde niemals in diese Scheidung einwilligen, hörst du, niemals. Eher bringe ich dich um!«
    Erschrocken fuhr Gemma aus dem Schlaf hoch. Mein Gott, was für ein Albtraum.
    Schwer atmend setzte sie sich auf und rang nach Luft. Noch immer stand ihr Theos wutverzerrtes Gesicht vor Augen, das sich drohend über sie gebeugt hatte.
    Entschlossen schlug sie die Bettdecke zur Seite und stand auf. Die Bodendielen knarrten leicht bei jedem Schritt unter ihren nackten Füßen. Sie trug nur ein kurzes T-Shirt und fror. Als sie den Flur betrat, sah sie, dass die Tür zum Gästezimmer lediglich angelehnt war. Zwar war das Licht ausgeschaltet, aber das Mondlicht brach durch das Fenster und beschien das Bett, in dem Jon lag. Vorsichtig näherte sich Gemma, als Jon plötzlich herumfuhr und mit einer Pistole auf sie zielte.
    »Mein Gott, Gemma! Verflucht, hast du mich erschreckt. Ich dachte, wir hätten einen Einbrecher im Haus.« Erleichtert ließ er die Waffe sinken und wischte sich über das Gesicht. Seine Bettdecke war heruntergerutscht und entblößte seine nackte Brust. Wie hypnotisiert starrte Gemma ihn an und bewegte sich nicht.
    Schnell packte er die Waffe weg und streckte seine Hand nach ihr aus. »Was ist passiert? Komm zu mir.«
    Gemma löste sich aus ihrer Erstarrung und kroch zu Jon ins Bett. »Ich hatte einen schrecklichen Albtraum.«
    » Möchtest du darüber reden?«, fragte er, als er sie in seine Arme zog.
    »Nein«, schüttelte Gemma den Kopf, »ich will ihn nur schnell vergessen. Schlafstörungen sind für mich nichts Neues. Früher habe ich immer Schlaftabletten genommen, aber seit ich hier bin, schlafe ich wie ein Baby.«
    Leise lachte Jon , seine Brust vibrierte. Mit den Fingerspitzen streichelte Gemma über seinen rasierten Brustkorb. Er reagierte auf diese Berührung mit einem leisen Seufzen und sie ließ ihre Finger ruhig hin und her gleiten.
    »Gemma, ich glaube, du solltest das nicht tun. Nicht dass du denkst, mir würde es nicht gefallen, es gefällt mir eher zu sehr. Aber wenn du in einen anderen Mann verliebt bist, dann ist dies hier keine gute Idee.«
    Er sah ihr tief in die Augen und Gemma konnte erkennen, wie schwer es ihm gefallen war, dies zu sagen. Sie schenkte ihm ein besonderes Lächeln, als ihr die Bedeutung seiner Worte klar wurde.
    »Bedeutet das jetzt, dass du eifersüchtig bist?«
    »Eifersucht ist etwas, was mir nicht zusteht.« Er hielt ihr Handgelenk fest und versuchte so, ihrer verführerischen Berührung zu entkommen.
    Doch sie kannte keine Gnade. »Es gefällt dir also, wenn ich dich berühre?«, fragte sie forsch.
    »Mein Gott, Gemma! Welche m Mann würde es nicht gefallen, von dir begehrt zu werden? Natürlich gefällt es mir, verdammt noch mal«, zischte er zwischen zusammengebissenen Zähnen. »Ich begehrte dich seit dem Tag, als ich dir zum ersten Mal begegnet bin. Aber ich muss für deine Sicherheit sorgen und wenn du mir zu nah stehst, ist das unmöglich für mich.«
    »W ie könntest du besser für meine Sicherheit sorgen, als direkt neben mir zu sein?«, flüsterte Gemma und strich mit dem Finger den Bogen seiner rechten Augenbraue nach, die er skeptisch zusammengezogen hatte.
    »Gemma, meine Selbstbeherrschung hat Grenzen und die sind hiermit erreicht.« Er versuchte auf Abstand zu gehen, doch in dem engen Gästebett war das schwierig. »Denk an den Mann, den du liebst.« Seine Bitte klang schon fast verzweifelt.
    »Das tue ich d och ganze Zeit, denn ich liege in seinen Armen.«
    Sie konnte förmlich sehen, wie es hinter Jons Stirn arbeitete, bis er Begriff, von wem sie die ganze Zeit gesprochen hatte.
    »Verflixt«, raunte er ihr ins Ohr und zog sie zu sich heran. Dann küsste er sie.
    Dieser Kuss war mit keinem der anderen zu vergleichen. Er war wild, verheißungsvoll, exotisch. Er nahm auch keine Rücksicht mehr auf ihre verletzte Lippe.
    Da er sich vor dem Zubettgehen nicht mehr rasiert hatte, reizten seine Bartstoppeln ihre Haut. Gemma spürte den leichten Schmerz, der ihre Gesichtshaut überzog und wusste, dass sie am nächsten Morgen wund und gerötet sein würde, aber es war ihr egal, sie genoss Jons ungezügelte Gier
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