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Die Nacht des Ta-Urt (German Edition)

Die Nacht des Ta-Urt (German Edition)

Titel: Die Nacht des Ta-Urt (German Edition)
Autoren: Wolfgang Bödeker
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Waffe zerfetzte ihnen beinah das Trommelfell. Ungehindert durch Gegenstände breitete sich die Schallwelle im leeren Raum aus und erfaßte gierig alles, was ihr Widerstand bot.
    Die Hunde vor ihm schienen genauso verdutzt wie Eric, dass die Waffe funktionierte.
    Für den Bruchteil einer Sekunde konnte Eric Unverständnis in den gelben Augen lesen, bevor der Schädel eines der Tiere explodierte und in winzigen Trümmerteilchen durch den Raum schoss. Eric ahnte, dass die Teilchen wie Raumschrott im Weltall für alle Zeiten hier unten umherschweben würden, aber er hatte keine Zeit für kosmologische Spekulationen.
    Aus den Augenwinkeln sah er, dass ein zweiter Hund jeden Moment Elaine erreichen würde.
    Er warf sich zu ihr herum und spürte verwundert, wie er sich plötzlich vom Boden erhob, mit einer schnellen Bewegung zu schweben begann. In einer Kreisbewegung die nach oben führte, sah er plötzlich das Geschehen unter sich aus der Vogelperspektive.
    Er sah den kopflosen Kadaver des Viechs, dass er eben erwischt hatte, daneben ging Elaine gerade in die Hocke, um mit einem Sprung dem anderen Hund, der auf sie zu stürmte, zu entkommen. Etwas weiter weg hob Wessel mit einem gewaltigen Schwung den Knüppel und ließ ihn auf dem Schädel des dritten Hundes niedersausen, direkt daneben beugte sich der vierte Hund über den am Boden liegenden Professor. Eric konnte nicht erkennen, ob der Professor schon tot war, oder ob er noch mit dem Hund einen aussichtslosen Kampf kämpfte.
    Er schoss.
    Das Projektil zerfetzte dem Hund, der Elaine angriff, die Hinterbeine.
    Hier unten schienen die Kugeln eine noch gefährlichere Wirkung zu haben als oben in der normalen Welt. Der ganze hintere Teil des Hundes wurde abgerissen und weggeschleudert. In einer grotesk anmutenden Bewegung bremste das Tier und schlitterte mit den Vorderpfoten weiter auf Elaine zu. Aus dem unteren Teil seines Brustkorbes hingen Wirbelsäule und Gedärme auf den Boden herunter und hinterließen eine schmutzige Spur im Nichts.
    Elaine spürte bereits den heißen, stinkenden Hauch aus dem Krokodilsmaul , als ein weiterer Schuss aus Erics Waffe den unteren Kiefer des Hundes erwischte und ihn vom Kopf des Tieres riss.
    Tot schlug der Kadaver gegen Elaines Beine und brachte sie zu Fall.
    Eric landete wieder auf dem imaginären Boden und sah, dass auch Wessel mit seinem Hund fertig geworden war. Mit zerschmettertem Schädel lag das Tier vor seinen Füßen.
    Wessel kämpfte schon mit dem letzten Hund der unter seinen Schlägen vom reglos am Boden liegenden Professor, abgelassen hatte.
    Ein weiterer Schuss und Wessels gnadenlose Schläge mit dem Knüppel machten dem letzten der Monster den Garaus.

 
    ***

 
    Der Professor hatte Glück gehabt. Als der Hund zugebissen hatte, war es ihm gelungen, ihm seinen rechten Unterarm bis hinunter zur Kehle in den Hals zu rammen. Dadurch hatte das Tier den Professor nur mit den harten, aber an dieser Stelle zahnlosen Zangen seines Kiefers erwischt. Zweifellos hätte es damit dem armen Mann den Arm zermalmt, aber das Glück des Professors hatte ausgereicht, um ihm die Sekunden zu verschaffen, die Wessel und Eric gebraucht hatten, um ihm zu Hilfe zu kommen.
    Bis auf eine Quetschung war er unverletzt.

 
    ***

 
    Der Knall, der die Luft zerfetzte, war zweifellos ein Schuss gewesen.
    Eckhardt blieb besorgt stehen.
    Das bedeutete, dass die Gesetze sich hier unten vermischten. Es galten sowohl die physikalischen Bedingungen, die in der oberen Welt herrschten, genauso, wie sie aufgehoben waren. Er wusste nicht, durch welche Bedingungen die Ereignisse hier unten geregelt wurden, und das beunruhigte ihn etwas.
    Es bedeutete, dass es zu Kämpfen kommen konnte, die nicht ohne weiteres zu gewinnen waren.
    Aber das Gefühl des rotierenden Embryos in seinem Bauch beruhigte ihn wieder. Meist signalisierte es ihm Gefahr, aber jetzt bewegte es sich gleichmäßig und sendete warme Impulse an sein Gehirn und Bilder, die ihn freuten, Bilder eines nahen Endes.
    Es knallte noch einmal und noch einmal.
    Eckhardt verengte die Augen zu einem Schlitz und sah kleine, schwarze Punkte dort vorne.
    "Schneller ," sagte er, "gleich haben wir sie."
    Er verfiel wieder in Trab und der Grieche, der Archivar und   die Norwegerin folgten ihm.

 
    ***

 
    Sie sahen, dass auf dem Boden eine Frau lag.
    Vor ihr ging ein Wesen aufgeregt auf und ab, wie sie es nie zuvor gesehen hatten.
    Die kräftigen aber krummen Beine standen auf einem rotbehaarten Huf eines
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