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Die Monster-Strige

Die Monster-Strige

Titel: Die Monster-Strige
Autoren: Jason Dark
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schreckliche Angst des Mannes.
    »Er wird dich nicht töten, mein Freund!«
    ***
    Der Eiserne Engel hatte die Worte gesprochen und nicht gedacht.
    Dadurch hatte er mit der Monster-Strige auf dem normalen Weg Kontakt aufgenommen, und er war auch von ihr gehört worden, denn der Kopf dieses Wesens drehte sich plötzlich um.
    Der Körper bewegte sich dabei nicht, denn die Eule konnte ihren Schädel um einhundertachtzig Grad drehen, und der Schnabel mit der Beute darin machte die Bewegung mit.
    Beide schauten sich an.
    Und beide wußten in diesem Augenblick, daß sie sich nicht mehr als Verbündete gegenüberstanden. Hier und an dieser Stelle waren sie zu Feinden geworden.
    »Warum soll ich ihn nicht töten?«
    »Weil ich es so will!«
    Sie unterhielten sich wieder auf geistiger Ebene, und die schreckliche Angst Ken Finlays hielt an. Er wußte nicht mehr, was er noch tun sollte.
    Sich zu bewegen, traute er sich nicht, dann würde er im Maul des Vogels verschwinden.
    Auch der Geistliche war zu einer Statue geworden. Er konnte einfach nichts mehr sagen. Was er selbst erlebte, begriff er nicht mehr. Er fühlte sich als Mittelpunkt eines Alptraums und war dem Tod noch nie so nahe gewesen.
    »Laß ihn los!«
    »Nein!«
    »Dann werde ich dich töten müssen!«
    »Deinen Lebensretter?«
    »Es zählt nicht mehr!«
    »Gut, wie du meinst. Du willst also mein Feind sein?«
    »Laß ihn zuerst los, dann werde ich dir die entsprechende Antwort geben. Er hat dir nichts getan.«
    Die Monster-Strige überlegte. Als gewaltige Gestalt füllte sie die Kirche beinahe aus. Sie glaubte an ihre Stärke, denn sie hatte all die langen Jahre überlebt.
    »Nun?«
    »Da – hör!«
    Die Monster-Strige wollte keinen Kompromiß, denn in diesem Augenblick hörten der Geistliche und auch der Eiserne das Knacken, als die Bestie zubiß.
    Ken Finlay schrie wie am Spieß. Sein Gesicht bestand nur mehr aus Mund, so weit riß er ihn auf. Die Schmerzen brachten ihn fast um. Was gequetscht oder in seinem Körper zerbrochen war, wußte er nicht, es war nur wahnsinnig, denn so etwas hatte er noch nie durchlitten. Der Schmerz war so brutal, daß er sich den Tod herbeiwünschte, und auch der Eiserne hatte den Mann schreien gehört.
    Da riß auch bei ihm der Faden!
    Urplötzlich warf er sich nach vorn. Auf nichts und niemanden nahm er Rücksicht, er wollte die Vernichtung seines Lebensretters, der sehr wohl merkte, was sich da anbahnte und seine Beute plötzlich als Hindernis ansah, denn er brauchte seinen Schnabel noch.
    Er spie Finlay aus.
    Der Mann fiel zu Boden und blieb wimmernd liegen. Der Geistliche hatte sich geduckt und huschte auf Finlay zu. Mit dem eigenen Körper gab er ihm Schutz, als hätte er noch etwas gutzumachen.
    Um den Kampf der Giganten kümmerte er sich jetzt nicht…
    ***
    Manchmal wünschte man sich wirklich, Flügel zu haben, die aber waren uns nicht gewachsen, und so waren wir gezwungen, es zu Fuß zu versuchen. Wir jagten von der Seite her auf die Ortschaft zu und verließen uns nicht mehr auf irgendwelche Wege oder Straßen, sondern nahmen die kürzeste Strecke, und die führte querbeet.
    Wir waren beide enttäuscht über den Eisernen Engel, aber wir akzeptierten zugleich seine älteren Rechte an dieser verfluchten Monster-Strige, und wir konnten nur hoffen, ihn auch mit unseren Argumenten überzeugt zu haben.
    Auch die Bewohner von Sundhaden mußten etwas gemerkt haben, denn als wir in den Ort hineinliefen, da fielen uns die Reaktionen sehr bald auf.
    Die Leute redeten hektisch miteinander. Einige standen zusammen und deuteten immer zum Himmel, der aber leer war, als hätte es dort nie etwas gegeben.
    Für uns war die Kirche wichtig.
    Dort spielte sich das Drama ab, aber die dumpfen Schläge hörten wir nicht mehr. Wir sprangen über Zäune hinweg, Hunde bellten uns an, einer rannte hinter uns her, wollte beißen, so daß ich ihn mir leider mit einem Tritt vom Leib fernhalten mußte.
    Ein Lieferwagen hätte uns beinahe erfaßt und von der Straße regelrecht weggeräumt. Soeben noch huschten wir an seiner Schnauze vorbei, und der Fahrer hupte wütend hinter uns her.
    Kein Stopp! Wir mußten es schaffen.
    Beide kannten wir die Macht der Monster-Strige, und es war fraglich, ob wir gegen sie ankamen.
    Dann sahen wir die Kirche. Die gesamte Frontseite mit der Tür war zerstört worden. Wir konnten uns vorstellen, auf welche Art und Weise sich der Riesenvogel Einlaß verschafft hatte, und wir wollten ebenfalls diesen Weg nehmen, als etwas
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