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Die McDermotts 01 - Niemals

Die McDermotts 01 - Niemals

Titel: Die McDermotts 01 - Niemals
Autoren: Marina Schuster
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Sachverstand, und gerade in dieser Angelegenheit möchte ich gerne deine Meinung hören, bevor wir weitere Schritte unternehmen. Außerdem sehen wir uns sowieso viel zu selten, es wäre schön, wenn du dich mal wieder blicken lässt.«
    Der traurige Unterton in Adrians Stimme verursachte einen dumpfen Druck in Callans Magengegend. »Tut mir leid«, murmelte er, »du weißt, dass ich das nicht böse gemeint habe. Natürlich bin ich für dich da, wann immer du mich brauchst. Heute schaffe ich es nicht mehr, aber ich könnte morgen Nachmittag bei dir zu Hause vorbeikommen.«
    »In Ordnung«, stimmte Adrian zu, »dann sehen wir uns morgen, ich freue mich.«
    Nachdem sie sich voneinander verabschiedet hatten, schaute Adrian nachdenklich aus dem Fenster seines Büros und fragte sich wieder einmal, weshalb Callan sich in den letzten Jahren so von ihm zurückgezogen hatte.

    Den Nachmittag verbrachte Joyce damit, das Geschirr zu spülen und im Haus ein wenig aufzuräumen. Sie stellte einen Speiseplan für die nächsten Tage auf, kontrollierte die Vorräte in der Speisekammer und fertigte eine Einkaufsliste an. Zwischendurch rief sie ihren Agenten Perry Rhimes an und bat ihn, den Termin für das Fotoshooting zu verschieben. Wie erwartet, war er davon nicht begeistert, versprach jedoch, sich darum zu kümmern.
    Danach saß sie unschlüssig im Wohnzimmer. Mit keinem Wort hatte Callan erwähnt, ob sie für die Männer das Abendessen herrichten sollte. Aber es war fast sechs Uhr vorbei, und niemand war erschienen, also nahm sie sich ein Buch aus dem Regal und versuchte, sich auf den Inhalt zu konzentrieren.
    Ihre Gedanken schweiften zu Callan. Inzwischen tat es ihr leid, dass sie ihm am Mittag diesen Streich gespielt hatte. Auch wenn er es in gewissem Maß verdient hatte, war sie wohl doch ein wenig übers Ziel hinausgeschossen. Bestimmt hatte er großen Hunger gehabt, und sie hatte ihm das Essen verdorben, kein Wunder, dass er so wütend gewesen war.
    Hoffentlich hat er sich ein bisschen beruhigt, ging es ihr schuldbewusst durch den Kopf.
    Während sie darüber nachdachte, ob sie sich bei ihm entschuldigen sollte, öffnete sich plötzlich die Haustür und Callan kam herein.
    Er warf ihr einen finsteren Blick zu, durchquerte wortlos das Wohnzimmer und betrat die Küche.
    Okay, sieht wohl so aus, als wäre er immer noch sauer, erkannte sie mit schlechtem Gewissen. Nach kurzem Zögern folgte sie ihm. »Soll ich dir Abendessen machen?«, bot sie zaghaft an.
    »Nein danke«, lehnte er kühl ab, »Wer weiß, was du mir dieses Mal drunter mischst.«
    Geschickt zündete er den Gasherd an und stellte eine Pfanne darauf, verquirlte ein paar Eier und gab sie hinein.
    »Es tut mir leid«, murmelte sie zerknirscht.
    Schweigend schob er Weißbrot in den Toaster, nahm anschließend Butter aus dem Kühlschrank.
    »Herrgott, jetzt sei doch nicht so stur«, platzte sie heraus, »es tut mir wirklich leid, ich entschuldige mich hiermit in aller Form bei dir. Ich erwarte ja nicht, dass du mir gleich um den Hals fällst, aber können wir uns wenigstens auf einen Waffenstillstand einigen?«
    Er warf ihr einen schiefen Blick zu und sekundenlang hatte sie den Eindruck, er wolle etwas sagen. Doch er stellte lediglich stumm einen Teller auf den Tisch, füllte das Rührei darauf, setzte sich hin und begann zu essen.
    »Dann eben nicht«, schnaufte sie genervt und wandte sich zur Tür.
    Dort drehte sie sich noch einmal um, betrachtete einen Moment sein angespanntes Gesicht und der Anflug eines ihr nur zu gut bekannten, alten Gefühls stieg in ihr auf. Fast war sie versucht, zu ihm zu gehen und die Arme um ihn zu legen.
    Rasch schüttelte sie diesen Gedanken von sich ab. »Gute Nacht McDermott«, warf sie ihm im Hinausgehen über die Schulter zu, »vielleicht hast du dich ja bis morgen wieder beruhigt.«

5
    Eine knappe Stunde später saß Callan auf der Veranda vor den Arbeiterunterkünften. Er zündete sich eine Zigarette an, nahm sein Handy heraus und wählte die Nummer, die Rose ihm aufgeschrieben hatte. Sie hatte verlangt, dass er sich regelmäßig melden und ihr Bericht erstatten sollte.
    »Lange halte ich das nicht aus«, erklärte er anstelle einer Begrüßung, als er sie am Apparat hatte.
    »Callan, du hast mir dein Ehrenwort gegeben«, erinnerte Rose ihn an sein Versprechen.
    »Davon rede ich überhaupt nicht«, sagte er unwirsch. »Joyce ist eine verzogene Göre und sie trampelt auf meinen Nerven herum.«
    In Kurzform berichtete er ihr, was sich
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