Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die magische Höhle - Aufregung im Circus Maximus

Die magische Höhle - Aufregung im Circus Maximus

Titel: Die magische Höhle - Aufregung im Circus Maximus
Autoren: Mathias Metzger
Vom Netzwerk:
hatten sich inzwischen schon angewöhnt, Marcus und Juba einfach alles nachzumachen. Zu ihrer Erleichterung war das Essen fantastisch. Es gab gebratenes Fleisch mit Fladenbrot und einem Gemüse, das so ähnlich wie Spinat schmeckte, und sie aßen, als ob sie tagelang nichts mehr bekommen hätten.
    Danach waren Niklas und Julia hundemüde und gingen auf ihr Zimmer. Vom Fenster aus konnte man die Sonne untergehen sehen, die alles in ein goldenes Licht tauchte. Aber kurz danach erwartete die beiden eine kleine Überraschung.
    Eigentlich hätten sie von selbst darauf kommen müssen. Dass es hier keinen Strom gab, war klar, und doch, so etwas hatten sie noch nie gesehen. Bis eben noch war Rom die großartigste Großstadt, die sie je gesehen hatten. Keine von den Städten, die sie kannten, konnte da mithalten. Aber jetz t … Jetzt war Rom einfach verschwunden. Das heißt, es war natürlich noch da. Aber man konnte nichts mehr davon sehen. Kurz nach Sonnenuntergang wurde es stockdunkel. Außer ein paar funzeligen Laternen, die wie ferne Sterne am Horizont auftauchten, gab es keine Beleuchtung. Als ob die Stadt gar nicht da wäre. Man konnte nur noch ins Bett gehen und schlafen.

Von Eseln und Rennpferden
    Niklas hatte sich schon so etwas gedacht, aber die Wirklichkeit war dennoch schmerzhaft. Es war klar, wenn die Leute hier so früh ins Bett gingen, standen sie sicher auch ziemlich früh auf. Trotzdem, bereits kurz vor Sonnenaufgang geweckt zu werden, war nicht schön.
    Als sie noch gähnend ins Speisezimmer kamen, saßen Juba und Marcus schon am Frühstückstisch. Den beiden schien das frühe Aufstehen nichts auszumachen. Wahrscheinlich waren sie nichts anderes gewöhnt.
    Das Frühstück sah nicht schlecht aus. Es gab Oliven, Fladenbrot und einen schmutzig gelben Käse, der zwar grauenhaft stank, aber trotzdem ganz gut schmeckte. Zu trinken gab es allerdings nur Wasser.
    Niklas beäugte interessiert aber misstrauisch ein dunkles Etwas, das entfernt an eine Wurst erinnerte. Marcus bemerkte seinen fragenden Blick und erklärte:
    „Das ist eine hausgemachte Wurst von meinem Onkel. Er räuchert sie auch selbst.“
    Anscheinend hatte der Onkel viel Zeit zum Räuchern, denn die Wurst sah kohlrabenschwarz aus.
    „Schmeckt die gut?“, fragte Niklas und verzog dabei das Gesicht.
    „Hervorragend“, meinte Marcus. „Die beste in ganz Rom. Mein Onkel gibt seinen Eseln auch nur das beste Futter.“ Er wollte Niklas schon ein großes Stück zum Probieren abschneiden, aber der wehrte ab. Mit Schaudern musste er plötzlich an das gestrige Abendessen denken. Was sie da wohl gegessen hatten? Nein, besser nicht nachfragen, ob das Fleisch von gestern auch der Onkel geliefert hatte.
    „Danke“, sagte er hastig. „Ich glaube, ich habe doch keinen Hunger mehr.“
    „Diese Germanen wissen einfach nicht, was gut ist“, sagte Juba mit einem Kopfschütteln und schnappte sich ungerührt das Stück, das Marcus abgeschnitten hatte. Er verspeiste es mit großem Appetit. Während Niklas ihn entsetzt anstarrte, spülte er den geräucherten Esel mit einem großen Schluck Wasser hinunter und erhob sich.
    „Ich muss los“, verkündete er. „Im Circus sind noch ein paar Vorbereitungen für das Rennen zu treffen.“
    „Wirst du heute gewinnen?“, fragte Niklas.
    „Heute ist mein Tag“, antwortete Juba und klopfte Niklas auf die Schulter. „Heute habe ich meine persönlichen Glücksbringer dabei, da wird mir Fortuna hold sein. Ihr kommt doch zum Rennen?“
    Diese Einladung nahmen Niklas und Julia natürlich gerne an. Nur eine halbe Stunde nach dem Wagenlenker verließen sie die Villa und gingen mit Marcus den Weg zum Circus hinunter, den sie gestern hinaufgegangen waren.
    Der Anblick überwältigte sie. Den Circus hatten sie zwar schon gestern gesehen und er war über Nacht nicht noch gewaltiger geworden, aber jetzt umschwärmten ihn wahre Menschenmassen, die von allen Seiten herbeiströmten. Niklas war schon einmal mit seinem Vater bei einem Bundesligaspiel gewesen, aber zu dem Andrang hier war das überhaupt kein Vergleich. Es mussten mindestens fünfmal so viele Leute sein, die zu den Eingängen drängten, denn Niklas schätzte, der Circus Maximus war ungefähr doppelt so breit wie ein Fußballstadion und mindestens 50 0 Meter lang.
    „Pompilius hat angekündigt, er wird Juba zum dritten Mal hintereinander hinter sich lassen. Da wollen natürlich alle mit dabei sein“, erklärte Marcus. Zielstrebig manövrierte er sie durch das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher