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Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)

Titel: Die Magier von Tarronn (1) (German Edition)
Autoren: Sina Blackwood
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bemühten sich die Magier, um später von den Ärzten der Tarronn abgelöst zu werden. Ohne jeden Erfolg. Neri bat schließlich alle, außer Horus, zu gehen.
    „Willst du die Verbindung der Schlüssel versuchen?“, fragte er.
    Sie nickte. Vorsichtig legte sie die Flächen des Udjat und des Lotos aneinander. „Er lebt“, hauchte sie. „Ja, er lebt. Ich kann es deutlich fühlen.“
    Nach einer Weile ging ein Zug des Begreifens über ihre Züge. „Er muss erst erwachen, dann kann ich die Wunde heilen. Solange er ein Drakonat ist, habe ich keine Chance.“
    „Aber wie willst du das machen? Wir haben doch schon alles versucht.“ Horus war verzweifelt.
    „So, wie ich ihn schon einmal gerettet habe.“ Sie ließ ihr Gewand zu Boden gleiten und legte sich nackt an Imsets Seite. Dann brachte sie die Replikatoren zusammen. Einen Wimpernschlag später verschwand der Drachenpanzer. Sie drückte sich eng an den eiskalten Körper neben sich und tastete mit der Hand nach der Wunde. Imset öffnete die Augen. Unbeschreibliche Schmerzen schienen seinen Körper zerreißen zu wollen. Aber da war auch eine Wärme, die die Schmerzen erträglicher werden ließ. Still blieb er liegen. Die Wärme breitete sich immer weiter aus. Er kannte diese Wärme. Langsam drehte er den Kopf. „Neri!“ Es war mehr ein Wispern, als ein Rufen.
    „Ja, ich bin bei dir“, hauchte sie zärtlich. „Nur noch einen kleinen Moment. Dann ist alles wieder gut. Ich liebe dich so sehr.“
    Horus stand mit Tränen der Freude und Dankbarkeit in den Augen an der Wand und schaute auf dieses Wunder, was eine tiefe Liebe vollbrachte hatte. Leise verließ er das Zimmer. Er wollte dieses Glück nicht durch seine Anwesenheit stören. Er konnte Imset auch etwas später unter den Lebenden willkommen heißen. Vor der Tür warteten die anderen.
    „Er ist doch nicht etwa …?“, fragte Solon zutiefst erschrocken, als er den weinenden Horus gewahrte. Die weiteren Worte waren ihm im Hals stecken geblieben. Horus schüttelte den Kopf. Er riss Solon in die Arme. „Er lebt – er lebt!“ Horus lachte und weinte gleichzeitig. „Neri weiß, wie man einen Drakonat wieder auf die Beine bringt“, dabei zwinkerte er Talos und Solon zu. Die beiden hatten die Anspielung auf die Grotte sofort verstanden und nun war ihnen klar, weshalb Horus das Zimmer verlassen hatte. Ein paar Minuten später öffnete sich die Tür und Neri winkte die Wartenden herein. Sie ordnete noch etwas ihre Haare und versuchte, ihre Schulterspangen zu richten. Horus drückte den Liegenden fest an sich, als wollte er ihn nie mehr loslassen. Auch Solons Umarmung war nicht minder herzlich.
    „Ich möchte euch allen danken“, sprach Imset, nachdem ihn alle beglückwünscht hatten.
    „Du musst nur dreien wirklich danken“, antwortete Talos. “Horus und Solon haben dich aus dem Meer gezogen und Neri hat dich ins Leben zurückgeholt. Genau genommen haben wir dir zu danken, sowie rund 1500 andere Atlan und Millionen von Menschen, dafür, dass du die Bestie vernichtet hast.“
    „Komm erst mal wieder auf die Beine und freue dich auf deinen Sohn.“ Solon klopfte ihm auf die Schulter. Als er das verdatterte Gesicht von Imset sah, rief er: „Ach, das weiß er ja noch gar nicht.“
    „Und Neri scheint es noch immer nicht zu glauben“, fügte Horus lächelnd hinzu.
    „Ich – ich – ich werde Vater? Wirklich?“ Imset versuchte, sich mühsam aufzurichten. Neri drückte ihn in die Kissen zurück. „Das scheint tatsächlich so zu sein. Nur diesmal wussten es die anderen eher als ich. Das ist mir auch noch nicht passiert.“ Sie strahlte über das ganze Gesicht. Imset zog sie liebevoll an sich und schloss die Augen.
    „Lasst uns gehen, Imset braucht noch viel, viel Ruhe. Außerdem haben sich die beiden jetzt sicher eine Menge zu erzählen.“ Horus war aufgestanden und die Atlan folgten ihm. Als Horus die Brücke betrat, wartete Kebechsenef schon ungeduldig auf Nachricht. Horus erzählte ihm vom Stand der Dinge. Kebechsenef schüttelte erstaunt den Kopf. „Das gibt es doch gar nicht!“
    „Gewöhn dich schon mal daran. Er ist ein Drakonat, den bringt so schnell nichts um. Und sie ist und bleibt Hathor, die Göttin der Liebe. Egal, ob sie es wahr haben will oder nicht. Vor dem, was die beiden drauf haben, kann ich mich nur verneigen.“ Horus war echt ergriffen.
    „Ich freue mich auf das Wiedersehen“, sagte Kebechsenef. „Gleich morgen früh werde ich die beiden besuchen.“
    Gesagt – getan.
    Neri
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