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Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers
Autoren: Markus Heitz
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gekämpft, und bei allem Vertrauen in seine Magie wollte er unter diesen Umständen lieber nicht versuchen, wie gut er abschneiden würde.
    Da er sich zurückzog, bekam er das Geschehen im Nachbarzimmer nicht mehr mit. Als er aus dem Türspalt auf den Gang lugte, sah er voller Entsetzen, wie die drei Handlanger der Frau den Hausbesitzer kopfüber die Brüstung hinabstießen. Schreiend stürzte der Mann in die Tiefe und prallte dumpf auf dem Marmorboden auf.
    Seine Mörder unterhielten sich lautstark, offenbar berieten sie, was nun zu tun sei. Und da sie direkt vor seiner Tür standen, versperrten sie ihm den Fluchtweg.
    Kalisstra schütze mich, richtete er ein Stoßgebet an die Bleiche Göttin, stahl sich zum Fenster und schaute hinaus.
    Das zweite Stockwerk schien ihm von hier oben aus ziemlich hoch, dennoch musste er es wagen.
    Vorsichtig öffnete er einen Flügel, wagte sich auf den Sims und ließ sich an den Armen hinabhängen. Mit der Fußspitze fand er Halt auf einem Balken des Fachwerks, griff um und arbeitete sich an der Fassade weiter nach unten.
    Über ihm klapperte es, ein Windzug hatte das Fenster zufallen lassen. Kurz darauf erschien das Gesicht eines der Männer, das sich zu einem üblen Grinsen verzog, als er den Knaben an der Wand hängen sah. Er rief etwas nach hinten.
    Nun hangelte sich der Junge in heller Kopflosigkeit weiter nach unten. Als er die Höhe des Fensters im Erdgeschoss erreichte und sich gerade von der Wand lösen wollte, flogen die Scheiben auf. Zwei kräftige Arme schlossen sich um seine Taille, um ihn zurück ins Innere des Hauses zu ziehen.
    Lorin hielt sich mit aller Gewalt am Rahmen fest und brüllte um Hilfe. Schließlich war die Kraft des Gegners zu groß, seine Finger gaben nach.
    Der Mann warf ihn achtlos zu Boden und wollte das Fenster schließen, was Lorin dazu nutzte, den Angreifer mit seinen Kräften hinauszubefördern. Da war schon der nächste Mann heran und schnappte nach dem Jungen.
    Lorin unterlief die greifenden Hände und rammte dem Mann die Spitze des Ellbogens in die Körpermitte, wie er es bei Waljakov getan hatte. Nach Luft ringend, ging sein Gegner in die Knie; Lorin schlug ihn daraufhin mit dem Knauf seines Dolches bewusstlos. Wenn sie artig nacheinander auftauchen, ist das alles kein Problem, dachte er euphorisch. Könnte Waljakov mich doch nur sehen!
    Als der letzte der Handlanger im Eingang erschien und ihn lauernd beobachtete, knallte er ihm mit seiner Magie einfach die Tür gegen den Schädel. Während der Mann benommen zurücktaumelte, geriet ihm die Scheide seines Schwertes zwischen die Beine; er verhedderte sich und kam ins Straucheln. Triumphierend setzte Lorin nach, um ihn richtig unschädlich zu machen. Die Frau vergaß er dabei nur für einen winzigen Augenblick.
    Dieser reichte der Unbekannten aus, um Lorin hinterrücks zu attackieren und ihren Stab in sein Genick sausen zu lassen. Etwas bremste den Aufprall, aber trotzdem reichte der Hieb aus, Lorin Sterne vor die Augen zu zaubern. Schon legte sich die Spitze ihres Dolches an seine Kehle.
    »Nun sag mir schnell, Junge, ob du etwas in der Tasche hast, was dir nicht gehört«, verlangte sie. »Oder du hast in deinem Hals gleich einen zweiten Mund, aus dem dir das Blut schießt.«
    Glücklicherweise sah Lorin ihre Hand, in der sie die Waffe hielt. Die Konzentration fiel ihm zwar nicht mehr ganz so leicht, doch sie genügte, um ihr den kleinen Finger ruckartig nach hinten zu biegen. Ein leises Knacken war zu hören.
    Sie heulte auf. Lorin hielt ihr den Arm fest, damit sie nicht zustach, trat ihr auf den Spann und tauchte ab. Dann rannte er in Richtung Ausgang, um nach Beistand zu rufen und für allgemeines Aufsehen zu sorgen, sollte ihm das bisher nicht gelungen sein.
    Er füllte die Lungen mit Luft, riss die Tür auf und starrte auf den grinsenden, wenn auch etwas ramponierten Mann, den er zuvor aus dem Fenster geworfen hatte. Doch seinen Schrei konnte er nicht mehr zurückhalten, zumal der Schreck über das unverhoffte Wiedersehen sein Übriges tat.
    Der Angreifer verzog bei der lautstarken Begrüßung das Gesicht.
    Die ersten Stadtbewohner kamen angerannt, um nach dem Grund für den Aufruhr zu sehen.
    »Du hast blaue Augen, Kleiner. Du musst dann wohl der geschätzte Freund von Soini sein, was?«, stellte der Mann fest und trat nach Lorin. Der Junge wich der Stiefelsohle behände aus und schlug mit dem Dolchknauf auf das Schienbein; augenblicklich verzerrte sich die Miene des Kontrahenten. »Ich
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