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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero
Autoren: Andy NcNab
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erst in 14 Tagen. Irgendwelche Fragen?«
    Zu diesem Zeitpunkt hatten wir keine.
    »Gut. Bert wird euch mit allem versorgen, was ihr
    braucht. Ich komme irgendwann heute noch mal vorbei, aber wenn ihr irgendwelche Probleme habt, ruft uns.
    Andy, sobald der Plan steht, ruf mich, damit ich ihn mir ansehen kann.«
    Anstatt uns nun sofort in die Arbeit zu stürzen,
    erlaubten wir uns erst mal eine Pause und einen Becher Tee. Wenn man was trinken will, bedient man sich
    immer bei der nächstliegenden Quelle. Wir leerten Marks Thermosflasche und sahen dann die Karte an.
    »Wir brauchen so viele Karten, wie ihr habt«, sagte ich zu Bert. »Und sämtliche topographischen Informationen.
    Und Fotos, auch die Satellitenbilder.«
    »Alles, was ich habe, sind Luftnavigationskarten eins zu einer halben Million. Alles andere ist Scheiße.«
    »Was kannst du uns über die Wetterbedingungen und
    die Bodenbeschaffenheit sagen?« fragte Chris.
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    »Das wird schon ermittelt. Mal sehen, ob es schon
    fertig ist.«
    »Wir brauchen auch viel mehr Informationen über die Glasfaserkabel und wie das eigentlich funktioniert«, meinte Legs. »Und über die Scuds.«
    Ich mochte Legs. Er wußte immer noch nicht genau,
    wo er im Regiment hingehörte, denn er war erst vor sechs Monaten von den Fallschirmjägern zu uns gestoßen. Wie alle Neulinge war er eher still, hatte sich aber mit Dinger angefreundet. Er hatte Selbstvertrauen und wußte, was er als Funker konnte. Da er seine Armeelaufbahn bei den Pionieren begonnen hatte, war er dazu ein
    ausgezeichneter Automechaniker.
    Bert verließ den Raum, und nun begannen die
    Diskussionen unter uns. Wir waren sehr entspannt, denn wir schienen viel Zeit zu haben, was bei den sonstigen Operationen des Regiments selten ist. Außerdem
    befanden wir uns in einer netten, sauberen Umgebung und brauchten die taktische Planung nicht irgendwo bei strömendem Regen im Busch vorzunehmen.
    »Hier sind die Karten für euch«, sagte Bert, als er eine Viertelstunde später wieder in der Tür erschien. »Und ich habe Informationen über das Terrain – aber nicht sehr viel. Ich versuche, mehr und bessere zu bekommen, auch Fluchtkarten. Die besorge ich euch noch, ehe ihr
    loszieht.«
    Die anderen hatten wir vorsichtshalber schon mal als Souvenirs eingesteckt.
    Jetzt hatten wir Zeit, die Sache ein bißchen genauer zu durchdenken, und Bert wurde mit Fragen nach den
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    feindlichen Stellungen, der ansässigen Bevölkerung und nach dem exakten Grenzverlauf mit Syrien bombardiert.
    Wir hatten nämlich sofort an einen Absetzplan gedacht, und die syrische Grenze lag am nächsten. Welche
    Truppen standen nahe unserem Gebiet und in welcher Stärke, denn wenn dort massive Kräfte lägen, würde es entlang der Versorgungsroute viel Verkehr geben, was unsere Aufgabe erschwerte. Was für andere Fahrzeuge benutzten ansonsten den Versorgungsweg? Dazu wollten wir alles darüber wissen, wie die Überlandkabel
    funktionierten, wie sie aussahen, wie leicht sie
    auszumachen waren und ob man sie nur mit zehn Pfund Plastiksprengstoff oder einem einfachen Hammerschlag zerstören konnte.
    Bert verschwand, eine neue Beschaffungsliste in der Hand.
    Wir studierten die Karten an der Wand und entdeckten eine unterirdische Pipeline, die nicht mehr benutzt schien. »Ich frage mich, ob sie parallel zu der
    Versorgungsroute verläuft«, sagte ich, »und ob die Kabel vielleicht durch sie hindurchlaufen?«
    »In der Abteilung gibt es einen Jungen, der hat für eine Telefongesellschaft Überlandkabel gelegt«, sagte Stan.
    »Den quetsche ich mal aus.«
    Bert kam mit einem Stapel Karten wieder. Ein paar
    von uns klebten die verschiedenen Teile zu einer großen Karte aneinander, während zwei Jungs verschwanden, um ein paar Stühle zu organisieren.
    Die Atmosphäre wurde nun etwas konzentrierter. Wir überdachten das Gesamtproblem noch eine weitere halbe 43
    Stunde lang, ehe wir uns an die eigentliche Planung machten. Chris studierte die Karten und gab sachkundige Bemerkungen dazu ab. Legs machte sich Notizen über die Funkausrüstung. Dinger öffnete eine weitere Packung Benson & Hedges.
    Unsere erste Aufgabe hieß, einen Ort zu bestimmen, von dem aus wir die Sache starteten. Wir mußten über das Terrain dort Bescheid wissen und welche zivile und militärische Bevölkerung es gab. Die Informationen, die uns zur Verfügung standen, waren sehr dürftig.
    »Die eigentliche Versorgungsroute ist keine
    Schotterstraße, sondern ein System von Wegen,
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