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Die Macht des Schmetterlings

Die Macht des Schmetterlings

Titel: Die Macht des Schmetterlings
Autoren: Matt Dickinson
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keine zwanzig Meter entfernt von der Stelle, an der er stand, aus ihrem Streifenwagen stiegen.

179
    Sauncy Wood, Wiltshire, Vereinigtes Königreich
    Die Metallstrebe landete einen streifenden Schlag, doch es gelang ihr nicht, das gehärtete Glas zu zerschmettern. Calder hob sie erneut und spürte, wie seine Armmuskeln rapide erlahmten, während er das achtzig oder neunzig Pfund schwere Metallteil noch einmal über seinen Kopf stemmte. Dieses Mal gab er sich bewusst Mühe, die Mitte des Fensters zu treffen. Krach.
    Eine Bruchstelle erschien   – eine sternenförmige Aufschlagmarkierung in der laminierten Oberfläche der Scheibe.
    Er hörte die Pilotin wieder schreien:
    »Härter! Schlagen Sie härter zu!«
    Die Flammen jagten inzwischen am Rand des Cockpits entlang und schlossen die andere Seite des Bereichs mit den Instrumenten ein. Calder konnte sehen, wie die Pilotin sich gegen die Seitenwand presste, wie sie verzweifelt versuchte, ein wenig Abstand zwischen sich und dem Feuer zu bewahren.

180
    Nordwand des Mount Everest, Nepal
    Die beiden deutschen Bergsteiger kümmerten sich um Kuni, wärmten sie mit einem heißen Tee aus ihrer Thermosflasche und schickten einen Funkspruch hinunter ins Basislager, um die Welt wissen zu lassen, dass sie sie gefunden hatten.
    »Das Bergungsteam wird so schnell wie möglich bei Ihnen sein«, lautete die Nachricht von Tony aus dem Basislager. »Sie haben alles, was Sie brauchen, bei sich.«
    »Nimm die hier.« Josef gab Kuni drei hochdosierte Schmerztabletten, die sie dankbar hinunterschluckte.
    Tief unten an den Hängen konnte Kuni eine Reihe winziger Lichter ausmachen, wo das Bergungsteam sich den Grat entlang vorwärtsschob. Das war der Augenblick, in dem sie begriff, dass sie wahrscheinlich überleben würde.
    Sekunden später aber schob sich eine schwarze Wolke vor den aufgehenden Mond, und Kuni hatte die schreckliche Vorahnung, dass sie ihren Vater nie wiedersehen würde.

181
    Sauncy Wood, Wiltshire, Vereinigtes Königreich
    Calder hievte die Metallstrebe noch einmal in die Höhe, schaffte es dieses Mal jedoch nur, sie bis zu seiner Brust zu heben, ehe er sie von Neuem auf die Glasscheibe niedersausen ließ.
    Die sternenförmige Bruchstelle breitete sich über die Scheibe aus, die Kratzer verliefen nun über die ganze Fläche.
    Calder konnte die Pilotin hören, aber er konnte sie nicht länger sehen   – der Rauch im Cockpit war zu intensiv. Jetzt hatten ihre Schreie aufgehört, und ein tiefer, röchelnder Husten, mit dem ihre Lungen gegen den Rauch kämpften, trat an ihre Stelle.
    Noch einmal hieb er die Strebe gegen das Glas und spürte, wie sie nach vorn schoss, als die Beschichtung nachgab. Nach zwei weiteren Schlägen hatte er ein faustgroßes Loch geschaffen. Noch zwei, und er hatte das verbleibende Glas vollständig aus dem Rahmen gestoßen. Calder warf die Strebe beiseite und griff hinunter in die Öffnung. Seine Augen tränten, als der Rauch daraus emporstieg.
    In dem schwarzen Innenraum ertastete er zwei Hände.
    Er packte sie bei den Gelenken und zog mit all seiner Kraft.

182
    Washington D.   C., USA
    Shelton hatte die Polizisten nicht gesehen. Er brachte eine Schusswaffe zum Vorschein und wedelte Kev damit vor dem Gesicht herum.
    »Sir, ich gebe zu, dass es meine Schuld war.«
    Kev wich zurück. Sein Körper bereitete sich auf die Kugel vor, die mit Sicherheit kommen würde.
    »Das reicht nicht, hast du gehört?«
    »Polizei! Werfen Sie die Waffe weg!« Das Kommando kam von dem ersten der beiden Polizisten, die auf die Szene zurannten und dabei ihre eigenen Waffen zogen.
    Shelton fuhr herum, und beim Anblick der Polizisten begann er, zurück zur Kabine des Transporters zu rennen. Als er die Tür erreichte, schoss er eine Kugel ab, die harmlos zwischen den beiden Beamten hindurchflog. Er war halb im Innern und griff bereits nach dem Schalter des Auslösers, der auf dem Armaturenbrett montiert war, als die erste der beiden Patronen in seine Schulter eindrang. Der Aufprall warf ihn wieder aus der Tür und auf die Straße, wo die zweite Kugel ein Loch direkt durch seinen Unterleib bohrte.

183
    Sauncy Wood, Wiltshire, Vereinigtes Königreich
    Calder zog Tina von dem Wrack weg, schleifte ihren Körper über den Waldboden und legte ihn in einem Gebiet nieder, das von den schlimmsten Flammen weit genug entfernt war. Sie erlitt eine Reihe von krampfhaften Hustenanfällen, während er rasch ihre Wunden untersuchte und feststellte, dass ihre Beine, vor allem die
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