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Die Lilie von Florenz

Die Lilie von Florenz

Titel: Die Lilie von Florenz
Autoren: Julie Gordon
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entgegen.
    Ihre Wimpern flatterten und sie errötete, als er sie anblickte. Am liebsten hätte er die Hand unter ihr Kinn gelegt und ihr Gesicht angehoben, damit sie ihm in die Augen blickte. Hätte mit den Fingern über ihre zarte Haut gestreichelt. Sie geküsst.
    Er verneigte sich vor Giancarlo Bandinelli und seiner Tochter.
    â€žSignore Bandinelli, es ist eine Ehre für mich, dass Ihr mich und meine Freunde zu diesem rauschenden Fest eingeladen habt, um die Verlobung mit Eurer Tochter zu feiern. Ich möchte mich für Eure großzügige Gastfreundschaft bedanken.“
    Giancarlo Bandinelli nickte.
    An Allegra gewandt fuhr Matteo fort: „Es würde mich freuen, wenn Ihr mir die Ehre des ersten Tanzes erweist, Signora Allegra.“
    Sie lächelte ihn an. „Die Ehre ist ganz auf meiner Seite, Conte Matteo.“
    Er hatte das Gefühl, sie meinte es so, wie sie es sagte. Als wäre es nicht nur eine höfliche Floskel.
    Sie war wunderschön.
    Als das kleine Orchester eine Sarabande spielte, verneigte sich Matteo erneut vor Allegra. Sie legte ihre schmale Hand auf seinen Unterarm und Seite an Seite betraten sie den Ballsaal, aus dem Allegra soeben erst mit ihrem Vater getreten war.
    Kerzen in großen Leuchtern illuminierten den Raum, während draußen sich langsam die Dämmerung über das hügelige Land legte. Andere Paare folgten ihnen. Der Ballsaal war erfüllt vom süßen Duft der Orangenbäume, die in großen Kübeln an der Wand verteilt standen.
    Die Sarabande war ein langsamer Tanz, der es den tanzenden Paaren ermöglichte, währenddessen das eine oder andere Wort zu wechseln. Matteo, der von Allegras Schönheit und ihrer Anmut begeistert war, versuchte sich darin, etwas mehr über sie herauszufinden.
    â€žGenießt Ihr dieses Fest?“, fragte er. Zugleich fühlte er sich dumm und unreif. Oh, wohin war nur seine Souveränität im Umgang mit Frauen verschwunden? Das konnte er doch besser …
    â€žIch weiß nicht“, gestand sie. Mit dem nächsten Tanzschritt war sie ihm sehr nah, beide Hände berührten sich. „Sagt Ihr es mir.“
    Er lächelte. „Heute Nachmittag hat es mir besser gefallen“, sagte er. Ihre Augen weiteten sich. Mit einer Drehung und zwei Schritten entfernte sie sich von ihm, doch als sie das nächste Mal so dicht vor ihm stand, flüsterte sie etwas, das er nicht auf Anhieb verstand.
    â€žMir hat es nicht gefallen.“ Hatte sie das tatsächlich gesagt? Und was hatte ihr nicht gefallen?
    Er wünschte sich, sie würden nicht von all den Menschen um sie herum beobachtet. Er wünschte, sie ließe sich von ihm in die dunkle Stille des Gartens führen. Wenn er nur ein paar Minuten mit ihr allein sein dürfte …
    â€žWas hat Euch nicht gefallen?“
    Sie errötete. Ehe sie antworten konnte, war der Tanz beendet. Sie knickste vor ihm, schaute aus dem Augenwinkel aber bereits in eine andere Richtung.
    Verdammt! Ob sie wusste, dass ihr sprödes Verhalten ihn in den Wahnsinn trieb?
    â€žIch hätte mir auch gewünscht, Ihr wärt es gewesen“, flüsterte er, ohne nachzudenken.
    Allegra erstarrte. Dann verfinsterte sich ihre Miene. „Ihr entschuldigt mich?“
    Schon rauschte sie an ihm vorbei. Er konnte das zarte Parfüm riechen, das sie aufgelegt hatte, doch noch viel mehr betörte ihn die Art, wie sie ihn stehen ließ.
    â€žNun, hat sie schon genug von dir?“
    Cristina war sogleich zur Stelle. Sie machte einen tiefen Knicks vor ihm, und er verneigte sich knapp vor ihr. Das Orchester spielte ein Menuett, und während sie die komplizierten Schritte im Takt der Musik tanzten, suchte Matteo mit dem Blick immer wieder die Menge ab.
    â€žKennst du den Mann dort?“ Er nickte zu dem hochgewachsenen jungen Mann hinüber, der neben Allegra am Rand der Tanzfläche stand. Allegra redete aufgeregt auf ihn ein, während der Schwarzhaarige Matteo keinen Moment aus den Augen ließ.
    â€žWas denn, du kennst Luigi nicht?“ Cristina lachte. „Er ist der schönste Kastrat, dem ich je begegnet bin. Stell dir vor, ein Kastrat! So eine Verschwendung!“
    Das war also Luigi, der Bruder von Allegra. Nein, Matteo war ihm noch nie begegnet, er hatte nur schon einiges über ihn gehört …
    â€žUnd so ein Mann ist für die Frauenwelt verloren …“ Cristina seufzte.
    Matteo hörte nicht mehr zu. Cristina
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