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Die Lilie von Florenz

Die Lilie von Florenz

Titel: Die Lilie von Florenz
Autoren: Julie Gordon
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Mäuschen heiraten? Die ist ja an Schlichtheit kaum zu überbieten. Hast du ihr Kleid gesehen? Sowas lasse ich nicht mal meine Zofe tragen, also bitte. Und dann hat sie nicht mal den Mut gehabt, dir in die Augen zu sehen, hast du’s bemerkt? Wirklich, ich weiß nicht, was du an ihr findest.“
    â€žSie ist ein reizendes Geschöpf, findest du nicht?“, fragte Conte Matteo herausfordernd. „Sie ist jedenfalls bei weitem nicht so verdorben wie du.“
    Cristina lachte gurrend. Sie streckte die Hand aus und zog den Conte am Hosenbund zu sich heran. Er trat zu ihr und griff in ihr üppiges blondes Haar.
    â€žWas wird dann eigentlich aus uns? Wenn du ein Frauchen daheim hast …“
    Conte Matteo antwortete nicht.
    Atemlos beobachtete Allegra, wie er Cristina auf das Bett drückte. Er beugte sich über sie und stützte sich mit dem Knie zwischen ihren Beinen auf der Matratze ab. Cristina schloss die Augen und schlang die Arme um seinen Hals.
    â€žWas wird aus uns?“, flüsterte sie.
    â€žWas sollte aus uns schon werden?“, fragte der Conte. Mit dem Zeigefinger fuhr er über ihre Wange hinab zu ihrem Mund. Cristina schnappte nach seinem Finger, und er zog ihn zurück. Leise lachte er. „Noch genauso wild und unberechenbar wie immer.“
    â€žDas magst du doch.“ Cristina richtete sich auf und schob ihn von sich herunter. Matteo setzte sich neben sie auf die Bettkante, während sie an ihrem Haar nestelte. „Darum verstehe ich auch nicht, was dir an ihr gefällt. Ich meine, ihre Familie hat offensichtlich kein Geld, es sei denn, sie haben ihre Matratzen damit gepolstert, was ich mir nicht vorstellen kann. Wenn man Geld hat, kann man es schließlich zeigen. Ja, lach nur.“
    â€žIch muss nur daran denken, dass so mancher in Florenz einen Reichtum vorzeigt, über den er nicht verfügt.“
    Cristina sah ihn böse an, als fühlte sie sich angesprochen. Dann fuhr sie jedoch unbeirrt fort. „Und sie selbst ist flach wie ein Brett, starrt dich mit riesigen Kuhaugen an. Gut, ihr Gesicht wäre ganz hübsch, wenn sie ein wenig acht auf sich geben würde, und mit ein paar Schönheitspflästerchen und einem ordentlichen Kleid ließe sich da bestimmt was machen, aber daran scheint sie ja nicht im Geringsten interessiert zu sein. Was ist das? Geht die Mode jetzt zu ländlicher Nonchalance? Ist es das, was dich an ihr reizt?“
    â€žAch, Cristina.“ Er grinste sie frech an. „Manchmal bist du einfach zauberhaft.“
    â€žIch meine das ernst! Du kannst von mir alles – wirklich alles! – haben. Aber nein, du ziehst es vor, so eine Unschuld vom Lande zu heiraten. Ist es, weil sie nicht um deine düsteren Geheimnisse weiß?“
    Das ist ja interessant, dachte Allegra. Zugleich aber schockierte sie das Gespräch, dessen Zeugin sie gerade eher unfreiwillig wurde. Sie wollte gar nicht wissen, was die anderen Gäste über sie und ihre Familie dachten, wenn schon diese Frau so über sie redete …
    â€žWenn du es genau wissen willst: ja, vielleicht. Vielleicht geht es mir auch um ihren Bruder.“
    Allegra keuchte auf. Sogleich schlug sie die Hand vor den Mund. Hoffentlich hatten die beiden nicht ihren überraschten Laut gehört …
    Doch sie hatte kein Glück.
    â€žHast du das gehört?“ Kerzengerade richtete Cristina sich auf. Sie lauschte. „Ich hab ein Geräusch gehört.“
    â€žWas soll da schon sein?“, fragte Conte Matteo. Cristina stand auf, ließ sich aber von ihm wieder aufs Bett ziehen. „Bestimmt war es nur ein Tier draußen vor dem Fenster.“
    â€žDu hast recht.“ Cristina machte ein abfälliges Geräusch. „Hier wimmelt es ja nur von Tieren. Würde mich nicht wundern, wenn es hier Ratten gäbe.“
    â€žNun lass doch gut sein. Komm her …“ Er zog sie an sich. Die seidigen Röcke raschelten.
    Allegras Herz klopfte bis zum Hals. Nicht auszudenken, wenn die beiden sie hier entdeckt hätten …
    Cristina saß nun rittlings auf dem Schoß von Conte Matteo. Seine Finger strichen erneut über ihre Wange, an ihrem Hals hinab bis zum Ausschnitt ihres zitronengelben Kleids. Atemlos beobachtete Allegra, was passierte.
    â€žWirst du ganz auf mich verzichten, wenn du verheiratet bist?“, fragte Cristina leise.
    â€žDas werde ich nie können“, beteuerte der Conte. Er beugte sich vor und
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