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Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Titel: Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)
Autoren: Claire Garber
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Die anderen schnappten nach Luft. Allerdings nicht so, wie ich erwartet hatte. Grandma hielt die Hand vor Augen. Beatrice fiel fast hintenüber, und Federico biss sich in die Faust.
    „Was ist das?“, kreischte Federico und drehte das Papier auf dem Tisch hin und her, um herauszufinden, wo oben und unten war. „Das ist nicht dein Ernst, Kat-kins, oder? Was ist das denn für ein Scheiß! Das sieht aus, als wärst du in der örtlichen Vorschule gewesen! Hast du das verzapft, Kat-kins? Hast du?“ Ungläubig schüttelte er den Kopf. „Hast du ein paar geistig minderbemittelte Kleinkinder gebeten, diese wichtige Geschäftsidee für dich aufzusetzen?“ Jetzt fing er schon an, laut zu werden. „Hastdu gesagt: ‚Ihr Kinderlein, ihr kleinen Kinderlein, die ihr Schwierigkeiten mit dem Lernen habt, kommt alle her, ihr englischen Kinderlein. Hier habt ihr eine Packung Buntstifte und einen DIN-A3-Block. Nehmt vorher noch einen ordentlichen Schluck von diesem süßen Energydrink, ihr englischen Kinderlein, und dann malt ihr mir was total Bescheuertes und VERSAUT MIR MEINE KARRIERE!!‘“ Inzwischen war er krebsrot angelaufen.
    „Na ja, Federico“, flüsterte ich, „ich bin mir nicht sicher, ob du englische Kinder oder nicht doch lieber britische Kinder sagen solltest. Das ist irgendwie eine Grauzone.“ Ist es wirklich. „Und ich glaube, dass meine Präsentation … fesselnd ist.“
    „Kat-kins Winters, du hast mir erzählt, du hättest eine Power-Point-Präsentation ausgearbeitet! Und fang jetzt nicht wieder an zu heulen, Kat-kins“, sagte er und hob drohend den Finger. „Ich sehe schon, wie sich in deinen Augen wieder kleine Seen bilden. Da sag ich ihr einmal“, meinte er an Grandma gewandt, „ein einziges Mal, dass ich finde, sie sieht nett aus, wenn sie weint, aber jetzt kann ich mich schon gar nicht mehr erinnern, wann ich sie das letzte Mal nicht hab weinen sehen.“ Er seufzte schwer. „Und was sollen die Leute von dir halten, wenn sie dich jeden Tag heulen sehen, hm? Ich sag dir, was sie machen werden, Kat-kins. Sie rufen WaterAid an, jawohl, das werden sie tun. Sie rufen bei dieser fantastischen Organisation an, die sich auf H 2 O spezialisiert hat, und werden sagen: ‚Hey, Leute, ihr Problemlöser, ich habe eine Lösung für den Wassermangel auf dieser Welt gefunden. Da ist diese britische Heulsuse, die nicht aufhören kann, Tränen zu vergießen.‘“ Sehen Sie, es hieß doch „britisch“. „Und ehe du dich versiehst, hat man dir ein komplexes Wasserversorgungswerk an deine Tränendrüsen installiert, das deine Tränen in ein großes Reservoir leitet. Wir alle werden aus dir trinken, Kat-kins. Deinen Job zu retten wird noch die geringste deiner Sorgen sein, denn die Leute werden dich nur noch den menschlichen Springbrunnen nennen. Sie werden versuchen, dich zu bewässern. Kleine afrikanische Kinder werden dir überallhin folgen, dich verehren und dich wie einen Miniaturbuddha streicheln, und das Spritzverbot wird endlichaufgehoben werden.“
    „Ich dachte, ich hätte dich besser erzogen, Kate“, tadelte mich Grandma, während sie versuchte, meine mit Bunt- und Filzstiften hingekritzelten Worte zu entziffern. Ich persönlich fand es schwierig, zu sagen, ob sie mich tatsächlich besser erzogen hatte als eine bunte A3-Präsentation. Auf jeden Fall hat sie mich besser erzogen als meine Eltern, aber die sind auch wirklich merkwürdig und fast immer weg. Sie nennen sich „Friedliche Extrem Gewaltfreie Gefährliche Umweltaktivisten“ (FEGGUs), aber ich weiß genau, dass sie nicht gewaltfrei sind, und letzte Woche habe ich Bilder von ihnen in den Channel-4-Nachrichten gesehen. Sie befanden sich an Deck eines erst kürzlich beschlagnahmten Rettungsschiffes, das in einen Hafen im Gazastreifen eingelaufen war. Mein Dad hatte eine rambomäßige Kriegsbemalung aufgelegt, und über das, was meine Mutter getan hat, sollten wir besser den Mantel des Schweigens hüllen. Sagen wir einfach nur, dass sie hin und wieder das Gefühl hat, dass es dem Frieden am meisten dient, wenn sie ihre Brüste entblößt. Meine Kinderstube, die ich bei Grandma genossen hatte, war also besser, als mit meinen Eltern herumzuhängen, aber besser als eine DIN-A3-Präsentation? Da war ich mir nicht hundertprozentig sicher.
    „Also, Kate, Schätzchen, wenn du deinen Job behalten willst, dann solltest du mit etwas aufwarten können, wozu Chad nicht Nein sagen kann, ein Star-Interview oder ein Exposé. Das würde ich an deiner Stelle
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