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Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste

Titel: Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste
Autoren: Anthony Mark
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schlossen sich um sein Handgelenk und hielten ihn auf.
    »Berührt nichts«, sagte Farr energisch. »Wir sind hier tief in der Morgolthi. Es ist unmöglich zu sagen, welch uralte Magie hier noch lauert.«
    Travis zog die Hand zurück. »Seid Ihr nicht deswegen Derwisch geworden? Um nach solchen Dingen Ausschau zu halten? Nach alter Magie?«
    Farr wandte ihm den Rücken zu. »Es ist Zeit, das Lager aufzuschlagen. Lasst uns die T'gol finden.«
    Die T'gol fanden sie zuerst. Die Meuchelmörder hatten die Ruinen erforscht, aber sie hatten nichts entdecken können, das auf eine unmittelbare Gefahr hinwies, und so hatten sie entschieden, dass es sicher war, den Tag in den Ruinen zu verbringen. Sie hatten ohnehin keine große Wahl. Obwohl es erst Morgen war, war der Tag schon unerträglich heiß, und es gab kein Zeichen eines anderen Unterschlupfs.
    Rafid trat nahe an Farr heran. »Keine Forschungsausflüge in den Ruinen, Derwisch. Ich werde dich im Auge behalten.«
    Der Gesichtsausdruck des ehemaligen Suchers war unleserlich. »Und wer wird Euch im Auge behalten?«
    Der T'gol spuckte in den Sand, dann drehte er sich um und stolzierte weg, verschwand wie ein Trugbild.
    »Er fürchtet Magie«, sagte Farr. »Das wird sein Tod sein.«
    Vani warf ihm einen scharfen Blick zu. »Schlagen wir das Lager auf.«
    In der Ecke einer zur Hälfte eingestürzten Mauer errichteten sie mit den Decken einen provisorischen Sonnenschutz und drückten sich in den kaum vorhandenen Schatten. Während die Stunden verstrichen, tranken sie etwas Wasser aus ihren Trinkschläuchen und aßen von den getrockneten Früchten, allerdings bekam Travis kaum etwas runter. Er verspürte keinen Hunger.
    Er musste in einen unruhigen Schlaf gefallen sein, dann plötzlich schoss er wieder hoch und setzte sich auf. Sein Mund war ausgetrocknet; getrockneter Schweiß klebte verkrustet auf seiner Haut. Die Sonne sank dem Horizont entgegen, die Schatten der Steinsäulen erstreckten sich über den Sand. Noch eine Stunde, und sie würden wieder aufbrechen.
    Grace lag neben ihm auf einem Teppich und schlief. Larad lag in der Nähe, Farr ein Stück hinter ihm. Ihre Augen waren geschlossen, ihr Atem flach, aber gleichmäßig. Travis schaute sich um. Die Kamele drängten sich mit hängenden Köpfen im kargen Schatten der Mauer. Von den T'gol war nichts zu sehen. Zweifellos hielten sie Wache.
    Travis griff nach dem Wasserschlauch, nahm einen Schluck und verschloss ihn wieder, darauf bedacht, nicht einen Tropfen zu verschütten. Er wollte sich wieder hinlegen, dann hielt er inne.
    Sein Blick war wieder auf den Steinblock gefallen. Das Ende war vollständig vom Sand begraben. Wie groß war er? Unmöglich festzustellen, wie tief er im Sand steckte. Der Block wies eine andere Farbe auf als der Rest der Ruinen, er war beinahe völlig weiß. Das niedrig einfallende Abendlicht ließ die darauf enthaltenen Inschriften Schatten werfen, so dass er sie beinahe erkennen konnte, aber er war zu weit entfernt …
    Bevor er sich bewusst wurde, was er da tat, ging er schon auf den Stein zu.
    Ich sehe mir bloß die Inschriften an, sagte er sich. Ich werde ihn nicht anfassen, also tue ich auch nichts Falsches.
    Trotzdem beeilte er sich, und er sah mehrmals über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass die anderen noch schliefen.
    Er blieb neben dem Stein stehen. Die Oberseite war ganz glatt, aber an einigen Stellen der porösen Oberfläche hatten sich dunkle Flecken wie die Reste von schwarzer Farbe eingegraben. Die Inschriften auf den Seiten waren in dem schräg einfallenden Licht der Sonne leichter zu erkennen, auch wenn sie Travis nichts sagten. Sie waren lang und wellenförmig, bildeten ineinander verschlungene Muster. Ihm kam der Gedanke, dass, falls Grace Recht hatte und dies wirklich einmal ein Tempel gewesen war, dieser Stein vermutlich eine Art von Altar gewesen war.
    Travis fuhr sich mit der Zunge über seine aufgesprungenen und mit Blasen übersäten Lippen, und er schmeckte den metallischen Geschmack von Blut. Er schwitzte, ein Rauschen dröhnte in seinen Ohren, begleitet von einem leisen Murmeln, das an ein Flüstern erinnerte, auch wenn da keine Worte auszumachen waren. Zumindest keine menschlichen Worte. Trotzdem verstand Travis. Die Stimme wollte, dass er den Stein berührte. Seine Finger streckten sich nach der Oberfläche des Steins aus …
    Ein Ruf ließ den Bann zersplittern.
    Travis riss die Hand zurück. Unter dem Sonnenschutz setzten sich Grace und Larad mit weit
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