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Die letzte Eskorte: Roman

Die letzte Eskorte: Roman

Titel: Die letzte Eskorte: Roman
Autoren: Sean Thomas Russell
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glichen, habe ich die Stellen mit den ersten Kanonen wieder gestrichen.
    Bei den Beschreibungen des Transports der Achtzehnpfünder bediente ich mich der Tagebücher von Sir John Moore und Sir Gilbert Elliot. Doch keines dieser beiden wunderbaren Tagebücher beschreibt annähernd die zerklüftete korsische Landschaft. Ich hatte das Glück, den Ort dieses Geschehens auf Korsika besuchen zu können, und ich kann Ihnen versichern, dass die meisten von uns schon am Ende ihrer Kräfte wären, wenn sie nur einen kleinen Schreibtisch bis auf die Bergspitzen tragen müssten. Stellen Sie sich vor, Sie schrauben die Räder von einem amerikanischen Minivan und ziehen das Auto dann über eine steile Böschung, die von riesigen Felsbrocken übersät ist. Dann weiß man zu schätzen, was die Seeleute damals geleistet haben. Ich werde einige Fotos dieser Gegend auf meine Website laden (US: sthomasrussell.com/UK: seanthomasrussell.com), damit jeder, der interessiert ist, sich selbst davon überzeugen kann. Bitte beachten Sie, dass die Berge, die Sie dort sehen, in Wirklichkeit noch viel steiler als auf den Fotos sind.
    Paoli, der, wie ich zugeben muss, einer meiner Helden ist, habe ich so getreu wie möglich beschrieben. Er war, glaube ich, eine tragische Figur, der sein Leben dem Wunsch widmete, sein Volk in Freiheit zu sehen, doch letztendlich wurde er ins Exil getrieben. Und damit hatte sich sein Traum zerschlagen. Auf dem Markplatz der alten Hauptstadt Corte steht eine wunderbare Statue von ihm.
    Einige der historischen Figuren lassen sich verhältnismäßig leicht in einen fiktiven Roman einbauen, aber Sir John Moore zählt nicht dazu. Das Problem war, dass dieser Mann nahezu perfekt gewesen sein muss: Er war belesen, sprach mehrere Sprachen fließend, war unglaublich mutig und darüber hinaus ein brillanter, beliebter und von allen Seiten respektierter Offizier – obendrein muss er ein gut aussehender Mann gewesen sein. In seinem Tagebuch sah er viele der Probleme voraus, die sich die Briten auf Korsika selbst bereiteten. Moore schien zudem die Menschen dort und die Situation sehr viel besser eingeschätzt zu haben als etwa Sir Gilbert Elliot, mit dem er sich schließlich überwarf. Einen solchen Mann – gleichermaßen Heiliger wie Krieger – in einem Roman darstellen zu wollen erwies sich als sehr schwierig, da, um es einmal ehrlich zu sagen, zumeist die Helden interessanter sind, die auch Fehler haben. Ich habe mich bemüht, Moore so menschlich wie möglich darzustellen.
    Der Angriff auf die Fortunée und die Minerve hat sich nicht zugetragen, und ich entschuldige mich für diese künstlerische Freiheit. Aber es gab diese Fregatten wirklich. Sie lagen in der Bucht von Fornali vor Anker, aber sie wurden versenkt, und nur die Minerve konnte von den Briten wieder geborgen werden.
    Bei der Eroberung der Konventsschanze wollte ich Moore und Hayden nicht gemeinsam Seite an Seite agieren lassen, da dieses Gefecht glücklicherweise sehr kurz ausfiel und von der Armee durchgeführt wurde (allerdings waren auch Seeleute daran beteiligt, obwohl sie gewiss nicht primär in die Kämpfe verwickelt waren). Da ich aber auch Hayden beteiligen wollte, beschloss ich, dass die Minerve nicht von den Franzosen versenkt, sondern von den Briten geentert wird.
    Korsika selbst wurde beinahe zu einer eigenständigen Figur in diesem Roman. Wir genossen unseren Aufenthalt auf der Insel. Sie ist sehr schön und vielseitig, die Menschen dort waren freundlich und hießen uns willkommen. Und das Essen war oft fantastisch. Ich hoffe, dass ich eines Tages noch einmal dorthin zurückkehren kann.
    »Romeo« Moat übrigens basiert auf dem Schauspieler Robert Coates. Leider war er so rücksichtslos, nicht exakt zu der Zeit auf der Bühne gestanden zu haben, in der das Buch spielt. Daher musste ich den Mann neu erfinden – aber auch nur ein bisschen. Zwar existieren Berichte über Coates’ Bühnenauftritte, aber soweit ich weiß, hielt nie jemand seine Bearbeitungen von Shakespeares Stücken schriftlich fest – also sah ich mich gezwungen, das selbst in Angriff zu nehmen.
    In einer anderen Passage, die ich absichtlich mit viel Komik durchsetzte, geht es um Golf. Ich nahm mir in diesem Zusammenhang ein paar Freiheiten heraus, um des Humors willen, und ich hoffe, dass mir die Historiker des Golfsports nicht zu viele Protestbriefe schicken.
    Wie ich eingangs erklärte, bin ich kein ausgebildeter Historiker, und zweifellos gibt es einige Fehler in diesem Buch.
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