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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition)
Autoren: John Scalzi
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Wilson. »Komm schon, Harry. Du bist lange genug bei uns. Du hast erlebt, was mit uns passiert. Unsere Missionen sind entweder unterstes Niveau oder solche, bei denen es einfach ist, nicht unseren Vorgesetzten, sondern uns die Schuld zu geben, wenn wir scheitern.«
    »Was für eine Art von Mission war diese?«, fragte Wilson.
    »Beides«, sagte Schmidt. »Genauso wie die nächste.«
    »Das bringt mich zurück zur Frage nach meinem Karma«, sagte Wilson.
    »Wahrscheinlich hast du Kätzchen in Brand gesteckt«, sagte Schmidt. »Und wir anderen waren vermutlich dabei, mit Fleischspießen.«
    »Als ich in die KVA eintrat, hätten wir so lange auf die Farnutianer geschossen, bis sie uns geben, was wir wollen«, sagte Wilson.
    »Ach ja, die gute alte Zeit«, sagte Schmidt sarkastisch und zuckte dann mit den Schultern. »Das war damals. Jetzt sieht alles anders aus. Wir haben die Erde verloren, Harry. Jetzt müssen wir lernen, damit zurechtzukommen.«
    »Das sieht nach einem verdammt harten Lehrplan aus«, sagte Wilson nach einer Weile.
    »Völlig richtig«, sagte Schmidt. »Sei froh, dass du nicht der Lehrer sein musst.«
    3.
    Ich muss Sie sprechen , sendete Colonel Abel Rigney an Colonel Liz Egan, die für den Kontakt zwischen der KVA und dem Außenministerium zuständig war. Er war bereits auf dem Weg zu ihrem Büro in der Phoenix-Station.
    Im Moment bin ich ziemlich beschäftigt , antwortete Egan.
    Es ist wichtig , sendete Rigney.
    Was ich gerade mache, ist auch sehr wichtig , gab Egan zurück.
    Meins ist wichtiger , drängte Rigney.
    Wenn das so ist … , entgegnete Egan.
    Rigney lächelte. In zwei Minuten bin ich in Ihrem Büro.
    Da bin ich nicht , kam Egans Antwort. Gehen Sie in den Konferenzkomplex des Außenministeriums. Ich bin in Auditorium sieben.
    Was machen Sie da? , erkundigte sich Rigney.
    Kinder erschrecken , antwortete Egan.
    Drei Minuten später schlüpfte Rigney durch den Hintereingang in das Auditorium sieben. Der Raum war abgedunkelt und mit Angehörigen der mittleren Ränge des diplomatischen Korps der Kolonialen Union besetzt. Rigney suchte sich einen Platz in einer erhöhten Reihe und blickte auf die Gesichter der Anwesenden. Sie wirkten recht grimmig. Unten auf der Bühne des Auditoriums stand Colonel Egan, hinter ihr ein dreidimensionaler Bildschirm, der im Moment jedoch dunkel war.
    Ich bin da , sendete Rigney an Egan.
    Dann können Sie sehen, dass ich arbeite , erwiderte sie. Seien Sie still, und warten Sie, bis ich fertig bin.
    Nun hörte Rigney den eintönigen Vortrag eines Diplomaten mittleren Ranges in der leicht herablassenden Art, die Diplomaten mittleren Ranges häufig benutzten, wenn sie es mit Leuten zu tun hatten, von denen sie vermuteten, dass sie unter ihnen standen. Rigney, der wusste, dass Egan in ihrem früheren Leben die Geschäftsführerin eines nicht unbedeutenden Medienunternehmens gewesen war, machte es sich bequem und ließ sich unterhalten.
    »Ich möchte keineswegs abstreiten, dass die neue Realität unserer Situation eine Herausforderung darstellt«, sagte der Diplomat in diesem Moment. »Aber ich bin nicht ganz davon überzeugt, dass die Problematik so unlösbar ist, wie Ihre Einschätzung nahelegt.«
    »Finden Sie, Mr. DiNovo?«, sagte Egan.
    »Ja, das finde ich«, bestätigte der Diplomat namens DiNovo. »Die Menschen waren hier draußen schon immer in der Minderzahl. Aber wir haben es geschafft, im großen Rahmen unseren Platz zu behaupten. Es haben sich kleine, wenn auch wichtige Details verändert, doch grundsätzlich ist die Situation gleich geblieben.«
    »Ist sie das?«, sagte Egan. Der Bildschirm hinter ihr leuchtete auf und zeigte ein langsam rotierendes Sternenfeld, in dem Rigney die Konstellationen der interstellaren Nachbarschaft erkannte. Mehrere Sterne blinkten in blauer Farbe. »Um es noch einmal zu rekapitulieren: Wir sind hier. Alle Sonnensysteme mit Planeten, die von Menschen besiedelt wurden. Die Koloniale Union. Und hier sind alle Sonnensysteme mit anderen raumfahrenden intelligenten Spezies.« Das Sternenfeld wurde rot, als einige Tausend Systeme die Farbe wechselten, um ihre Zugehörigkeit zu veranschaulichen.
    »Das unterscheidet sich nicht von der Situation, mit der wir schon immer zurechtkommen mussten«, sagte DiNovo.
    »Falsch«, sagte Egan. »Diese Sternenkarte ist irreführend, und Sie, Mr. DiNovo, scheinen es nicht zu bemerken. All die roten Punkte waren mehrere Hundert verschiedene Völker, die allesamt genauso wie die Menschheit gegen
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