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Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition)

Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition)
Autoren: Ellen Connor
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Kraft ihr Gegenstück gefunden.
    Kraft, die sie beide brauchen würden, um den aufziehenden Sturm zu überleben.
    Mason wandte sich ab, verschloss die Tür hinter sich und schritt durch die Dunkelheit, um die Fenster zu überprüfen. Verriegelt und abgedunkelt. Er kletterte die metallene Ausziehleiter hinauf. Sein Puls schlug im gemäßigten Rhythmus stetiger Bewegung, beschleunigt von der Dringlichkeit der Vorbereitungen. Als er auf dem Dach kurz innehielt, holte er Atem. Der nächtliche Wald atmete mit ihm die Frische und Würze kühler immergrüner Luft.
    Nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Stacheldrahtabdeckung und der Kohlefilter über dem Schornstein fest saßen, kletterte er herunter und schob die Leiter zusammen. Er stellte sie in den winzigen Keller, zum Rest der Munition und der Vorräte, und ließ das Vorhängeschloss einrasten.
    Als Nächstes war Jennas Auto an der Reihe. Er war damit ein Risiko eingegangen, so nahe an die Hütte heranzufahren; Geschwindigkeit war ihm wichtiger gewesen als Heimlichkeit. Jetzt überprüfte er die Zündung, da er die schwache Hoffnung hegte, dass sie noch funktionieren würde. Als er den Schlüssel umdrehte, geschah nichts – es klickte noch nicht einmal. Das kleine Hybridauto war zu neu, mit zu vielen computerbasierten Schaltkreisen ausgestattet. Sie hätten seinen 78er Bronco benutzen können, aber nicht mehr lange. Die Ölkriege würden früher oder später auch den Westen treffen, und der Bronco würde schwieriger zu verstecken sein. Es war besser, gleich einen Schlussstrich unter solch früheren Luxus zu ziehen.
    Er fand sich damit ab, dass das Auto ein nutzloses Erinnerungsstück war, und holte den Reservekanister aus dem Kofferraum. Zumindest würde der Treibstoff noch zu etwas taugen. Er benutzte sein Jagdmesser, um ein neunzig Zentimeter langes Stück von einem Gartenschlauch abzuschneiden, und rammte es in den Tank. Mit geschlossenen Augen saugte und saugte er mit berstender Lunge an dem schmutzigen grünen Gummi. Benzin strömte ihm in den Mund. Er prustete und spuckte aus; dann fing er den Benzinstrom im Kanister auf.
    Als er den Tank völlig geleert hatte, nahm er den Gang heraus. Eine Hand an der offenen Fahrertür, die andere am Steuerrad ruckelte er an dem ausländischen Kleinwagen. Schweiß durchtränkte das T-Shirt unter seiner Tarnjacke. Das Auto bewegte sich ein Stück vorwärts. Der Schwung übernahm die Kontrolle. Ächzend schob er, bis ihm die Schultern brannten, und steuerte das Auto in den Wald; dann zog er ein mit Zweigen durchflochtenes Tarnnetz über den Goldmetalliclack.
    Gut. Alles so, wie er es geplant hatte.
    Mason warf einen Blick zur Hütte zurück. Sie stand klein und gedrungen da, von Dunkelheit eingehüllt. Ein Schauer lief ihm über den Nacken, rasch gefolgt vom Urbedürfnis nach Sicherheit. Ab ins Haus. Sofort .
    Minuten später stieß er, die Arme mit Feuerholz beladen, das Gewehr über den Rücken geschlungen, die einzige Tür der Hütte mit seinen schweren Arbeitsstiefeln auf – und erwischte Jenna bei einem Fluchtversuch. Ihr Hinterteil hing halb aus einem Fenster. Sein Werkzeugkoffer stand geöffnet unter ihren baumelnden Füßen. Ein geriffeltes Küchenmesser hatte ihren Platz auf dem Sessel eingenommen; Streifen mattsilbernen Isolierbands lagen überall auf dem Boden verstreut.
    Mason durchquerte die Hütte mit langen Schritten und schleuderte die gespaltenen Holzklötze zum Kamin, wo sie wie Kegel polternd umfielen. Er streifte die Arbeitshandschuhe ab und schnappte sich zwei Hände voll Frau. Genauer gesagt: Hüften. Diesen weichen Oberschenkelteil der Hüften, wo ein wenig zusätzliches Fleisch einen Mann in Versuchung führte zuzudrücken. Er packte fester zu. Ihr überraschter Aufschrei ließ einen Schwung Blut in seinen Schwanz strömen.
    »Lass mich los!« Sie trat nach ihm. Er riss sie zurück in die Hütte; ihr Kopf prallte gegen den Fensterrahmen. »Au! Scheiße!«
    All seine Instinkte riefen ihm zu, diese Frau zu beschützen, aber seine Nerven waren schon in einem ziemlich lädierten Zustand, nachdem er sie aus der Stadt herausgeholt hatte – auch angesichts des Wissens, was kommen würde. Er hatte es gesehen.
    Er wirbelte sie herum und stieß sie gegen die solide Blockhauswand. »Wo wolltest du hin?«
    »Nach Hause!«
    Ihr Knie schoss zwischen seinen Beinen hoch. Mason wehrte den verzweifelten Angriff mit dem Unterarm ab. Jenna wand sich, versuchte sich loszureißen und zwang ihn so, ihre Hüften
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