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Die leise Stimme des Todes (German Edition)

Die leise Stimme des Todes (German Edition)

Titel: Die leise Stimme des Todes (German Edition)
Autoren: David Kenlock
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plötzlich wieder aufstand.
    „Sanden?“, ächzte Mark.
    „Ich hoffe, du bist erfreut, mich zu sehen.“
    „Wie kommst du hierher?“
    Sanden wandte sich an Koszieky. „Schnapp dir die Leichen und schaff sie in den Wagen.“
    Der Russe nickte wortlos, fasste jeweils eine Leiche am Fuß und schleifte sie wie Müllsäcke hinter sich her, bis er schließlich durch das Rolltor verschwand.
    „Wie ich hierher komme? Ganz einfach, mit dem Auto, wie ihr alle.“
    „Das meine ich nicht ...“
    „Ich weiß schon, was du wissen willst – warum ich nicht längst verschwunden bin? Nun, ich dachte, das Ganze könnte noch richtig spaßig werden, also blieb ich in der Nähe. Du wolltest Gaster aufs Kreuz legen, und ich wollte sehen, ob dir das gelingt. Außerdem wusste ich ja von dem Geld, das Gaster auf seinem Konto gehortet hat. Du erinnerst dich vielleicht, ich erwähnte, dass ich ebenfalls in seinem Computer herumgestöbert habe. Ich wusste, einer von euch beiden würde mich zu dem Geld führen, darum blieb ich in der Nähe der Klinik und beobachtete Gasters Auftritt in jener ominösen Nacht und deine wilde Flucht. Es war dir also nicht gelungen, ihn auszutricksen. Ich würde sagen, sein Erscheinen in der Klinik, während du in seinem Büro zugange warst, war einfach Pech.“
    Sanden grinste wie ein Pennäler, der gerade erfahren hat, dass er als Klassenbester abgeschnitten hat. „Nachdem du und die Ärztin verschwunden wart, herrschte ein heilloses Durcheinander in der Klinik. Der Sicherheitsdienst tauchte auf und musste Gaster aus seinem Büro befreien. Ihn einzusperren, damit ihr fliehen konntet, war schlau. Der Wachmann, der in dieser Nacht Dienst schob, wusste nicht, dass ich nicht mehr zu ORGANIC gehöre und hat mir alles brav erzählt. Aber ich frage mich, warum du Gaster nicht einfach über den Haufen geschossen hast? Du hattest doch meine Waffe.“
    „Nicht jeder ist ein Killer wie du!“
    „Keine Beleidigungen, bitte. Schließlich habe ich euch gerade das Leben gerettet. Zurück zu meiner Geschichte – ich vermutete, dass Gaster das Pflaster zu heiß werden würde und er versuchen würde, sich abzusetzen. Ich war mir sicher, er würde zunächst das Geld holen, also habe ich mich an ihn rangehängt und siehe da, er führte mich direkt zu dir. Du wolltest ihm seine siebzehn Millionen stehlen, also ehrlich, so hätte ich dich gar nicht eingeschätzt, aber sei’s drum. Apropos Geld, wo ist es denn nun?“
    „Draußen in Gasters Wagen. Du kannst uns also abknallen!“, sagte Mark bitter.
    Sanden schüttelte nachsichtig den Kopf. „Aber nein, wo denkst du hin. Mit eurem Tod wäre mir nicht geholfen, er würde nur weitere Scherereien verursachen. Wer weiß schon, ob nicht irgendwo bei einem Anwalt oder in einem Schließfach ein Schreiben liegt, das die Staatsanwaltschaft auf den Plan ruft, falls euch etwas geschehen sollte.“
    „Und du denkst, zwei lebende Zeugen sind ungefährlicher?“
    Sandens Grinsen reichte von einem Ohr zum anderen. „Du hast Gasters Geld gestohlen. Auf den Unterlagen der Bank befinden sich deine Fingerabdrücke, vielleicht hast du ja sogar für die Auszahlung unterschrieben. Nicht zu vergessen die Videoaufzeichnung der Bank bei deiner Abhebung von siebzehn Millionen, die aus sehr mysteriösen Quellen stammen und inzwischen verschwunden sind. Man wird dich fragen, wo das ganze Geld abgeblieben ist. Einfach zu behaupten, ich hätte es dir gestohlen, wird man dir nicht abnehmen – ein Dieb, der sich von einem Dieb bestehlen lässt? Dass kauft dir keiner ab.“
    „Du hast Gaster erschossen!“
    „Wofür du mir bis in alle Ewigkeit dankbar sein solltest. Aber mal ehrlich, siehst du hier eine Leiche? Glaub mir, die Polizei wird die beiden Toten niemals finden, also gibt es auch in dieser Hinsicht keinen Grund, sich Sorgen zu machen.“
    „Sie haben, was Sie wollten, also verschwinden Sie!“
    Es waren Katherines erste Worte, seit sie die Fabrik betreten hatten.
    Sanden lächelte sie freundlich an. „Wir sind schon weg.“ Er wandte sich an Mark. „Weißt du, irgendwie bist du mir richtig an Herz gewachsen. Egal, wohin ich gehe, du bist schon da.“ Sanden wandte sich um und ging zum Rolltor hinüber. Dort drehte er sich nochmals um. „Ich wünschte, ich hätte dich einmal spielen hören.“
    Dann war er verschwunden und nur sein Lachen hallte im weiten Raum.
     
    Mark stand vor Katherine. Er hatte seine Arme um sie gelegt und hielt sie fest. So standen sie lange Zeit in der modrigen
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