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Die leise Stimme des Todes (German Edition)

Die leise Stimme des Todes (German Edition)

Titel: Die leise Stimme des Todes (German Edition)
Autoren: David Kenlock
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ist das Geld?“
    Katherines Nase war ein einziger feuriger Schmerz. Blut rann heraus, lief ihr über die Lippen und rann den Hals hinab. Sie konnte Gaster durch die Tränen, die ihr in die Augen geschossen waren, nicht mehr sehen.
    „Gewalt ist unnötig“, hörte sie Reuben zu Gaster sagen. „Wenn du nur ein wenig gewartet hättest, hätte sie mir wahrscheinlich von selbst gesagt, wo das Geld ist.“
    „Meine Geduld ist erschöpft.“ Gasters Stimme klang wie zwei Backsteine, die aneinander rieben.
    „Geduld war noch nie deine Stärke“, stellte Reuben fest. „Überlass das mir.“
    Er beugte sich zu Katherine hinüber. Sein warmer Atem strich über ihr Ohr, als er flüsterte: „Sag mir, wo das Geld ist, Katherine.“
    Sie schlug die Augen auf und starrte ihren Vorgesetzten hasserfüllt an.
    „Leck mich!“
    Gaster hatte die Hand erhoben, wollte wieder zuschlagen, aber Reuben hielt ihn mit einer Geste auf.
    „Er wird dich windelweich prügeln.“
    „Trotzdem erfahrt ihr von mir nichts.“
    Reuben seufzte. „Ich möchte nicht, dass man dir wehtut und noch weniger möchte ich, dass jemand deinem Vater wehtut.“
    „Lass meinen Vater aus dem Spiel.“
    „Gibt er heute Abend nicht ein Konzert in München? Ich dachte, ich hätte etwas darüber in der Zeitung gelesen.“
    „Du würdest es nicht wagen“, sagte Katherine. Gleichzeitig fühlte sie Panik in sich aufsteigen.
    „Da hast du Recht, ich könnte so etwas nicht tun, aber mein Freund hier wird leider nicht von den gleichen Skrupeln geplagt. Er würde es tun. Thomas ist ein wenig aufgeregt, weil ihr unser Geld gestohlen habt. Da weiß man nie, was alles passieren kann.“
    Als Katherine nicht antwortete, packte Reuben grob ihren Arm. „Wenn du mir nicht sofort sagst, wo das Scheißgeld ist, schwöre ich dir, gibt dein Vater nie wieder ein Konzert!“
     
    Mark hatte München verlassen. In einem Mietwagen, einem schwarzen Ford Mondeo, fuhr er auf der A-95 in Richtung Garmisch-Patenkirchen. Von dort aus war es nur noch ein Katzensprung bis nach Schruns, dem Wintersportort, in dem sein alter Jugendfreund Peter Hofmann lebte. Er und Peter kannten sich eine halbe Ewigkeit. Mark hatte mit seinen Eltern viele Sommer- und Winterurlaube auf dem Bauernhof der Hofmanns verlebt. Sie waren praktisch gemeinsam aufgewachsen, auch wenn sie sich in den letzten Jahren ein wenig aus den Augen verloren hatten. Schruns hatte auch den Vorteil, dass es nahe an der Grenze zu Liechtenstein lag. Am Montag konnte er nach Vaduz fahren, das Geld holen und in kürzester Zeit wieder untertauchen, ohne dass jemand ahnte, wo er sich aufhielt.
    Mark überholte einen langsam fahrenden Kleinbus und wechselte zurück auf die linke Spur. Er fischte sein Handy vom Beifahrersitz und tippte Peter Hofmanns Nummer ein.
     
    „Dieser Keller ist nicht ohne“, stellte Reuben widerwillig fest. „Hackt sich in eine Bank und überweist das Geld auf ein Konto, das auf seinen Namen läuft. So einen Mann hätten wir gebrauchen können.“
    Gaster antwortete nicht, sondern behielt Katherine im Auge, die zusammengesunken auf dem Sofa saß. Die Drohung, ihrem Vater etwas anzutun, hatte ihren Widerstand gebrochen. Ihm persönlich wäre es lieber gewesen, ihr noch ein paar zu langen, sein Zorn über die Schwierigkeiten, die sie ihm bereitet hatte, schrie geradezu danach, aber letztendlich zählte nur das Ergebnis. Sie wussten jetzt, wo sich das Geld befand und hatten auch ein Druckmittel in der Hand, um Keller dazu zu bewegen, es ihnen auszuhändigen.
    „So, meine Liebe“, meinte Reuben in einem väterlichen Plauderton, der Katherine frösteln ließ. „Und jetzt verrate uns bitte noch, wo Mark Keller ist.“
    „Ich weiß es nicht.“ Ihre Antwort klang gedämpft unter dem Taschentuch vor, dass ihr Reuben gegeben hatte, damit sie die Blutung ihrer Nase stoppen konnte.
    Wahrscheinlich will er keinen versauten Teppich, dachte Katherine.
    Reubens Augenbrauen ruckten in gespielter Überraschung nach oben. „Du weißt es nicht? Aber, aber ... Katherine.“
    „Sie hält uns für blöd“, fluchte Gaster. „Verdammtes Miststück.“ Katherine sah in seinen Augen die Bereitschaft, erneut zuzuschlagen und wich zurück.
    „Ich weiß es wirklich nicht.“
    Reuben lehnte sich bequem in die Polster zurück, aber um seine Mundwinkel lag ein harter Zug. Wie hatte sie sich nur so in ihm täuschen können?
    „Du willst sagen, es gibt keine Möglichkeit, mit ihm in Kontakt zu kommen?“
    Katherine beging den
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