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Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Titel: Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz
Autoren: James Barclay
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reagiert und kamen in den Verteiler gerannt. Mit gezogenen Schwertern griffen sie die Soldaten auf der linken Seite an, die gerade erst wieder zu sich kamen und sich orientierten. Die Hälfte war tot oder lag im Sterben, bevor sie auch nur an Verteidigung denken konnten.
    Blutlachen breiteten sich auf dem Boden aus.
    Auum zerfetzte einem Mann die Kehle, schlug einem zweiten die Klinge in die Brust und versetzte einem dritten einen Faustschlag auf die Luftröhre. Duele war nicht zu sehen, aber dort, wo er sein musste, bemerkte Denser einen stürzenden Xeteskianer. Evunn setzte elegant über ihn hinweg, bevor er seinem ersten Gegner einen Fußtritt in den Bauch verpasste.

    Mitten im Raum löste sich Sian’erei von Dystran und knallte ihm die Faust auf die Nase, dann eilte sie auf Hirads Befehl wieder in den Gang zurück und begann, einen Spruch zu wirken. Der Unbekannte zog blitzschnell seine Klinge und tippte mit der Spitze auf den Boden.
    Die Magier aus dem Kreis der Sieben, immer schnell, wenn es um ihre persönliche Sicherheit ging, waren wieder auf den Beinen und gingen hinter den Protektoren in Deckung. Diese standen stumm wie Statuen da oder flohen Hals über Kopf in andere Gänge und die Treppe hinauf. Denser konnte beobachten, wie Dystran sich mit erschüttertem Gesicht umdrehte und floh. Ein weiterer Magier aus dem Kreis der Sieben folgte seinem Beispiel, dann waren sie alle aus der unmittelbaren Umgebung verschwunden.
    Hirad knurrte und schlug nach einem Magier, der sich jetzt erst aufrappelte. Die Klinge spaltete ihm den Schädel, und ein blutiger Brei ergoss sich auf die Steinplatten. Darrick rang einen Moment mit einem Soldaten, dann zog er dem Gegner die Klinge quer über den Bauch und wich rasch zurück, als die Eingeweide durch die zerstörte Rüstung quollen.
    Es war ein entsetzliches Blutbad, das die maskierten Männer, die früheren Elitekämpfer von Xetesk, teilnahmslos beobachteten. Nach einigen Augenblicken war alles vorbei.
    »Zurück, zurück«, sagte der Unbekannte. »Auum, lasst die Protektoren in Ruhe. Sian, halte den Schild aufrecht. Rebraal, sorge dafür, dass sie es verstehen.«
    Hinter Denser stieß jemand einen aufgeregten Ruf aus. Rebraal antwortete, und die TaiGethen wichen in den Gang zurück. Die Protektoren sahen ihnen hinterher, die Waffen locker in den gesenkten Fäusten.

    »Wie geht es ihr, Denser?«, unterbrach der Unbekannte die plötzliche unbehagliche Stille.
    »Was sollen wir jetzt tun, Unbekannter?« Denser hatte das Gefühl, die ganze Welt sei rings um ihn zusammengebrochen. »Was sollen wir nur tun, verdammt?«
     
    Brüllend riss Sha-Kaan ein Loch ins Dach, das groß genug für seinen Kopf war. Er tauchte hinein, schnappte einen Protektor, brach ihm alle Knochen und spuckte ihn wieder aus. Irgendwo kreischte eine Frau. Er sah sich um. Ein Magier wich zurück. Nyam.
    Er drehte den Kopf hin und her und sah sich um. Eine Al-Drechar war tot. Die andere lag in tiefem Schlaf und hatte anscheinend nichts mitbekommen.
    Weitere Protektoren standen im Raum, doch keiner bewegte sich. Irgendetwas an ihnen hatte sich verändert. Keiner unternahm auch nur den Versuch, den Magier zu decken. Alle drei standen vor Diera, die herbeigeeilt war, weil sie im letzten Moment gespürt hatte, dass etwas im Gange war. Sie war zu spät gekommen, war aber wenigstens selbst in Sicherheit. Sie war es auch, die geschrien hatte. Das Kind auf ihren Armen war zu verstört, um zu weinen.
    Er wandte sich wieder an Nyam und senkte den Kopf, bis der sich wenige Handbreit vor dem Gesicht des Magiers befand.
    »Sprich«, befahl er und warf mit seinem Atem den Mann gegen die Wand. »Erkläre dich. Dein Leben hängt am seidenen Faden.«
     
    »Wir können nicht hier bleiben«, sagte der Unbekannte. »Denser, kannst du aufstehen?«
    Denser nickte und rappelte sich auf. »Seid vorsichtig mit
ihr. Ich schirme sie ab, aber das schaffe ich nicht mehr lange, und es schützt nicht sie selbst, sondern nur uns.«
    »In Ordnung, Denser, in Ordnung. Also lasst uns verschwinden«, sagte der Unbekannte. Er half dem Magier hoch. »Verlier nur nicht die Konzentration. Thraun, du trägst Erienne. Sei vorsichtig.«
    Thraun nickte, lief hinüber und strich Erienne die Haare aus dem Gesicht, ehe er sie aufnahm. Ihr Kopf ruhte in seiner Armbeuge, die Knie über dem anderen Arm.
    »Sie wird schwächer«, sagte er.
    »Pass gut auf sie auf«, wiederholte der Unbekannte. »Vorschläge? Darrick?«
    »Die Götter wissen, wie viel
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